Diskussion:Hermann von Pückler-Muskau
Zu Titel und Namen
Hermann von Pückler(-Muskau) trug den Titel "Fürst", der dem Namen voran gestellt wird. Man sagt ja auch nicht "Franz-Joseph Kaiser von Österreich", sondern "Kaiser Franz-Joseph (von Österreich)" oder "Franz-Joseph, Kaiser von Österreich". Erst nach Ausrufung der Weimarer Republik 1918 wurden Adelstitel in Deutschland zum Namensbestandteil, und erst für damals und danach Lebende nach dem Vornamen einzufügen (à la Elisabeth Fürstin Bismarck). Die Wikipedia sollte hier genau sein, dieser Fürst starb schon 1871.
Zu Einzelheiten (auch Charakterisierung)
Bisschen viel Speiseeis, das ich unter Speiseeis zu verschieben rate. Hier dann nur ein kürzerer Hinweis (wirkt es nicht sonst etwas lächerlich ausführlich? Dabei sind die Einzelheiten ja dem Eisforscher ehrwürdig.
Ich bitte wegen meiner Zusätze und Umstellungen des immer wieder von Manchem sehr bereicherten Beitrags um Nachsicht. Begründung: Pückler war am bedeutendsten als Künstler, also ist dies vor seinen anderen interessanten Zügen zu nennen. Seine Biographie sollte nicht durch die Machbuba-Biographie verstopft werden, die aber (ehe einmal ein Machbuba-Artikel erscheint) hier sehr wohl einen Platz im Abschnitt "Geschichten um Pückler" haben sollte. Viele Motiv-Interpretationen habe ich raus genommen (Lucies 'Eifersucht' [wahrscheinlich fürchtete sie eher die Bloßstellung am Königshof, sie war notorisch nicht eifersüchtig - vgl. die englischen Heiratspläne]; Pücklers 'Liebe' [man muss bei ihm da immer sehr vorsichtig sein, was für eine Liebe man unterstellt - bekannt ist nur große Zuneigung] und 'Vernachlässigung' Machbubas; der "wegen Duells" gescheiterte Reiseplan nach Amerika [gewiss, da wollte er auch hin, mit Leopold Schefer zusammen; aber wenn man seine vielen Reise nur andeutet, sollte man seine vielen gescheiterten Reisepläne ganz weg lassen]). Homogalakto
- Da hast Du bißchen viel gelöscht, die "Geschichte" von Machbuba ist gar keine Episode oder Anekdote, sondern ein ganz wichtiger Zug der damaligen Zeit, ein Teil der Kolonialgeschichte und wenn man sich heute über Pädophilie empört, sollte man dabei nicht den Fürst Pückler vergessen. Die geplante Reise nach Amerika war genau so wichtig, diese Pläne habe er sogar mit seine geschiedenen Frau gemeinsam geschmiedet, um ans Geld für seine Unternehmungen zu kommen, doch statt eine reiche Amerikanerin, bringt er eine arme, schwindsüchtige Afrikanerin nach Hause, und er verliebt sich nach eigenen Worten in das Kind so sehr, dass er seiner Frau von unterwegs schon schreibt: die abessinische Schönheit werde in seinem Schlafgemach Platz bekommen. Nein, nein, das ist ein wichtigerer Teil von dem Fürst-Portrait als das Pücklereis, doch das Fürst-Pückler-Eis kennt man, die Machbuba leider nicht, denn die Einen sind im Dunkel und die Anderen sind im Licht... Dazu ist eine Enzyklopädie doch da!
- Aber der Artikel sollte sicher noch weiter ausgebaut werden. Die Geschichte, auch die von Parks und Speiseeis hat noch viele (teilweise verborgene) Fassetten, die wollen wir hier zeigen! Ich möchte dazu jedenfalls was beitragen und mit weglassen oder löschen ist es wahrscheinlich am wenigsten getan. Ilja 09:29, 9. Mai 2004 (CEST)
- Ich finde Iljas Total-Wiederherstellung vom 9. Mai allzu erbost. Viele Einzelheiten, auch positive Ergebnisse der Pücklerforschung, werden einfach getilgt, dafür etwas kühne Vermutungen wieder eingesetzt. Sogar Stilungewandtheiten (Mischung von Präsens und Präteritum) kamen wieder rein. Hat in der Anfangs-Kurzbeschreibung der "Adlige" und "Lebemann" nicht auch etwas Denunziatorisches? (Adlig war, sieht er man schon am Namen.) Recht hat er natürlich, dass die Machbubageschichte ein Licht auf die Bedenkenlosigkeit der der Zeit wirft; Pückler war aber mit absolutetr Gewissheit kein Gesinnungskolonialist. Wer ihn liest, weiß es, und Heinrich Heine hätte ihn nicht als Freund akzeptiert. Also ein Kompromiss. (Übrigens gibt es auch viel Material zum Totschweigen Pücklers in der DDR, das sehr komisch ist.)
