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Zgierz

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Zgierz (Aussprache: Sgjesch) ist eine mittelgroße Kreisstadt (2002: 58 000 Einwohner) in Zentralpolen, in der Woiwodschaft Łódź und liegt im Tal des Flusses Bzura.

Stadtwappen

Das Stadtwappen von Zgierz zeigt im roten Feld eine weiße Stadtmauer mit einem Tor und drei Türmen mit goldenen Helmen, im Tor der Mauer den gekrönten weißen polnischen Staatsadler.

Zeittafel zur Geschichte der Stadt

  • 200 - 300 n.Chr.: in der Nähe der heutigen Stadt existiert auf einem Hügel eine Siedlung, die dank der Nähe zur Bernsteinstraße floriert. Bei Ausgrabungen hat man viele Münzen des Römischen Imperiums, aus dem Rheinland importierte Gefässe des Typus "Terra sigillata" (siehe: Striegau), römische Schwerter und Luxusgegenstände gefunden.
  • 1231, 23. März: erste Erwähnung der Stadt anlässlich einer Zusammenkunft der Piasten, u.a. Herzog Konrad I. von Masowien und Wladislaw von Großpolen.
  • um 1250: die Pfarrkirche zum Heiligen Nikolaus wird erbaut.
  • 1288: Zgierz wird zum ersten Mal in einem Dokument "Stadt" genannt und ist dadurch die älteste Stadt der Lodzer Landes.
  • 1420, 23. April: König Wladyslaw II. Jagiello bestätigt der Stadt das Stadtrecht.
  • 1473, 2. Januar: König Kasimir IV. der Jagiellone verpachtet die Stadt und die umliegenden Dörfer an den Aristokraten Peter Dunin.
  • 1564: Zgierz hat 129 Häuser und 774 Einwohner, darunter 13 Brauer, 7 Schankwirte und 33 Handwerker.
  • 1643: die kleine Holzkirche zu den Heiligen Laurentius und Joseph wird errichtet.
  • 1661: nach dem Schwedischen Krieg hat die Stadt nur 10 Häuser und 70 Einwohner.
  • 1765: Zgierz hat 56 Häuser und 392 Einwohner, darunter 40 Handwerker.
  • 1793: als Folge der 2.Teilung Polens kommt Zgierz zu Preußen. Die Stadt hat damals 315 Einwohner und 64 Häuser. Die Bevölkerung ernährt sich vor allem von der Landwirtschaft, es gibt nur 15 Handwerker. Die preußischen Behörden machen Zgierz zur Kreishauptstadt (der Kreis umfasst 1326,2 km2 und 5 Städte). Unter anderem gehört die heute riesige Stadt Lodz zum Kreise Zgierz.
  • 1817: die Regierung Kongresspolens will in Zgierz und der Umgebung ein Industriezentrum schaffen: deutsche Webermeister, vor allem aus Schlesien: Johann Friedrich Zachert, Karl August Meisner, Karl Gottlieb Saegner, Johann Heinrich Teske und Johann Georg Viertes lassen sich in der Stadt nieder und gründen Textilfabriken, von denen einige bis zum 20. Jahrhundert überleben sollen.
  • 1823: in Zgierz arbeiten u.a. 193 Webermeister und 202 Weberwerkstätten (in Lodz damals: 9 Meister und 9 Werkstätten).
  • 1826: die evangelische Kirche wird erbaut und der Stadtpark angelegt. Aufruhr der Gesellen gegen die Meister. Die Stadt hat damals 4527 Einwohner.
  • 1831: nach dem niedergeschlagenen polnischen Novemberaufstand verhängen die russischen Behörden Einfuhrverbot der polnischen Waren nach dem eigentlichen Russland. Viele Einwohner der Stadt emigrieren nach Russland, die Stadt büßt 1/3 der Einwohner ein, 75% der Werkstätten werden geschlossen. Lodz wird zum Zentrum der Tuchproduktion in Kongresspolen.
  • 1845: Zgierz hat zwei Grundschulen, eine katholische und eine evangelische, und eine dreiklassige Realschule mit 82 Schülern.
  • 1860: die Stadt hat 12.016 Einwohner, darunter 5242 Polen, 4170 Deutsche, 2601 Juden; 456 Häuser, 5 Fabriken mit Dampfantrieb, 3 Hotels, 24 Schankwirtschaften, eine Apotheke und eine Stadtbibliothek.

(Fortsetzung kommt).


Industrie und Wirtschaft

Zgierz hat bedeutende Maschinen- und Textilindustrie, außerdem chemische , Baumaterialien- und Elektroindustrie. 57% der arbeitsfähigen Einwohner arbeiten im Dienstleitungssektor. 5000 Firmen sind in der Stadt registriert, davon sind 2000 Ein-Mann-Unternehmen.

Religionen

Es ist anzunehmen, dass etwa 90% der Einwohner römisch-katholisch sind. Es gibt in Zgierz folgende religiöse Gemeinden:

Kleinere Gruppen der Einwohner bekennen sich zum griechisch-orthodoxen oder zum reformierten Glauben; diese gehören aber zu entsprechenden Gemeinden in Lodz.

Mit der Stadt verbundene Persönlichkeiten

Partnerstädte

Literatur

  • Z dziejów Zgierza, (Hg. Leokadia Więckowska), Zgierz 2002