Arriflex
Arriflex ist der alte Markenname für die bekannteste und erste Spiegelreflex-Filmkamera der Firma Arnold & Richter, Cine-Technik, G. m. b. H. & Co., Betriebs-Kg. kurz Arri oder auch Arri Group.
Seit einigen Jahren wird die alte Produktlinie der Arriflex (auch 535/535 B) nicht mehr weitergeführt. Nachfolger ist die ArriCam die in Zusammenarbeit mit der aufgekauften österreichischen Firma Moviecam entstand (Produktbezeichnung: Arri plus Cam von Moviecam).
Kameratypen
Professionelle Filmkameras werden in verschiedene Gruppen eingeteilt: Nach dem damit zu belichtenden Film in 16 mm, 35 mm und 65 mm. Nach der Verwendung der Kamera außerdem in MOS und SyncSound.
MOS-Kameras werden für HighSpeed-Aufnahmen von bis zu 150 Bildern pro Sekunde OHNE Tonaufzeichnung verwandt, da sie sehr laut werden. Die Arnold & Richter, Cine-Technik Group, Ag., bezeichnet diese Typen als die 435-Serie.
SyncSound-Kameras werden für Aufnahmen bis maximal 60 oder 70 Bilder pro Sekunde verwandt. Parallel zum Bild wird hierbei der Ton aufgezeichnet. Sie sind unter 20 dB (A) laut. Arri bezeichnet diese Typen als die ArriCam-Serie. Nochmals unterteilt wird diese Serie dann in die ArriCam ST (für Studio, schwerer und leiser) und die ArriCam LT (für light, leichter und lauter, Steadycam-tauglich).
Marktanteile
Weltweit teilen sich vor allem Arri, Aaton und Panavision den Markt für professionelle 35-mm-Filmkameras. Im Bereich der 16-mm-Kameras kommen weitere Anbieter dazu.
Die Geschäftsmodelle von Arnold & Richter und Panavision unterscheiden sich stark. Panavision produziert 35-mm-Film-SyncSound-Kameras und vermietet diese allein durch eigene Kamera-Rentalhäuser weltweit. Im Bereich der 35-mm-Film-MOS-Kameras werden auch die Kameras der Arri eingekauft und "panavized", dabei wird die Objektivaufnahme verändert. Arri produziert MOS- und SyncSound Kameras. Diese werden weltweit - auch an Panavision - verkauft, sowie in eigenen und fremden Rentalhäusern vermietet.
Marktanteile für den eigentlichen Filmmarkt der 35-mm-Film-Kameras sind daher schwer zu bestimmen. Die meisten nicht-Panavision-Rentalhäuser (USA z. B. Otto Nemenz, White International; Deutschland: FGV Schmidle) verwenden überwiegend Kameras von Arri, da Panavision selbst keine zum Kauf anbietet. Hinzu kommen eigene Rentalhäuser der Arnold & Richter, Cine-Technik, G. m. b. H. & Co., Betriebs-Kg. mehrfach in Deutschland (München, Köln, neu in Leipzig), USA (New York, Florida, Hollywood), Toronto, London, Mailand und Rom.
Man kann davon ausgehen, dass ein großer Teil der 35-mm-Filmaufnahmen mit Kameras von Arri in München bzw. einer Kamera von Panavision gemacht wurden. Im 35-mm-SyncSound-Bereich muss man weltweit differenzieren. High-Budget Feature Films in Hollywood werden meistens von Panavision kontrahiert, so dass auch Kameras aus diesem Hause eingesetzt werden, ähnliches gilt für Frankreich und Australien. In Europa, Asien sowie den Nicht-High-budget-Produktionen kommen eigene Rentalhäuser der Arnold & Richter, Cine-Technik, G. m. b. H. & Co., Betriebs-Kg. sowie Nicht-Panavision-Rentalhäuser zum Zug. Seit Einführung der neuen Modelle Arricam Studio und Arricam Lite scheint sich hier jedoch eine leichte Trendwende anzudeuten. Dies hat neben den technischen Neuerungen dieser Modelle, dass die neuen Arri-Kameras mit ihren auf der Kamera platzierten Filmmagazinen im Handling der Panaflex-Kameras etwas ähnlicher geworden sind. Amerikanische Crews, die über viele Jahre an die Panaflex-Modelle gewohnt waren, hatten immer wieder "Handling"-Probleme mit Filmmagazinen, die hinten an der Kamera montiert waren. Eine jüngere Hollywood-Big-Budget-Produktion, die mit den Arricams gedreht wurde, ist der dritte Teil der Harry-Potter-Reihe.
Weblinks
- Deutsches Museum: Die Arriflex-Kamera von Arnold und Richter
- www.arri.com -- Website der Firma, größtenteils auf Englisch.
- Arri - eine Bilddokumentation (PDF)