Wilhelmine Reichard
Johanne Wilhelmine Siegmundine Reichard (* 2. April 1788 in Braunschweig; † 23. Februar 1848 in Dresden; gebürtig Schmidt) war die erste Ballonfahrerin Deutschlands.
Sie war verheiratet mit dem Physiker Johann Carl Gottfried Reichard. 1811 unternahm sie ihre erste Ballonfahrt von Berlin aus, am 30. September 1811 die dritte Ballonfahrt von Dresden aus und bis 1820 17 Fahrten. Wilhelmine Reichard kannte keine Furcht: einmal zum Beispiel stieg sie mit ihrem Ballon so hoch hinauf, dass sie wegen des Sauerstoffmangels bewusstlos wurde - der Ballon platzte und stürzte ab, blieb aber zufällig in einigen jungen Fichten hängen. Wilhelmine Reichard überlebte mit einigen Verletzungen und stieg fünf Jahre später wieder auf.
Als wissenschaftliche Mitarbeiterin ihres Gatten war sie auch auf dem Gebiet der Chemie tätig und führte mit ihrem Ballon wissenschaftliche Fahrten durch, um Messungen in der Atmosphäre vorzunehmen. Das Geld, das sie mit ihren Ballonfahrten verdiente, investierte sie in das Unternehmen ihres Gatten, das sie nach seinem Tod 1844 vier Jahre lang selbst leitete, bis sie 1848 an "Überarbeitung" (Schlaganfall) starb.
Ihr Haus in Freital wurde seit 1998 von dem Dresdner Ballonfahrer Mathias Schütze rekonstruiert.
Weblinks
- http://www.freital.de/reichard/biogrneu.htm Ausführliche Biographie