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Sendeanlagen auf dem Großen Feldberg

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Sendeanlagen (von links nach rechts): hr-Rohrmast, Ersatzmast, Aussichtsturm mit Erstzantennen als Backup zum hr-Rohrmast, Fernmeldeturm (seit März 2007 ohne Antenne)

Auf dem Großen Feldberg befinden sich mehrere Sendeanlagen für Fernsehen und Radio sowie Amateurfunk.

Fernmeldeturm

Von links nach rechts: Fernmeldeturm, hr-Rohrmast und Aussichtsturm, ganz rechts die Gaststätte „Feldberghof“

Hauptartikel: Fernmeldeturm Großer Feldberg

1937 wurde auf dem Großen Feldberg ein Fernmeldeturm, bestehend aus einem Stahlbetonunterbau und einem Holzaufbau, errichtet. Er sollte ursprünglich als Fernsehsendeturm dienen, wurde aber dann wegen des Krieges als Radarturm genutzt. Im Zweiten Weltkrieg brannte der Turm nach Bombentreffern komplett aus. Nach dem Wiederaufbau (in veränderter Form) steht er heute wegen seiner einzigartigen Konstruktion unter Denkmalschutz.

Die Antenne der ehemaligen UKW-Radio- bzw. UHF-TV-Sendeanlage auf dem Fernmeldeturm wurde im März 2007 abgebaut. Die Deutsche Funkturm, eine Tochtergesellschaft der der Deutschen Telekom, ist Besitzerin des Turmes, betrieben wird er durch die T-Systems, ebenfalls eine Tochter der Deutschen Telekom. Hier wurden bis zur Umstellung auf DVB-T Hit Radio FFH (105,9 MHz mit 100 kW) und AFN (98,7 MHz mit 60 kW) im Radiobereich in Rundstrahlung horizontal sowie ZDF (Kanal E34 mit 500 kW) und hr Fernsehen (Kanal E54 mit 500 kW) ebenfalls in Rundstrahlung horizontal ausgestrahlt.

Aussichtsturm

Aussichtsturm auf dem Feldberg, links davon der Sendemast des hr

Hauptartikel: Aussichtsturm Großer Feldberg

Der benachbarte, ältere Aussichtsturm (1902) des Taunusklubs brannte, nachdem er 1943 von einem deutschen Flugzeug im Nebel gerammt wurde, ebenfalls aus. 1949 baute der Hessische Rundfunk den Turm wieder auf, um auf ihm eine Sendeanlage zu errichten. Diese dient heute noch als Reserveantenne für UKW.

hr-Rohrmast

Als höchstes Bauwerk existiert auf dem Großen Feldberg ein 116,17 m hoher, abgespannter Rohrmast des Hessischen Rundfunks für die Verbreitung von Radio- und TV-Sendern.

Als T-Systems noch die Sendeanlage am Fernmeldeturm betrieb, wurden nur die hr-UKW-Sender, sowie Das Erste (Kanal E08 mit 100 kW in Rundstrahlung und horizontaler Polarisation) vom hr-Rohrmast ausgestrahlt. Am 4. Oktober 2004 wurde hier mit DVB-T-Ausstrahlungen zusammen mit zwei anderen Standorten im Rhein- Main Gebiet begonnen. Seit der DVB-T-Umstellung in den restlichen Teilen Hessens am 29. Mai 2006 werden sämtliche Rundfunkdienste, sei es Fernsehen oder Radio, vom hr-Rohrmast ausgestrahlt. Aufgrund der höheren Antennenposition wurde die Leistung von AFN von vorher 60 kW auf 50 kW horizontale Rundstrahlung verringert.

Liste der Programme und Sender

UKW

Programm RDS PS Regionalisierung Frequenz ERP Sendediagramm
rund [ND]/gerichtet [D]
Polarisation
horizontal [H]/vertikal [V]
hr1 __hr1___ *1) keine 94,4 MHz 100 kW ND H
hr2 __hr2___ *1) keine 96,7 MHz 100 kW ND H
hr3 __hr3___ *1) keine 89,3 MHz 100 kW ND H
hr4 hr4_Sued *1) *2) Rhein-Main 102,5 MHz 100 kW ND H
Hit Radio FFH __FFH-F_ *3) Rhein-Main 105,9 MHz 100 kW ND H
AFN The Eagle 98.7___ Hessen 98,7 MHz 50 kW ND H

*1): Auch manchmal Laufschrift mit Sendungsinformationen, Musiktitelinformationen oder Webadressen.
*2): Auch "__hr4___".
*3): Laufschrift, wechselnd, auch HITRADIO" oder "___FFH__", teilweise mit Nachrichten.

