Drachenläufer (Film)
Film | |
Titel | Drachenläufer |
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Originaltitel | The Kite Runner |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch u.a. |
Erscheinungsjahre | 2007 |
Länge | ca. 122 Minuten |
Stab | |
Regie | Marc Forster |
Drehbuch | David Benioff |
Produktion | William Horberg, E. Bennett Walsh, Rebecca Yeldham |
Musik | Alberto Iglesias |
Kamera | Roberto Schaefer |
Schnitt | Matt Chesse |
Besetzung | |
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Drachenläufer (Originaltitel: The Kite Runner) ist ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahr 2007. Regie führte Marc Forster, das Drehbuch schrieb David Benioff basierend auf dem gleichnamigen Roman von Khaled Hosseini über eine Kindheit in Afghanistan, die über acht Millionen Mal in über 34 Ländern verkauft wurde.[1]
Handlung
Zwei befreundete Jungen, Amir und Hassan, unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen wachsen im Kabul der 1970er Jahre auf. Amir, Sohn eines grossbürgerlichen Paschtunen, macht sich seit dem Tod seiner Mutter, die bei seiner Geburt verstarb, schwere Vorwürfe. Sein bester Freund Hassan, der Sohn des Hausdieners und Angehöriger der Hazara, einer Schicht niederen sozialen Standes, lässt sich gerne von Amir Geschichten vorlesen. Hassan kann nicht lesen und nicht schreiben, ist aber charakterlich ein durch und durch aufrichtiger Mensch und Amir, den er sehr bewundert zutiefst ergeben. Die beiden Jungen geniessen das Leben im bürgerlichen Kabul und gewinnen zusammen einen Wettkampf von Papierdrachen.
Eines Tages versucht der kräftigere Assef die beiden Freunde zu verprügeln. Hassan vertreibt Assef und seine Freunde mit seiner Steinschleuder. Etwas später wird Hassan von Assef verprügelt und vergewaltigt. Amir, der dies heimlich beobachtet, aber zu feige ist Hassan zu helfen, macht sich nach diesem Vorfall schwere Vorwürfe. Er kann nicht damit umgehen, dass Hassan weiter in seiner Nähe ist und fingiert einen Diebstahl Hassans, damit dieser aus dem Haus gejagt wird. Hassan gesteht die Tat, obgleich er diese nicht begangen hat. Amirs Vater Baba verzeiht die angebliche Tat, aber Hassans Vater Ali verlässt das Haus mit seinem Sohn um der Schande zu entgehen.
Nach der sowjetischen Invasion fliehen Amir und Baba nach Pakistan. Später ziehen sie nach Kalifornien, wo Amir das College absolviert. Amir lernt die ebenfalls aus Afghanistan geflohene Soraya, Tochter eines angesehenen afghanischen Generals, kennen und heiratet sie. Kurz nach der Hochzeit verstirbt Amirs Vater. Amirs erstes Buch erscheint.
Im Jahr 2000 wird Amir vom alten Freund seines Vaters Ramir Khan, der ihn seinerzeit zum Schreiben ermuntert hat, gebeten, nach Pakistan zu kommen. Dort eingetroffen, erfährt er von diesem, dass Hassan der Sohn seines Vaters baba und der Dienerin Saunabar war. Hassan und seine Frau Farzana wurden von den Taliban getötet und hinterließen einen Sohn, Sohrab. Ramir Khan bittet Amir nach Kabul zurückzukehren um Sohrab aus dem Waisenhaus zu holen.
In Kabul erfährt Amir, dass Sohrab nicht mehr im Waisenhaus ist, sondern von einem einflussreichen Taliban verschleppt wurde. Amir trifft auf Assef, welcher inzwischen ein Taliban-Funktionär geworden ist und Sohrab missbraucht. Amir fordert die Herausgabe von Sohrab und wird von Assef verprügelt. Sohrab rettet ihn mit einem Schuss seiner Schleuder. Amir nimmt den Jungen zu sich in die Vereinigten Staaten. Sohrab ist in sich zurückgezogen und erst beim Drachensteigen an der kalifornischen Küste schmilzt das Eis zwischen ihm und Amir.
Kritiken
Frank Scheck schrieb in der Zeitschrift The Hollywood Reporter vom 8. Oktober 2007, der Film sei eine sehr wirkungsvolle und aufrichtige Adaptation der Romanvorlage. Die Beteiligung der Jungdarsteller an der Vergewaltigungsszene habe Kontroversen hervorgerufen. Die technische Seite sei absolut überzeugend – wozu das Drehen der in Afghanistan spielenden Teile der Handlung in China gehöre.[2]
Alissa Simon schrieb in der Zeitschrift Variety vom 5. Oktober 2007, die detailreiche Verfilmung der Romanvorlage sollte genauso wie diese viele Fans gewinnen. Die unbekannten Darsteller würden ein Gefühl der Authentizität verleihen.[3]
Auszeichnungen
Alberto Iglesias gewann im Jahr 2007 den Satellite Award, David Benioff wurde für den gleichen Preis nominiert. Alberto Iglesias für die Beste Filmmusik und der Film als Bester fremdsprachiger Film wurden für den Golden Globe 2008 nominiert.
Hintergründe
Der Film wurde in verschiedenen Orten in Kalifornien und in China gedreht.[4] Seine Produktionskosten betrugen schätzungsweise 20 Millionen US-Dollar.[5] Die Weltpremiere fand am 5. Oktober 2007 auf dem Scottsdale International Film Festival statt, am 14. Oktober 2007 wurde der Film auf dem Mill Valley Film Festival gezeigt. Die Vorführungen in den ausgewählten Kinos der USA begannen am 14. Dezember 2007. In deutschen Kinos startete der Film am 17. Januar 2008.[6]
In Afghanistan wurden Ausstrahlung und Vertrieb des Films Mitte Januar 2008 vom Informations- und Kulturministerium verboten; „einige Szene(n des Films) seien "fragwürdig" und "nicht akzeptabel" und würden Unruhe in der Bevölkerung stiften“. [7]
Weblinks
- Vorlage:IMDb Titel
- Vorlage:Rottentomatoes
- Drachenläufer bei Metacritic (englisch)
- Gesammelte Pressekritiken auf film-zeit.de (deutsch)
- „Wenn die Träume wie Drachen fliegen“, Die Zeit, 17. Januar 2008
Einzelnachweise
- ↑ vgl. http://www.ard.de/kultur/film-kino/drachenlaeufer/-/id=8328/nid=8328/did=724798/jh5io9/index.html - abgerufen am 20. Januar 2008
- ↑ Filmkritik von Frank Scheck, abgerufen am 20. Dezember 2007
- ↑ Filmkritik von Alissa Simon, abgerufen am 20. Dezember 2007
- ↑ Filming locations für The Kite Runner, abgerufen am 20. Dezember 2007
- ↑ Box office / business für The Kite Runner, abgerufen am 20. Dezember 2007
- ↑ Premierendaten für The Kite Runner, abgerufen am 20. Dezember 2007
- ↑ Spiegel Online: „Afghanistan verbietet "Drachenläufer"“, 15. Januar 2008