Honig
Honig (v. althochdt.: honang der Goldfarbene) ist ein von Honigbienen aus dem Nektar von Blüten oder anderen Pflanzenextrakten bzw. Insektensekreten hergestelltes Nahrungsmittel. Bienen lagern den Honig zur Nahrungsvorsorge in Bienenwaben im Bienenstock.

Beschreibung
Honig ist eine dickflüssige bis feste Substanz, die aufgrund ihres hohen Anteils an Zucker sehr süß schmeckt. Neben Zucker enthält Honig 14-18% Wasser sowie Enzymen, Vitaminen und Mineralstoffe. Wegen dieser Inhaltsstoffe gilt Honig für den menschlichen Gebrauch allgemein als etwas gesünder als reiner Saccharose-Zucker.
Die Farbe und Konsistenz des Honigs ergibt sich weitgehend aus den besammelten Blüten, und schwankt zwischen hellgelb und grünschwarz und von dünnflüssig bis cremig-fest. Ebenso wird der Geschmack stark von den Pflanzen bestimmt.
Aufgrund seines hohen Zucker- und geringen Wassergehalts ist Honig lange haltbar, wobei er auskristallisieren kann, was der Qualität aber nicht schadet. Fest gewordener auskristallisierter Honig kann durch Erwärmen wieder verflüssigt werden; Temperaturen über 40°C zerstören allerdings wichtige Inhaltsstoffe. Warm aus den Waben geschleuderter Honig hat daher eine geringere Qualität als "kaltgeschleuderter" Honig.
Der hohe Zucker- und geringe Wassergehalt verhindert, dass sich Bakterien und andere Mikroorganismen (z.B. Hefen) vermehren können; sie werden osmotisch zersetzt. Da allerdings einige Bakterien im Honig überleben ist er nicht für Kleinkinder unter 18 Monaten geeignet, da deren Magensäfte noch nicht sauer genug sind, um Bakterien abzutöten. Schwere Lebensmittelvergiftungen (Botulismus) können daher die Folge sein.
Honigarten
Die Honigsorte wird u.a. über Geschmack, Pollengehalt und elektrische Leitfähigkeit bestimmt. Reine Honigarten werden speziell gekennzeichnet:
Blütenhonig
Waldhonig / Tannenhonig
Waldhonig oder Tannenhonig wird von Bienen erzeugt, welche die kohlenhydratreichen Ausscheidungen (Honigtau) von Pflanzenläusen sammeln. Im Honigmagen der Bienen wird dieser Honigtau dann in Honig umgewandelt, der gegenüber dem Honig aus Blütennektar eine dunklere Färbung aufweist.
Heidehonig
Kräuterhonig
Lindenhonig
Rapshonig
Rapshonig ist ein dickflüssiger, cremiger oder auch fester Honig von sehr heller Farbe. Er stammt von der Rapspflanze und besitzt ein charakteristisches blumig-mildes Aroma.
Kleehonig
Kleehonig hat einen milden Geschmack, ist zart schmelzend und von heller Farbe.
Tasmanischer Lederholzhonig
In Australien wird der tasmanische Lederholzhonig aufgrund seines einmaligen Geschmacks geschätzt.
Manukahonig aus Neuseeland
Diesem Honig wird nachgesagt, besondere Heilwirkung zu besitzen.
Giftige Honigarten
Der Nektar von Azaleen und Rhododendron ist giftig für den Menschen, aber nicht für Bienen. Der hieraus hergestellte Honig ist ebenfalls giftig für den Menschen.
Gewinnung
Die Gewinnung für den menschlichen Gebrauch erfolgt meist durch Imker, die die Bienenvölker hegen.
- Bei Bienenkörben durch Auslaufenlassen oder Auspressen, eventuell unter Erwärmung (Seimhonig, Tropfhonig, Presshonig, Stampfhonig)
- Bei Verwendung von austauschbaren Rahmen durch Ausschleudern der vorher entdeckelten Bienenwaben in einer Zentrifuge (Schleuderhonig).
- Verkauf von unbebrüteten Waben (Scheiben- oder Wabenhonig, gilt als besonders reiner Honig).
Verwendung
Honig wird als Nahrungs- und Heilmittel verwendet.
Nahrungsmittel
Bevor Zucker industriell hergestellt wurde, war Honig ein wichtiger, oft auch der einzige, Süßstoff. Heute ist Honig ein in speziellen Rezepten benutzter Süßstoff, um einen typischen Geschmack zu erzielen. Bereits in den Pharaonengräbern der alten Ägypter wurde Honig als Grabbeigabe gefunden.
Honig sollte nicht über 40° Celsius erhitzt werden,wenn auf seine Enzyme und Aromastoffe Wert gelegt wird.
Heilmittel
Neben anderen Bienenprodukten wird Honig auch in der Naturheilkunde eingesetzt. Es wurde als Wundauflage benutzt, und wirkt aufgrund des hohen Zuckergehalts leicht antiseptisch.
Einige Enzyme des Honigs sollen bei Verdauungsstörungen helfen.
Siehe auch:
- Kunsthonig
- Türkischer Honig
- Honigkuchenpferd
- Met
- Propolis
- Blütenpollen
- Gelee Royal
- Fairer Handel
- Melissopalynologie
Museum
In South Molton in der Grafschaft Devon kann man eine Honigfarm besichtigen. Dort kann man zahlreiche Bienenstämme beobachten und die Produktion von Speisehonig und z.B. Honigkerzen miterleben (www.quincehoney.co.uk).