Adolf Exeler
Prof. Dr. theol. Adolf Exeler (* 1926 in Rheine; † 26. Juli 1983 in Südtirol) war Pastoraltheologe und Pfarrer in Münster (Westfalen).
Leben
Exeler wurde 1926 als viertes Kind einer Arbeiterfamilie geboren. Als Schüler engagierte er sich in seiner Freizeit in der katholischen Jugendbewegung ND (Bund Neudeutschland) und Sturmschar und hielt dadurch Abstand zum Nationalsozialismus. Nach dem Abitur folgte seine Einberufung als Funker bei den Gebirgsjägern; er geriet in amerikanische Kriegsgefangenschaft, wo sein Wunsch entstand, Priester zu werden. Nach dem Theologiestudium in Münster und München wurde er 1951 von Bischof Keller in Münster zum Priester geweiht. 1958 promovierte Exeler mit einem moraltheologischen Thema (s. Werke). Anschließend hielt er sich in den Katechetischen Zentren in München, Brüssel, Nimwegen und Paris auf. Nach einer Dozentenstelle am Priesterseminar in Münster habilitierte Exeler sich in Pastoraltheologie. Nach der Lehrtätigkeit in Freiburg (Breisgau) war er ab 1969 bis zu seinem Tod Professor für Pastoraltheologie und Religionspädagogik an der Universität in Münster.
Der Katholischen Arbeitnehmer Bewegung (KAB) blieb der Professor mit proletarischer Herkunft, auf deren gelebter Gläubigkeit er besonders stolz war, lebenslang treu.
Exeler wohnte während seiner Zeit als Theologieprofessor in Münster in einer geistlichen Wohngemeinschaft in der Pfarrgemeinde St. Theresia. Diese Hausgemeinschaft bestand z.B. aus dem späteren Bischof von Limburg, Franz Kamphaus und dem späteren Direktor des Katholischen Bibelwerks in Stuttgart, Franz-Josef Ortkemper.
Bei einer Ferienfreizeit mit Kindern in Südtirol starb Exeler auf einer Wanderung.
Leistungen
Exeler war ein begnadeter Prediger, der besonders von den Kindern und Jugendlichen geschätzt wurde. In der Todesanzeige seiner Studenten lautet der letzte Satz: "Er war Lehrer und Pastor in einem - für seine Schüler, seine Hörer und für jeden, der sich ihm anvertraute."
Die Teilnahme am Katechetischen Kongress 1968 in Medellin (Kolumbien) bestärkte Exeler, dass nur eine menschenfreundliche und dienende Kirche dem Evangelium Jesu Christi entspricht. Seitdem engagiert er sich für die soziale Dimension von Glauben, Theologie und Kirche.
1978 veröffentlicht er - nicht zuletzt beeindruckt von den Ergebnisssen des Zweiten Vatikanischen Konzils - zusammen mit seinem damaligen Assistenten, Norbert Mette, einen Sammelband zur Theologie des Volkes, um neben dem sprachmächtigen Glauben der Kirche auch die kleinen Leute des Kirchenvolkes zu Wort kommen zu lassen.
Von 1971 bis 1983 war er Vorsitzender des Deutschen Katecheten Vereins (DKV) in München, in dessen Katechetischen Blättern er zahlreiche Aufsätze zur Religionspädagogik veröffentlichte.
Werke
- Adolf Exeler: Eine Frohbotschaft vom christlichen Leben. Die Eigenart der Moraltheologie Johann Baptist Hirschers, Basel (u.a.) 1959 (Dissertation)
- Adolf Exeler: Religiöse Erziehung als Hilfe zur Menschwerdung, (Kösel) München 1982 ISBN 3-466-36119-2
- Adolf Exeler / Norbert Mette (Hrsg.): Theologie des Volkes, (Grünewald) Mainz 1984.
Literatur
- Ana Filipovic: Religiöse Erziehung als Hilfe zur Menschwerdung. Eine Untersuchung zur Religionspädagogik Adolf Exelers (1926-1983), (Dialogverlag) Münster 2004 (Dissertation)
Weblinks
Personendaten | |
---|---|
NAME | Exeler, Adolf |
KURZBESCHREIBUNG | Katholischer Pastoraltheologe |
GEBURTSDATUM | 1926 |
GEBURTSORT | Rheine,Deutschland |
STERBEDATUM | 26. Juli 1983 |
STERBEORT | Südtirol |