Zum Inhalt springen

Chaostage

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. Januar 2005 um 18:40 Uhr durch Macador (Diskussion | Beiträge) (Geschichte). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Chaostage waren in den frühen 1980ern und 1990ern in Hannover Treffen von Punks und politisch radikaler Gruppen. Ursprünglich als Protest gegen die Einführung einer "Punkerdatei" in Hannover geplant, gewannen sie schnell eine Eigendynamik als bundesweites Treffen, das vor allem aufgrund der damit verbundenen Ausschreitungen ein bundesweites Medienecho genoss.

Seit Mitte der 80er Jahre nennen sich zahlreiche kleinere Treffen von Punks ebenfalls Chaostage, haben aber außer dem Namen nicht viel mit diesen gemein.

Geschichte

Ein Vorläufer der Hannoverschen Chaostage fand 1981 an mehreren Samstagen in Wuppertal statt, nachdem die dortige Stadtverwaltung versucht hatte, den dort lebenden Punks zu verbieten, sich in Gruppen um einen zentralen Brunnen in der Innenstadt zu versammeln. Durch diesen Versuch angeregt, trafen sich fortan nicht nur die Wuppertaler, sondern auch Punks aus anderen Orten hier.

Ende 1982 fanden dann die ersten Chaostage in Hannover statt. Anlass war das Bekanntwerden einer Polizei-internen Punk- und Skinhead-Datei, in der alle jungen Menschen mit auffälligem Aussehen registriert wurden, auch wenn sie in keine Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten verwickelt waren. Die Idee eines großen Punk- und Skin-Treffens war die, möglichst viele "Dateiwürdige" Menschen nach Hannover zu holen um so diese Datei ad absurdum zu führen.

Auch 1983 und 1984 trafen sich dann jeweils am ersten Augustwochenende wieder Punks und Co. in der niedersächsischen Landeshautstadt.

Nachdem es in den Jahren ab 1984 wieder ruhig geworden war in Hannover, kam es 1994 und 1995 überraschend zu einem Revival. Die Chaostage der Neunziger zeichneten sich durch teilweise heftige Auseinandersetzungen der Besucher und einheimischer Jugendlicher mit der Polizei aus und durch hysterische Reaktionen in den Medien, die eine Gewaltorgie herbeifantasierten.

Die bislang letzten Chaostage in Hannover fanden 2000 parallel zur EXPO statt und machten unter anderem durch ihre Live-Berichterstattung Schlagzeilen.