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Ralph Morgenstern

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Ralph Morgenstern 2006

Ralph Morgenstern (* 3. Oktober 1955[1] oder 1956[2] in Mülheim an der Ruhr; eigentlich Ralph Nolting[2]) ist ein deutscher Moderator, Musiker und Schauspieler.

Leben

Morgensterns Eltern waren beide musikalisch, seine Großtante Sängerin an der Kölner Oper und der Schauspieler Harry Piel war sein Großonkel. Morgenstern begeisterte sich früh für Gesang, schloss aber seinen Eltern zuliebe eine Ausbildung als Erzieher ab. Die zeitweilige Alkoholkrankheit des Vaters überschattete Kindheit und Jugend[2].

Aus Liebe zu einem Mann zog Morgenstern als 20-jähriger nach Köln[2]. Dort gründete er bald darauf die Band „Gina X“, die von Zeus B. Held, den Frontsänger der Band Birth Control und Martin Hömberg produziert wurden. Mit der Band veröffentlichte er drei LPs („Nice Mover“ 1978, „X-Traordinare“ 1980 und „Voyeur“ 1982), die auch Chart-Platzierungen in Österreich und in Kanada erlangten. In dieser Zeit wirkte er auch bei einer Reihe von Experimentalfilmen von Hinrich Sickenberger mit und präsentiert sich bei Kunstmessen in Köln und Basel als Performancekünstler[2]. Zum Beispiel zusammen mit Maf Räderscheidt – die auch das Cover der letzten LP gestaltete – und Sickenberger 1979 bei Kunst kommt nicht von Brot und 1986 mit der Installation Farbe bekennen - 41 Jahre Rosa Winkel[3]. Zur Zeit seiner Musikkarriere nahm er Kokain und andere Drogen, beendete den Konsum jedoch Anfang der 1990er Jahre.

In den 1980ern übernahm Morgenstern erste kleinere Rollen im WDR-Fernsehen und beim Theater. Im Kölner Theater in der Filmdose spielte er zum Beispiel in „Geierwally“ (1984-86) und „Sissi - Beuteljahre einer Kaiserin“ (1989-90) unter der Regie von Walter Bockmayer. Neben seiner Arbeit für das Theater und mehreren Deutschlandtourneen übernahm er seine erste Filmrolle in „Im Himmel ist die Hölle los“ (1983). Es folgte die Verfilmungen „Die Geierwally“, „Ein Mann für gewisse Stunden“ (ARD, 1996), „Gisbert“ (ARD, 1998, Regie: Hape Kerkeling) und „I love you baby“ (1998).

Seine Karriere beim Fernsehen begann 1992 bei RTL, wo er zusammen mit Hella von Sinnen die „Filmdosenshow“ moderierte. Kurz darauf folgten die ersten eigenen TV-Shows „XOV bei VOX“ (1993), ”Klatschmohn” (1994) im WDR und schließlich der Quotenrenner „Kaffeeklatsch“ (1995-2002) im ZDF. 1998 spielte er in der ZDF-Sitcom „Schöne Aussichten“ die Hauptrolle. Mit seiner Show „Blond am Freitag“ sorgte er seit 2001 allwöchentlich für den etwas anderen Wochenrückblick mit prominenten Gästen im ZDF. Allerdings wurde die Sendung im Einvernehmen zwischen ZDF, Moderator und Pro GmbH TV-Produktion Ende März 2007 eingestellt. Danach erhält Ralph Morgenstern ein neues Aufgabenfeld im ZDF. Des Weiteren ist er seit 2005, in den Sommermonaten, wöchentlich im ZDF-Fernsehgarten als Klatsch-Experte zu Gast.

Im Jahr 2002 erlitt Morgenstern einen Zusammenbruch. Er hatte zu dieser Zeit sehr viel gearbeitet. Mit einer Herzfrequenz von 19 wurde er auf die Intensivstation eingeliefert, wo er vier Tage zubrachte. Seither hat er sein Arbeitspensum reduziert.

Dem Theater ist Ralph Morgenstern trotz seiner zahlreichen Arbeiten für Film und Fernsehen immer treu geblieben. Von 1991 bis 1998 zählte er zum festen Ensemble am Kölner Schauspielhaus. Dort spielte er in verschiedenen Inszenierungen, u.a. in ”Tankstelle der Verdammten“ (1995), ”Mephisto“ (1998), ”Faust“ (1998) und „Die Banditen“ (Oper Köln, 2003). Morgenstern wurde von der Musikalischen Komödie der Oper Leipzig für das Musical "Kiss me Kate" von Cole Porter ab September 2006 engagiert.

Am 25. November 2006 erhielt Ralph Morgenstern die Auszeichnung "Spitze Feder" in Mülheim an der Ruhr.

Im Jahr 1983 kam Morgensterns Tochter Jadwiga auf die Welt und seit 1995 lebt er mit seinem Lebensgefährten Oliver zusammen, mit dem er sich 1999 in einer Kapelle symbolisch trauen ließ, was für einige Medienaufmerksamkeit sorgte.

Theater (Auswahl)

  • 1984-1986: Geierwally (Filmdose, Köln, Regie: Walter Bockmayer)
  • 1989-1990: Sissi - Beuteljahre einer Kaiserin (Filmdose, Köln, Regie: Walter Bockmayer)
  • 1991-1998: Festes Ensemble am Kölner Schauspielhaus
  • 1995 - Tankstelle der Verdammten (Kölner Schauspielhaus)
  • 1998 - Mephisto (Kölner Schauspielhaus)
  • 1998 - Faust (Kölner Schauspielhaus)
  • 2003 - Die Banditen (Oper Köln)
  • 2006-2007 - Kiss me Kate (Musikalischen Komödie der Oper Leipzig)

Filmographie

Moderation

Commons: Ralph Morgenstern – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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Quellen

  1. Ralph Morgenstern in der IMDB, Stand 18. Juni 2007
  2. a b c d e Axel Schock & Karen-Susan Fessel: OUT! - 800 berühmte Lesben, Schwule und Bisexuelle, Querverlag, Berlin 2004, ISBN 3-89656-111-1
  3. MAF Räderscheidt: Lebenslauf Stand: 18. juni 2007