Streitkräfte Saudi-Arabiens
Die Streitkräfte des Königreiches Saudi-Arabien (arabisch الجيش العربي السعودي, englisch: Armed Forces of Kingdom Saudi-Arabia) sind die Streitkräfte vom Königreich Saudi-Arabien, sie gelten nach den Streitkräften Israels als das schlagkräftigste Militär des Nahen Ostens. Sie bestehen aus fünf Teilstreitkräften mit einer Mannstärke von insgesamt ungefähr 270.000 Mann. Es gibt keine Wehrpflicht, die Streitkräfte sind eine reine Berufsarmee, das Mindestalter für den Eintritt beträgt siebzehn Jahre. In den saudischen Streitkräften können nur Männer dienen.
Saudi-Arabien gilt als eines von drei Ländern, deren Atomwaffenbesitz oder die Absicht zur Entwicklung als ungesichert gilt, siehe: Atommacht/Ungesichert. In Saudi-Arabien befindet sich der King-Khalid-Stützpunkt des Golf-Kooperationsrates.

Budget
Saudi-Arabien gab im Jahr 2007 ungefähr 31,50 Mrd. US Dollar (21,57 Mrd. Euro) für seine Verteidigung aus, im Internationalen Vergleich belegt das Königreich damit Platz 8. [1] Der Anteil seiner Wehrausgaben liegen regelmäßig zwischen 10 % und 12 % des Bruttonationaleinkommens. Damit ist Saudi-Arabien fiskalisch betrachtet das am stärksten militarisierte Land der Erde. Laut der Stockholm International Peace Research Institute führte das seit 2005 aufgestockte Saudische Militärbudget dazu, das Statistisch gesehen im Nahen Osten am meisten in Sicherheit investiert wurde.[2] Im Jahre 2004 betrug das Militärbudget noch etwa 18,8 Millarden US Dollar. (12,87 Mrd. Euro)[3], im Jahre 2005, 25 Mrd. US Dollar (17,12 Mrd. Euro).[4]
Von 2004 auf 2007 ist damit eine Steigerung von 12,70 Mrd. US Dollar (8,70 Mrd. Euro) zu erkennen.

Budget im regionalen Vergleich
Das Militärbudget des Königreiches ist in der Region das mit Abstand größte, wie folgende Auflistung aufzeigt:
Saudi-Arabien: 31,50 Mrd. US-Dollar (21,57 Mrd. Euro)[5]
Türkische Streitkräfte: 11 Mrd. US-Dollar (7,56 Mrd. Euro)[6]
Israelische Streitkräfte: 9,4 Mrd. US-Dollar (6,43 Mrd. Euro)[7]
Streitkräfte des Iran: 6,6 Mrd. US-Dollar (4,52 Mrd. Euro)[8]
Streitkräfte Ägyptens: 2,4 Mrd. US-Dollar (1,64 Mrd. Euro)[9]
Zwischen dem Militärbudget Saudi-Arabiens und dem land mit dem nächsthöheren Militärbudget, der Türkei, liegen mit 20,5 Mrd. US-Dollar (14,04 Mrd. Euro) eine relativ hohe Summe, was die saudischen Streitkräfte als Kunde für die Rüstungskonzerne besonders interessant macht.
Der primäre Grund für das überdurchschnittlich hohe Militärbudget Saudi-Arabiens ist laut Experten die Befürchtung der Regierung, der königlichen Familie Saud, dass eine militärische Niederlage die bereits angespannte innenpolitische Lage verschlechtern und zu einem Sturz der Monarchie und damit der Saudi-Dynastie führen könnte. Diese Meinung deckt sich mit der Tatsache, dass die Regierung seit Jahren massiv und konstant in den inneren Sicherheitsapparat investiert.[10]
Führung
Der Kronprinz Sultan ibn Abd al-Aziz Al Saʿud bekleidet seit dem 21.10.1962 das Amt des Minister für Verteidigung und zivile Luftfahrt (Verteidigungsminsiter) und er ist der Generalinspekteur des Königreiches. In dieser Funktion stattete er das Militär des Königreichs durch Waffengschäfte mit den USA, Großbritannien und Frankreich aus. Ein Großteil von Prinz Sultans Wohlstand soll aus Provisionen staatlicher Waffengeschäfte kommen [11] Sein Stellvertreter ist sein Bruder Abd al-Rahman bin Abdul Aziz Al Saʿud, der älteste Sohn des Kronprinzen Khalid Ibn Sultan Abd al-Aziz Al Saʿud ist seit 2001 der Assistent des Stellvertreters.