- Ich bin der Idee nachgekommen, die Machbuba-Geschichte in einem eigenen Artikel zu würdigen. Damit lässt sich ihre Darstellung (der ich mich angelehnt habe, aber sie auch erweitert habe) im Pückler-Artikel selbst kürzen. Das habe ich gewagt. Aber dafür lässt sich die erkennbare gewordene Pückler-Crew nach Iljas Anregung auch noch andere Einzelheiten einfallen.
Pücklers - für einen adligen Souverän gar nicht unüblicher - Versuch, seinen Hofstaat mit ausgefallenen Personen (im Stile adliger "Kuriositätenkabinetts") zu bestücken, zeigte sich in Branitz, als er den bekannten "Schnellläufer" Mensen Ernst als Botenläufer nach Berlin und den Zwerg Billy Masser als Sekretär einstellte, ihm übrigens später die Verwaltung seines literarischen Nachlasses anvertraute. Sollte ihnen je ein Beitrag gewidmet werden, so sollte der Hinweis auf der Pücklerseite erscheinen. Im Übrigen aber: Wenn man erst Pückler-Anekdoten einflöchte, würde der Artikel unbillig lang und verdunkelte seine eigentlichen Leistungen.
- Der Fürst pflegte scheinbar gerne als Adliger par excellence aufzutreten, er hinterließ damit meistens einen tiefen Eindruck, ich werde drauf noch zurückkommen, ich bin noch am Sichten der Unterlagen, ich wollte nur nicht, dass seine Einkäufe in Afrika unter die Orientteppiche gekehrt werden, die er so schätzte. Die alabasterbrüstige Schöne (seine Worte), das war schon was, was ihn und seine Zeit beleuchtet! Die Pädophile war damals für vermögende Herren in Wechseljahren eine Art Kraftquelle, ein Jungbrunnen, mehr Grund zum Stolz als Schande oder Skandal.
- Die Leopold-Schefer-"Soziobiographen" Clausen/Clausen vermuten sogar mit manchen Argumenten, wenn auch vorsichtig, dass Pückler sich irgendwann früh eine Impotenz eingefangen hat. Wenn etwas daran ist, hat er deshalb soviel Wert darauf gelegt, als Frauenheld zu gelten? Kinder von ihm sind jedenfalls nicht bekant geworden.
- Ein Kolonialist war er in dem Sinne auch nicht, ein Eroberer schon eher, die Afrikablüte war nicht die einzige, die er unterwegs pflügte, er soll mehr fremde Betten als fremde Länder besucht haben und es waren viele Länder! Bereits der Gedanke: sich pro forma scheiden zu lassen um eine neue reiche Braut aufzugabeln um an den Gärten weiter bauen zu können - dabei in aller Freundschaft mit der alternden Ex zu bleiben - und die Freundschaft wurde auch wirklich immer tiefer, als seine Geschiedene dann starb, war er sogar sehr traurig und hat sich davon nie wieder richtig erholt. Und dann, statt der erhofften fetten Beute aus Amerika bringt er ein schwindsüchtiges Magerkind aus Afrika. Und statt Cleverness eines berechneten Mitgiftjägers kommt die Leidenschaft eines alternden Pygmalions in ihm hervor, der Prof. Henry Higgins war damals noch nicht geboren!
- Ja, dieses kleine Zwischenspiel war kurz, tragisch, aber repräsentativ und wichtig. Wichtiger als seine Hirsche, sein Eis und vielleicht auch wichtiger als seine Gärten, doch die allein sind bis heute geblieben. Schön so! Ilja 01:30, 19. Mai 2004 (CEST)
Zur Seepyramide
Pückler ist doch "vollständig" in der Seepyramide begraben, nicht wie der Artikel erwähnt nur das Herz. Einige Jahre nach seinem Tod wurde auch Lucie von Hardenberg - gegen seinen ursprünglichen Wunsch - von der Familie von Cottbus dorthin umgebettet.
- Pücklers Leichnam wurde - ein ungewöhnlicher testamentarischer Wunsch - gänzlich in Säure aufgelöst. Nur sein Herz blieb nach verschiedenen Quellen erhalten (anders Kleßmann) und liegt im Tumulus. Stelle anheim, finde aber "Herz" die ansprechendere Hypothese.