DVB-T

Die DVB-T-Ausstrahlungen vom Rohrmast des Hessischen Rundfunks laufen im Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network) mit anderen Sendestandorten. In ganz Hessen war dieses Sendernetz, als es am 4. Oktober und 6. Dezember 2004 schrittweise startete, das Erste seiner Art.

Kanal Leistung
(kW)
Sendediagramm
rund [ND]/
gerichtet [D]
Polarisation
horizontal [H]/
vertikal [V]
SFN Modulations-
verfahren
Fehler-
schutz
Schutz-
intervall
Bitrate
(Mbit/s)
Multiplex-
Name
Programme
8 10 ND V Europaturm (Frankfurt), Hohe Wurzel (Taunus) 16-QAM 2/3 1/4 11,61 hr-Bouquet 2 Rhein-Main
22 50 ND V Europaturm, Hohe Wurzel, Rimberg (Knüll) 16-QAM 2/3 1/4 13,27 ZDFmobil-Bouquet
34 50 ND V Europaturm, Hohe Wurzel 16-QAM 2/3 1/4 13,27 RTL-Group-Bouquet Hessen
37 50 ND V Europaturm, Hohe Wurzel, Würzberg (Odenwald) 16-QAM 2/3 1/4 13,27 hr-Bouquet 1 (ARD-Hessen)
54 50 ND V Europaturm, Hohe Wurzel 16-QAM 2/3 1/4 13,27 ProSiebenSat.1-Bouquet Hessen
64 50 ND V Europaturm, Hohe Wurzel 16-QAM 2/3 1/4 13,27 Gemischtes Bouquet Rhein-Main

Zum Start von DVB-T in Rhein-Main wurden zum 4. Oktober 2004 Veränderungen in der Kanalverteilung vorgenommen. So wurde Kanal E57 in Aschaffenburg Gailbach (Stengerts) mit ProSieben (damals 200 W horizontale Rundstrahlung) eingestellt. Kanal E22 in Wiesbaden mit AFN Prime Atlantic (Hessen) wurde dort auf E42 verlegt und läuft bis heute unverändert mit 2 kW horizontaler Rundstrahlung. So konnten am 4. Oktober 2004 die Kanäle E22 (ZDF Multiplex: ZDF, ZDFinfo mit 3sat, KiKa mit ZDFdoku und dem MHP-Dienst ZDFdigitext), E57 (ARD 1 Multiplex: Das Erste (hr), dem damaligen Hessen Fernsehen, dem damaligen Südwest Fernsehen RP und Phoenix) bereits digital in Betrieb gehen. Die anderen Kanäle (E08: Das Erste (hr), E34: ZDF und E54: Hessen Fernsehen) liefen wie oben beschrieben bis zum 6. Dezember weiter analog. An diesem Tag kam dann auch E64 (Gemischtes Bouquet: rheinmain tv, Eurosport, terra nova und tv nah) hinzu. In Rhein-Main hat man vertikale Ausstrahlung bei DVB-T gewählt um Zimmerantennenempfang zu begünstigen.

Am 29. Mai 2006 wurden im Zuge der Einführung von DVB-T in anderen Bereichen Hessens wiederum einige Veränderungen an der Kanalbelegung und den technischen Parametern der Sender in Rhein-Main durchgeführt. So wurde das hr Bouquet 1 von damals Kanal E08 auf Kanal E57 verschoben, da ein VHF III Empfang in Zimmerantennengebieten mit den bei DVB-T Receivern oft mitgelieferten Antennen nur sehr schlecht möglich ist. Diese Antennen sind meistens nur für den UHF Empfang geeignet. Deshalb und aufgrund des Vorhabens, sporadisch Dolby Digital Inhalte hinter seinen Hauptprogrammen Das Erste (hr) und hr Fernsehen aufschalten zu können, hat der hr entschieden, diese Programme in ein Bouquet auf einen UHF Kanal zu legen und die Parameter des VHF III Kanals E08 zugunsten eines stabileren Empfangsverhaltens durch Veränderung des Fehlerschutzes von 3/4 auf 2/3 anzupassen. Diese Anpassung führt zu einer niedrigeren Gesamtbitrate des Kanals E08, der bis zum 29. Mai 2006 eine Bitrate von 13,06 Mbit/s und heute nur noch 11,61 Mbit/s bietet. Deshalb hat man hier auf die Ausstrahlung des WDR Fernsehens zugunsten einer besseren Bildqualität bei den anderen Programmen verzichtet. Zugleich hat man hessenweit die vollständige Ausstrahlung des Programms EinsFestival, welches zuvor einen eigenen Programmplatz belegte, eingestellt. Nun teilt sich arte mit EinsFestival einen Programmplatz. Die freigewordene Kapazität nutzt der hr für die Dolby Digital Übeertragungen. Ebenso soll die Einsparung eines Programmplatzes wiederum zu einer besseren Bildqualität bei den anderen Programmen im Bouquet des Kanals E57 führen.