Den alleinigen militärischen Oberbefehl über die Streitkräfte hat der Absolut Herrschende König und Premierminister Abdullah ibn Abd al-Aziz Al Saʿud.[12] Er besitzt die alleinige Vollmacht Krieg und Frieden zu erklären sowie den Generalstabschef, die Minister und die Kommandeure der Teilstreitkräfte zu berufen oder zu entlassen. Die Gouvernoure der Landesprovinzen (manatiq) und den ihnen unterstehenden Kommandeure der Nationalgarde für die jeweilige Provinz können ebenfalls nur vom König berufen und entlassen werden.
Die Führung der Streitkräfte in der Verfassung
Die Führung der Streitkräfte ist in der saudischen Verfassung verankert, so heißt es in Artikel 60:
- Der König ist der Oberste Befehlshaber der Streitkräfte. Er ernennt und entlässt Offiziere aus dem Dienst, wie in Bezug auf das Gesetz.
In Artikel 61 heißt es:
- Der König ruft den Notstand aus, macht die Streitkräfte Mobil oder erklärt den Krieg. [13]
Die Gewalteinteilung des Königs über das Militär ist wie auch über den Staat nicht begrenzt, daher kann der König Befehle erteilen ohne diese mit jemanden besprechen oder abstimmen zu müssen und er ist niemandem eine Erklärung oder Rechenschaft für Befehle oder Absichten schuldig. Oberstes sicherheitspolitisches Gremium ist ebenfalls der König, er besitzt die alleinige und uneingeschränkte(absolute) Vollmacht über die Polizei, die Mutawwa, den Geheimdienst und das Militär. Alle Verträge für Rüstungsimporte müssen vom König genehmigt werden.

Geschichte
In den 1930er-Jahren zeigte Abd al-Aziz ibn Saud, der Staatsgründer, wenig Interesse am Aufbau eines saudischen Sicherheitsapparats und verließ sich in dieser Hinsicht auf die in der Region anwesenden Streitkräfte des Vereinigten Königreichs. Das saudische Militär wurde nach einer politischen Auseinandersetzung Saudi-Arabiens mit dem Vereinigten Königreich mit Hilfe des US-amerikanischen Verbündeten seit dem Beginn des Ölbooms in den 1940er-Jahren stark ausgebaut. Die guten Beziehungen der Vereinigten Staaten zu Saudi-Arabien beruhten dabei vor allem auf denen zwischen dem saudischen Königshaus und der amerikanischen Mineralölgesellschaft Aramco.
Die USA und Saudi-Arabien unterzeichnen im Februar 1945 einen Vertrag über eine Militärbasis im persischen Golf, zur Palästina-Frage und ein Militärbündnis. Seitdem gilt die USA als enger Verbündeter des Königreiches.[14]

Im Zweiten Golfkrieg kämpfte Saudi-Arabien gegen den Irak, so auch in der Schlacht von Khafji die mit einem Sieg der Saudischen Streitkräfte endete.
An den militärischen Handlungen der Arabisch-Israelischen Kriege nahm das Königreich nicht teil; es unterstützte aber die gemeinsame Sache der Araber durch massive finanzielle Hilfe an die Palästinenser-Organisationen sowie durch zeitweilige Reduzierung der Erdöllieferungen in die westliche Welt unter König Faisal, siehe: Ölkrise. Dennoch blieben die guten wirtschaftlichen und Diplomatischen Beziehungen Saudi-Arabiens zum Westen prinzipiell erhalten. Obwohl die saudischen Streitkräfte mit Ausnahme des Zweiten Golfkrieges bisher nicht an Kampfeinsätzen im Ausland teilgenommen haben, ist die Unterstützung der arabischen Nachbarn Israels im Nahostkonflikt eine konstante der saudischen Sicherheitspolitik.
