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Seebach (Mühlhausen)

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Seebach ist ein rechts der Unstrut gelegener, ländlich geprägter Ortsteil der Einheitsgemeinde Weinbergen im nordwestthüringischen Unstrut-Hainich-Kreis.

Wasserschloss derer von Berlepsch, von Süden aus gesehen, heutige Vogelschutzwarte.

Lage

Seebach liegt nördlich des von Niederdorla kommenden Seebachs, eines linksseitigen Nebenbaches der Unstrut, in einer Höhenlage zwischen 190 und 195 m ü. NN. Die höchsten Erhebungen innerhalb der Gemarkung von Seebach sind der 213,6 m hohe und in die Ackerflur eingebettete Kobenberg im Süden und der an seinem Nordwestfuß bewaldete, 208,1 m hohe Kahle Berg im Südwesten.

Sehenswürdigkeiten

Im Westen des Ortes befindet sich das Wasserschloss Seebach mit der darin befindlichen, seit 100 Jahren bestehenden Vogelschutzwarte, einer Außenstelle der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG). Das Schloss ist eingebettet in eine Parkanlage mit altem Baumbestand und Parkteich. Der Steinbau mit aufgesetztem Fachwerkbau wurde von der Familie von Berlepsch errichtet. Der Einsatz von Hans Freiherr von Berlepsch für den wissenschaftlichen Vogelschutz wurde 1908 mit der staatlichen Anerkennung der ornithologischen Versuchsstation auf seinem Gut gewürdigt. Seit 1936 darf die Wasserburg den Namen Vogelschutzwarte führen.

Geologie

Der oberflächennahe geologische Untergrund des Ackerhügellandes um Seebach wird geprägt von den Gesteinen des Gipskeupers und der Bunten Mergel (Mittlerer Keuper). Den meist tonigen Gesteinen lagern besonders in Kuppenlage mächtige Lößlehmdecken auf. Im breiten Unstrutal im Osten sind Auelehme aufgeschlossen.

Wirtschaft

Seebach ist landwirtschaftlich geprägt. Die umliegenden Hügel werden überwiegend ackerbaulich genutzt. Im Nordosten des Ortes hat die Agrargenossenschaft Großengottern ihren Sitz. Westlich des Ortes befindet sich eine große Rinder-Mastanlage. Im Gewerbegebiet im Nordosten ist auch ein Automobil-Verwertungsbetrieb ansässig. Im östlichen Ortsteil befindet sich auch ein Betrieb zur Herstellung von Sauerkonserven, insbesondere von Fass-Sauerkraut. Der Weißkohl wird dafür in der Unstrutaue und auf den Lössböden der Keuperhügel auf Seebacher Gemarkung und in der näheren Umgebung angebaut. Die Sonderkulturen benötigen viel Wasser, das sie zu Dürrezeiten aus dem zu Bewässerungszwecken westlich des Ortes angelegten Speicher Seebach-Oppershausen erhalten. Der Speichersee ist mit 5 Mio. m³ Fassungsvermögen einer der größten Speicherseen des Innerthüringischen Ackerhügellandes.

Verkehr

Der Ort wird im Osten von der B 247 tangiert. Am Bahnhof Seebach nordöstlich der Ortslage befindet sich ein Haltepunkt der Erfurter Bahn. Mit einer Landstraße 2. Ordnung (L 2101) ist Seebach an den im Norden gelegenen Ortsteil Höngeda angeschlossen. Im Süden läuft die Landstraße weiter nach Heroldishausen und mündet in die Landstraße 2100 zwischen Großengottern und Mülverstedt.