Am 4. Dezember 2007 wurde das hr Bouquet 1 von Kanal E57 auf Kanal E37 verschoben. Dieser Kanal war zuvor am Donnersberg (Kirchheimbolanden) in der Pfalz in Betrieb und übertrug jahrzehntelang analog das Programm des ZDF. Auf Kanal E57 läuft nun das SWR Bouquet 1 auf dem Donnersberg. Seit dieser Umstellung gibt es im Bereich Wiesbaden teilweise Empfangsprobleme mit dem E37. Hier rät der hr in einer Pressemitteilung [1] auf andere Standorte, wie Donnersberg oder Heidelberg auszuweichen.

Nach Einigung der Regonal Radio Communication Conference 2006 (RRC 06) [2] sind für das Rhein-Main Gebiet folgende zukünftig nutzbare Kanäle international festgelegt worden. Hierbei ist zu beachen, dass die Bundesnetzagentur auf nationaler Ebene letztlich die Entscheidungsgewalt bezüglich der Kanalvergabe an die Programmanbieter besitzt, sprich die BNetzA kann also eine andere Aufteilung der verfügbaren Kanäle vorsehen, als bei der RRC 06 festgelegt, ist aber insgesamt an die für das Gebiet festgelegten Kanäle gebunden. Da die Koordinierungen aber nutzungsgerecht durchgeführt wurden, wäre eine andersartige Aufteilung im großen Stil eher kontraproduktiv.

Daten nach RRC 06:

  • E42 DVB-T-Layer 6 (UHF 6, ARD national): hr-Bouquet 1
  • E22 DVB-T-Layer 1 (UHF 1, ZDF): ZDF-mobil Bouquet (bleibt also)
  • E54 DVB-T-Layer 2 (UHF 2, ARD regional): hr-Bouquet 2 Rhein-Main

Welchen Kanal welche Priatsendergruppe belegen wird, ist noch nicht klar ersichtlich.

  • E59 DVB-T Layer 3 (UHF 3)
  • E34 DVB-T Layer 4 (UHF 4)
  • E37 DVB-T Layer 5 (UHF 5)

Ein DVB-T Layer 7 wird bei uns erst 2015 verfügbar.

  • E63 DVB-T Layer 7 (UHF 7)

Ein Ersatz- bzw. Backup Kanal für DVB-T, der durchaus auch für DAB genutzt werden kann, ist noch im Band III VHF.

  • E07 VHF DVB-T Layer oder DAB/DMB Layer 4-7

Welcher Kanal der oben stehenden für DVB-H genutzt wird, ist noch nicht klar.

Spästestens Anfang 2009 wird das Band III VHF von Fernsehdiensten geräumt.

Per Dachantenne sind im Rhein-Main-Gebiet je nach Lage weitere DVB-T Standorte empfangbar, die zur Programmergänzung beitragen:

  • Kreuzberg in der Rhön Versorgungsgebiet Unterfranken in Bayern (BR)
  • Heidelstein (in der Nähe vom Kreuzberg in der Rhön) Versorgungsgebiet Osthessen (hr)
  • Rimberg Versorgungsgebiet Osthessen (hr)
  • Würzberg Versorgungsgebiet Südhessen/Odenwald (hr)
  • Angelburg Versorgungsgebiet Mittelhessen (hr)
  • Donnersberg Versorgungsgebiet Rheinland-Pfalz (SWR)

Nur in günstigen Lagen:

DAB/DMB

DAB beziehungsweise DMB wird in vertikaler Polarisation und ebenfalls im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendern ausgestrahlt.