Saudi-Arabien befindet sich seit 1948 (Palästinakrieg) mit Israel offiziell im Kriegszustand, der Staat Israel wird weiterhin nicht anerkannt, Politische Kontakte beider Länder gibt es nicht, [15] weswegen Israel Rüstungsexporte an Saudi-Arabien besonders kritisch beäugt. So versuchten die USA 1978, Saudi-Arabien bei der Lieferung von F-15-Kampfflugzeugen genaue Stationierungsorte fern des Roten Meeres (Stützpunkt in Tabuk) abzuringen, was jedoch fehlschlug.
Mit den Stützpunkten in Turaif, Guraiet und Tabuk besitzt Saudi-Arabien drei Stützpunkte in Unmittelbarer Nähe zu Israel, die Saudische Luftwaffe benötigt für die Strecke von Tabuk nach Elat unter sechs Minuten.[16]
Trotz der Politischen Spannungen zwischen dem Königreich und Israel setzt Saudi-Arabien sich für eine Friedensinitiative im Nahostkonflikt ein. [17]
In den 80er Jahren beabsichtigte das Saudische Militär den Deutschen Kampfpanzer Leopard 2 zu kaufen, trotz Zusage von Helmut Schmidt (Bundeskanzler bis 1982) und Franz-Josef Strauss kam das Geschäft nicht zustande, die Widerstände erwiesen sich als zu groß. Die Kohl Regierung hielt an ihrem 1983 gefassten Beschluss fest, das Waffensystem nicht an einen potentiellen Gegner Israels zu liefern.[18] Trotzdem ist Deutschland ein wichtiger Waffenlieferant Saudi-Arabiens, neben den verschiedenen Maschinengewehren im Bestand der Saudischen Streitkräfte ist vor allem der Panavia Tornado, der Eurofighter und das MLRS sowie das inzwischen ausgemusterte LARS Raketensystem mit Deutscher Produktionsbeteiligung zu erwähnen.[19]
1981 kaufte Saudi-Arabien in einem hochdotieren Rüstungsabkommen moderne AWACS-Luftüberwachungsflugzeuge aus den USA.[20]
Im Juli 2007 teilte die US Regierung mit die Saudischen Streitkräfte weiter mit Waffensystemen im Wert von 20 Milliarden US Dollar aufzurüsten. Das Paket für die Saudischen Streitkräfte umfasst nach US-Angaben Raketen, Frühwarnsysteme, Waffen für Luftwaffe und Marine sowie andere Systeme zur Bekämpfung "nicht-konventioneller Bedrohungen" [21]. Um Sicherzustellen das Saudi-Arabien Militär technologisch nicht mit Israel gleichzieht wird die Rüstungshilfe der USA an Israel von 24 auf 30 Milliarden Dollar für die nächsten zehn Jahre aufgestockt.[22] US-Senator Joseph Biden warnte dennoch, dass die Waffen die Sicherheit Israels bedrohen könnten. Bush solle nicht versuchen, "mit Waffenverkäufen eine umfassende und schlüssige Strategie für die Region" zu ersetzen. Bush aber gab an das er seinen "Saudischen Freunden" Vertraue, hierfür erhielt er vom Saudischen König einen Ehrenorden.[23] Während die Opposition im Israelischen Parlament den Handel kritisierte, sagte der Israelische Premierminister Ehud Olmert das dieser Handel "Verständlich" und "in Ordnung" sei.[24]
