Robert McNamara
Robert Strange McNamara (* 9. Juni 1916 in San Francisco) ist ein US-amerikanischer Geschäftsmann und Politiker. Er war Verteidigungsminister der USA von 1961 bis 1968 und Präsident der Weltbank von 1968 bis 1981. Robert McNamara war der erste Präsident der Ford Motor Company, der nicht aus der Familie Ford stammte.
In seinem Buch Vietnam - Das Trauma einer Weltmacht reflektiert er die US-amerikanische Politik während des Vietnam-Kriegs. Original: Robert S. McNamara, with Brian VanDeMark: In Retrospect. The Tragedy and Lessons of Vietnam, Random House, Inc., New York 1995
Leben
Studium und Ford Motors
Robert McNamara wurde in San Francisco als Sohn eines Verkäufers geboren. Später wollte er gern ein Studium an der Stanford Universität aufnehmen, was er sich nach eigenen Angaben nicht leisten konnte. So beendete er 1937 die Universität Berkeley mit einem Abschluss in Wirtschaft und Philosophie. Danach arbeitete er zu nächst bei Price Waterhouse und kam dann 1940 nach Harvard, um dort zu lehren. Dort hatte er u.a. auch Kontakt zur Air Force und entschloss sich, dieser beizutreten. Am Ende der Militärzeit begann er 1946 bei der Ford Motor Company Nach eigenen Angaben geschah dies, da er gelesen hatte, dass es dort sehr wenige studierte Führungskräfte gab. Zunächst zeichnete er für die Finanzanalyse verantwortlich, begann allerdings auch schnell in höhere Positionen vorzudringen. So wurde er schliesslich 1960 der erste Präsident von Ford, der kein Mitglied der Familie war. McNamara wurde immer wieder für die Erfolge und Expansion von Ford in der Nachkriegszeit gelobt.
Verteidigungsministerium
John F. Kennedy bot den Posten des Verteidigungsministers zunächst Robert A. Lovett an. Dieser lehnte ab und schlug stattdessen McNamara vor, der es akzeptierte.
RobertMcNamara kannte sich mit den Aufgaben des Ministeriums kaum aus. Er vertiefte sich jedoch sehr schnell in die Arbeit und lernte schnell. Daber verwarf er zu radikale Veränderungen wie die Ersetzung der Joint Chiefs of Staff durch eine einzige Person.
Präsident der Weltbank
Im Jahr 1966 gab es immer wieder Gerüchte, dass McNamara Differenzen mit dem Präsident hat und er deshalb sein Amt verlassen will. Doch erst ein Jahr später gab Johnson bekannt, dass der Verteidigungsminister zurücktritt und eine Tätigkeit in der Weltbank annimmt. Am 29. Februar 1968 war der letzte Arbeitstag von Robert McNamara und im April begann er die neue Aufgabe. In seiner Amtszeit gab er den 1969 vom ehemaligen kanadischen Ministerpräsidenten Lester Pearson präsentierten Bericht der Kommission für Internationale Entwicklung in Auftrag, der die Resultate von 20 Jahren Entwicklungspolitik wenig originell bilanzierte. Der Weltbank diente McNamara bis 1981.
The Fog of War
"The Fog of War: Eleven Lessons from the Life of Robert S. McNamara" ist ein 2003 von Errol Morris gedrehter Dokumentarfilm aus Interviews mit Robert McNamara.