Block Leistung
(kW)
SFN Programme
12C 0,5 (gepl. 4) Europaturm, Hohe Wurzel, Krehberg, Dünsberg, Habichtswald, Fulda, Kassel, Alsfeld, Bad Hersfeld, Marburg, Schlüchtern
gepl.: Korbach (An der Strother Straße), Korbach (Battenhausen-Hohes Lohr), Hofgeismar (Heuberg), Bad Karlshafen, Habichtswald/Kassel (Essigberg), Homberg/Efze (Allmutsberg), Hoher Meißner/Hessisch Lichtenau, Eisenberg/Bad Hersfeld-Neuenstein, Ebersburg (Heidküppel), Heidelstein/Rhön, Vogelsberg (Hoherodeskopf), Biedenkopf (Sackpfeife), Dillenburg (Angelburg), Driedorf/Westerwald (Höllberg), Wetzlar (Aßlar-Klein Altenstädten), Weilburg (Hermannskopf), Limburg (Staffel), Rüdesheim (Niederwald), Rüsselsheim (Fernmeldeturm Bauschheim), Friedberg (Steinkopf), Gelnhausen (Habernickel), Alzenau (Hörstein-Hahnenkamm) [BAY], Dieburg (Mainzer Berg), Mannheim (FMT Luisenpark) [BWÜ], Hardberg/Odenwald, Michelstadt (Gottwald), Wald-Michelbach

Zusatzdatendienste:

LC Darmstadt 4 Europaturm, Hanau, Heusenstamm gepl.: Langen, Darmstadt (Weiterstadt), Dieburg (Mainzer Berg), Seeheim-Jugenheim, Krehberg/Odenwald, Bensheim, Brensbach, Michelstadt DMB-Multiplex der Mobiles Fernsehen Deutschland :
  • ARD (200kbps-DMB)
  • ZDF (240kbps-DMB)
  • P7S1 Mobile (192kbps-DMB)
  • N24 (192kbps-DMB)
  • MTVmusic (192kbps-DMB)
  • bigFM2see (96kbps-DMB-Audio)
  • EMM.CAS (16kbps-Data)
  • EPG (16kbps-Data)
  • Journaline (8kbps-Data)
LD Frankfurt/Vogelsberg - (gepl. 4) Europaturm, Hanau, Heusenstamm/Hahnstr. gepl.: Vogelsberg (Hoherodskopf), Alsfeld (Homberg), Lauterbach DMB-Multiplex der Mobiles Fernsehen Deutschland :
  • ARD (200kbps-DMB)
  • ZDF (240kbps-DMB)
  • P7S1 Mobile (192kbps-DMB
  • N24 (192kbps-DMB)
  • MTVmusic (192kbps-DMB)
  • bigFM2see (96kbps-DMB-Audio)
  • EMM.CAS (16kbps-Data)
  • EPG (16kbps-Data)
  • Journaline (8kbps-Data)

Daten der Kanäle, die nach Regonal Radio Communication Conference 2006 (RRC 06) festgelegt sind:

  • E12C T-DAB Layer 1 (hessenweit)
  • E11C T-DAB Layer 2 (hessenweit)
  • E06A T-DAB Layer 3 (regional)
  • E07A T-DAB Layer 4 oder Teil des VHF-DVB-T Layer (hessenweit)
  • E07B T-DAB Layer 4 oder Teil des VHF-DVB-T Layer (hessenweit)
  • E07C T-DAB Layer 4 oder Teil des VHF-DVB-T Layer (hessenweit)
  • E07D T-DAB Layer 4 oder Teil des VHF-DVB-T Layer (hessenweit)

Amateurfunk

Im alten Fernmeldeturm der DFMG und im Aussichtsturm des Hessischen Rundfunks sind unter anderem folgende Amateurfunkrelais untergebracht:

Relaistyp Rufzeichen Band Sonstiges
FM-Relais DB0FT 2 m Standort DFMG, Empfänger auf dem Kl.Feldberg
FM-Relais DB0HRF 70 cm Standort hr
FM-Kurzwellenrelais DF0MOT 10 m Standort hr, Empfänger auf dem Kl.Feldberg
Funkrufsender POCSAG DB0HRF 70 cm Standort hr
Packet-Radio-Digipeater DB0HRF 70 cm/23 cm Standort hr
Digital-Relais DB0HRF 70 cm Standort hr, D-Star Standard
Digital-Relais DB0DFT 70 cm Standort hr, APCO25-Standard

Die Relais werden unter Funkamateuren oft „2-m-Feldberg“ oder „70-cm-Feldberg“ genannt. Aktuelle Störungsmeldungen und Detailinformationen über die oben genannten Amateurfunk-Sendeanlagen auf dem Großen Feldberg findet man unter den Webseiten der Taunus Relais Gruppe. Diese betreiben und betreuen unter Anderem diese Anlagen.

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung des hr bezüglich Empfangsproblemen bei Kanal E37 im Raum Wiesbaden
  2. PDF Dokument über die Ergebnisse der Radio Communication Conference 2006 (RRC 06)

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