Universal Mobile Telecommunications System
Universal Mobile Telecommunications System, besser bekannt unter der Abkürzung UMTS, ist einer der Mobilfunkstandards, die von der ITU für IMT-2000, den Standard der dritten Generation, ausgewählt wurden. Ursprünglich wurde UMTS vom ETSI standardisiert und wird heute von 3GPP (3rd Generation Partnership Project) weiter gepflegt.
UMTS umfasst erweiterte multimediale Dienste sowie satelliten- und erdgestützte Sendeanlagen. Folgende Dienste können über UMTS angeboten werden:
- Zwischenmenschliche Kommunikation (Audio- und Videotelefonie)
- Nachrichtendienste (Unified messaging, Video-Sprach-Mail, Chat)
- Informationsverteilung (World Wide Web Browsing, Informationsdienste, öffentliche Dienste)
- Erweiterte Positionsanwendungen (persönliche Navigation, Fahrerunterstützung)
- Geschäftsdienste (Prozessmanagement, Mobilität in geschlossenen Räumen)
- Massendienste (Bankdienste, e-Commerce, Überwachung, Beratungsdienste)
Das weltweit erste UMTS-Netz wurde 2001 durch die Manx Telecom auf der Isle of Man in Betrieb genommen. Seit 2003 wird UMTS durch Hutchison 3G Austria (Tochterunternehmen von Hutchison-Whampoa, als Mobilfunkbetreiber unter dem Markennamen 3 bekannt) in Österreich und seit dem 12. Februar 2004 auch in Deutschland kommerziell vermarktet.
Es gab mehrere Phasen von UMTS. Die erste Phase (Release 1999) unterscheidet sich vom Vorgängersystem GSM vor allem durch eine neue Funkzugriffstechnologie Wideband-CDMA, die auf CDMA basiert. Durch diese werden höhere Übertragungsraten möglich. Außerdem kann eine Mobilstation (vulgo: das UMTS-fähige Endgerät) mehrere Datenströme gleichzeitig senden beziehungsweise empfangen. Damit können Nutzer beispielsweise gleichzeitig telefonieren und E-Mails empfangen.
Im FDD-Modus (Frequency Division Duplex, Frequenzmultiplex) senden Mobil- und Basisstation in zwei verschiedenen Frequenzbereichen: Im Uplink-Kanal sendet das Mobilteil, im Downlink-Kanal die Basisstation. Derzeit bauen die deutschen UMTS-Netzbetreiber ihre Netze im FDD-Modus auf, die damit erzielbare Datentransferrate liegt derzeit bei 384 kbit/s für den Downlink.
Im TDD-Modus (Time Division Duplex, Zeitmultiplex) senden Mobil- und Basisstation im gleichen Frequenzband, jedoch zu unterschiedlichen Zeiten. Das Verfahren ist technisch aufwändiger, vor allem wenn sich der Sender bewegt oder weit von der Basisstation entfernt ist, können Timing-Probleme auftreten. Mit W-CDMA im TDD-Modus soll eine Datentransferrate von bis zu 2 Mbit/s für den Downlink erreicht werden können.
Technische Daten
- Grundlegende Funk-Technologie: Wideband CDMA (WCDMA)
- Nutzfrequenzen:
Weblinks
- http://www.3gpp.org - 3GPP (3rd Generation Partnership Project)
- http://www.umts.info - Informationen rund um das Thema Mobile Kommunikation
- http://www.umtsworld.com - Neuigkeiten zu 3G-Netzen (englisch)
- Heise.de Artikel zur UMTS-Versteigerung in Deutschland (17.08.2000)