Allgemeine Gleichgewichtstheorie
Die Allgemeine Gleichgewichtstheorie ist ein Zweig der Mikroökonomie. Sie ist ein Ansatz, um Produktion, Konsum und Preise in einer Ökonomie zu erklären.
Die Allgemeine Gleichgewichtstheorie versucht, ein umfassendes Verständnis einer Ökonomie durch einen Ansatz zu finden, der "von unten nach oben" gerichtet ist: Man beginnt mit individuellen Märkten und Marktteilnehmern, während die Makroökonomie eher durch einen "von oben nach unten"-Ansatz geprägt ist, in dem die Analyse mit aggregierten Mengen beginnt. Da die moderne Makroökonomie ihre Wurzeln in der Mikroökonomie betont, wurden diese Unterschiede ein wenig verwischt.
Geschichte
Der erste Versuch in der Neoklassischen Theorie, ein umfassendes Model zur Bestimmung der Preise in einer Ökonomie zu entwickeln, stammt von Léon Walras. Der moderne Ansatz wurde von Kenneth Arrow und Gerard Debreu in den 1950ern entwickelt.
Die Allgemeine Gleichgewichtstheorie ist das Herzstück der neoklassischen Mikroökonomie. Nur sie vermag aufgrund ihrer Gesamtdarstellung als Theorie angesehen werden. Die "Theorie des Haushalts" und die "Theorie der Unternehmung" sind dagegen schlechte mathematische Fingerübungen.
Sie hat drei Defekte, die auf ihre axiomatische Formulierung zurückzuführen sind:
- Die Preisbildung kann nicht erklärt werden. Der Auktionator von Léon Walras ist eine Metapher. Wenn die Preistheorie eine Handlungstheorie sein will, das will sie denn auch, dann müssten Preise Resultat von Tauschvorgängen sein. Das sind sie aber per definitionem nicht. Walras hat das selbst zugegeben.
- Geld als WERTaufbewahrungsmittel ist nicht integrierbar. Auch das ist eine logische Folge der axiomatischen Formulierung. Das Drama, das sich daran anschließt, der Begriff WERT existiert in der Theorie als Kategorie nicht! Auch Gérard Debreu seine "Theory of Value" ist keine WERTtheorie, sondern Mathematik, die ökonomisch interpretiert wird. Das ist seine explizite Aussage.
- Öffentliche Güter sind nicht erklärbar. Nur waghalsige Interpeten wagen sich an die Integration, jedoch auch hier versagt sich die axiomatische Formulierung der Integration dieser Art der Güter.
Was diese Defekte für die wissenschaftliche Begründung von Wirtschaftspolitik bedeuten, das ist derzeit kaum Thema.
Abgesehen von weiteren Defekten ist diese Form der analytischen Aufbereitung ökonomischer Fragestellungen eine dramatische Sackgasse.