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Benutzer:Zer0nius/Educast

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Ein Educast ist die Verwendung eines Videocast, um Bildungsinhalte in Form von Video, in der länge von 5 bis 20 Minuten, zu vermitteln. Dabei können alle Themengebiete, die von jedem für jeden geeignet sind, berücksichtigt werden.

Ähnliche Bezeichnungen

Auch in Spanien und Frankreich heißt es „Educast“, da es dort kein anderen Begriff dafür gibt. Oft spricht man auch vom Bildungspodcast oder vom Mikrolernen.

Vorläufer und Varianten

Bis Mitte der 1980er-Jahre gab es Schulfernsehen, das aber eine Länge von deutlich mehr als 5 bis 20 Minuten hatte und meistens als volle Schulstunde angelegt war. Am nächsten kommen dem Educast vermutlich noch einzelne Abschnitte aus z.B. der Sesamstraße, in der ebenfalls in kurzen Sequenzen z.B. die Funktionsweise von Dingen vorgestellt werden. Weitere Vorläufer könnte man in Fitnessvideos sehen, oder sogar dem Anruf bei einer Telefonauskunft, denn dieser Anruf entspricht dem gleichen Konsumschema (Ich suche Wissen, ich frage wen der sich damit auskennt bzw. rufe Wissen spontan bei einem Dienstanbieter ab).

Historische Entwicklung und Details eines Educast

Seit die technische Entwicklung die Probleme des Abspielens von Videos im Webbrowser auf verschiedenen Plattformen und Betriebssystemen beseitigt hat – durch die de facto Vereinheitlichung über das Flash-Format von Adobe Systems – etablieren sich weltweit Portale, die die Erzeugung und Verbreitung von Videoinhalten zum Zweck haben.

Dieser User Generated Video Content weist zwar starke Schwankungen in der Qualität der Inhalte auf, dadurch jedoch, dass Millionen Inhalte verfügbar sind und von anderen Nutzern bewertet werden, werden sehr gute und/oder von der Masse als relevant eingestufte Beiträge oft mit Aufmerksamkeit, so dass diese aus der Masse herausstechen und leichter auffindbar sind.

Der Educast selbst entwickelt sich augenblicklich offenbar vom Videoclip hin zu einem mobil abrufbaren und begleiteten Lehrangebot; quasi User Generated Teaching. Durch entsprechende Plattformen wird es leicht gemacht, eigenes Wissen in Videoform zu bringen, zu verbreiten und auch zu vermarkten. So bietet sclipo.com z.B. den Bereich „Akademien“ und 5min.com den Bereich „Studios“ um ein permanentes Angebot an Wissen und dessen Vermarktung zu pflegen. Das Web-2.0-Motto für diese Bewegung wird auch mit „Each one teach one!“ umschreiben.

Didaktische Prinzipien

Lernende schauen sich ein Video an. In den meisten Fällen machen sie das, was im Video vermittelt wurde nach oder probieren es parallel zum Anschauen aus. Vor allem das didaktische Prinzip der Wiederholung kann zu einem nachhaltigen Erfolg führen und unterstützt damit den Ansatz des „Mastery Learning“. Das Video kann z.B. solange angesehen und wiederholt werden, bis der Lernstoff sitzt, bzw. bis die gezeigte Fähigkeit wiederholt werden kann. Dabei sprich man vom beiläufigen Lernen, das sich selbstbestimmt seinen Weg sucht. Wer einen Educast selbst erzeugt, muss zuvor verstanden haben, was er dort vorstellen möchte. Zugleich muss man sich darin üben, das Wissen weiterzugeben. Deshalb kann man auch davon sprechen, dass hier das Prinzip gilt „Teaching is Learning twice!“ (Lehren ist zweifaches Lernen), denn der Lernende, der selbst einen Educast erstellt, lernt zweimal.

Lernumgebungen

In jeder Umgebung kann der Lernende lernen, zum Beispiel auf einem mobilem Gerät (Smartphone, Laptop), die Vorraussetzung muss ein vorhandenes Netz sein. (Zitat Miriam Meckel: „Leben ist da wo ich Netz habe“ – Videopost zu „Das Glück der Unerreichbarkeit“). Die Umgebung kann aber durch physische und soziale Einflüsse stark variieren. Ein Internetcafé, ein ICE-Abteil, eine Ecke mit WLAN innerhalb der Bibliothek, das Wohnzimmer zu Hause, der eigene Schreibtisch mit Festnetz-DSL. Dadurch, dass die Educasts zeitlich unabhängig rund um die Uhr abrufbar sind, ist die Lernumgebung auch von zeitlichen Begrenzungen abgekoppelt.

Problematisch erscheint, dass sich durch den vorprogrammierten Wechsel der Lernumgebung eine Routine für das Lernen mit Educasts wesentlich schwerer erlernen lässt. Von Vorteil kann sein, dass sehr leicht immer neue Reize durch die Umgebung gesetzt werden. So kann z.B. der Besuch einer Konferenz oder eines anderen sozialen Events ohne weiteres zu einer Educast-Nachfrage führen. Eigentlich ist die Netzverfügbarkeit zunehmend nicht mehr eingeschränkt (weil Netz notfalls über Handy nahezu überall verfügbar ist).

Lernaufgaben des Lernenden

Der Lernende sucht sich seine „Lern-/Wissenslücke“ selbst aus. Nach dem Motto: „Ich weiß, dass ich nichts weiß!“ versucht er wie in dem Film Matrix sich das Wissen zu besorgen, das ihm fehlt. Man kann gezielt nach Rubriken versuchen Informationen zu einem Wissensgebiet zu suchen und zu finden. Nachdem man den passenden Videoclip gefunden hat, versucht man dann das Beste aus dem Clip zu machen. Im Nachgang zum Clip kann man eine Bewertung des Clips vornehmen, und sich vor allem an der Diskussion beteiligen, um z.B. kritisch die gezeigten Dinge in Frage zu stellen, oder Dinge zu ergänzen. Bei Plattformen die Live-Educast-fähig sind, kann die Aufgabe im direkten und aufgeforderten Nachahmen von Dingen liegen, die der Live-Coach vormacht oder per Anweisung anbietet. Die Lernaufgaben können aus Anweisungen des Videoerstellers rühren.

Arten der Kompetenzvermittlung

Dadurch, dass die Videoinformation eines Educasts den Lernenden in eine eher passive Rolle zwängt, die zudem gekennzeichnet ist durch wenig Anleitung/Führung, wird vor allem die Selbstorganisation und Eigenständigkeit des Lernenden gefordert.

Kompetenzen die soziale Partner beim Einüben erfordern (z.B. Training der Körpersprache, Tanzperformances) sind nicht bzw. nur stark eingeschränkt vermittelbar. Videos, die z.B. im Bereich Sport bestimmte Körperbeherrschungen und -manöver zeigen, müssen durch die fehlende Möglichkeit zur Nachahmung „Eunuchenwissen“ bleiben.