Neben Israel galt lange Zeit der Iran als potentieller Gegner des Königreiches, so unterstützte das Königreich im Ersten Golfkrieg den Irak unter Saddam Hussein mit immensen Finanziellen Mitteln. Gründe hierfür waren Nationalistische, Religiöse und Wirtschaftlich Ökonomische Gründe. Die Besuche der Außenminister, vor allem des saudischen Kronprinzen Abdullah (heute König), in Teheran und der Besuch des iranischen Staatspräsidenten Chatami in Riad im Jahre 2001 besiegelten die Normalisierung der Beziehungen. [25] Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat am 01.03.2007 zum ersten Mal Saudi-Arabien besucht und hat sich in Riad mit König Abdullah getroffen. Das Treffen dauerte Acht Stunden, dabei soll das Politische Klima zwischen den beiden Regierungen verbessert worden sein und nach Aussage des Iranischen Präsidenten sei man sich einig in den "Zentralen Fragen".[26] Das größte Hindernis zwischen Tiefgreifenderen Beziehungen beider Länder sind die Religiösen Differenzen zwischen Sunniten und Schiiten sowie die Tatsache das Saudi-Arabien nach wie vor ein wichtiger Wirtschaftlicher und Militärischer Verbündeter der USA in der Region ist, während der Iran sich als ein erklärter Gegner der USA sieht. Ende 2007 lud die Saudische Regierung Mahmud Ahmadinedschad zur Haddsch ein, es sollen dabei auch Politische Themen besprochen worden sein. Beide Länder machten anschließend klar das sie auf "friedliche Koexistenz" setzen. Die Saudische Regierung sagte das sie gemeinsam mit den anderen Golfstaaten einen Militärschlag gegen den Iran vermeiden will und in der Angelegenheit des Iranischen Atomprogrammes schlichten will. Ahmadinedschad ist der erste Schiitische Führer der in der Geschichte Saudi-Arabiens von Sunniten zur Haddsch eingeladen wurde.[27]
Die Soldaten des Saudischen Militärs werden meist von US Ausbildern im Rahmen der USMTM (United States Military Training Mission) die ihren Hauptsitz in Taif hat Ausgebildet und Trainiert.[28]
Das U.S. Army Corps of Engineers arbeitet an militärischen und zivilen Projekten in Saudi-Arabien. Das Königreich bezieht über die Hälfte seiner Rüstungskäufe aus den USA. [29] Seit dem Jahre 2003 ist Saudi-Arabien der mit Abstand größte Kunde der US Waffenindustrie.[30]

Teilstreitkräfte
Bodenstreitkräfte


Das saudische Heer (Saudi Arabian Army) hält 75.000 Mann an Bodentruppen im aktiven Dienst, die Reservistenzahl beläuft sich auf 20.000. Hinzu kommen Paramilitärisch 30.000 Mann und die Königliche Wache mit 2.000 Mann. Einige Verbände sind mit der Nationalgarde verflochten.
Kommandeur der Bodenstreitkräfte ist Salih Al-Muhaia. Mit Khalid bin Sultan leitete er die Saudischen Bodenstreitkräfte, in ihren Operationen im Zweiten Golfkrieg. Er nahm im Mai 2007 ebenfalls an einem Treffen zwischen dem Saudischen Verteidigungsminister dem Kronprinzen Sultan mit hohen türkischen Militärs und dem türkischen Verteidigungsminister Mehmet Vecdi Gönül in Dschiddah teil.[31]
Der größte Stützpunkt der Bodenstreitkräfte ist der König Abdulaziz Stützpunkt nördlich von Riad.[32]
Ein Vertrag für den Kauf von ABC Abwehrfahrzeugen mit der Rheinmetall Landsysteme GmbH wurde unterzeichnet.[33]
Die 20. Brigade der Saudischen Bodenstreitkräfte ist mit 155-mm-Panzerhaubitzen und 570 AMX-10P Schützenpanzern ausgestattet. Die Bodenstreitkräfte verfügen über 702 Artillerie Geschütze darunter die M109 und über ca. 6000 gepanzerte Fahrzeuge (inkl. Nationalgarde), 2243 Kampfpanzer, darunter 373 M1A2 Abrams, 320 AMX-30, [34]450 M60 Pat. und 1130 Piranha III 8x8 Schützenpanzer.[35] Die Panzer der AMX Reihe wurden teilweise mit schweren Luftwabwehrsystemen aufgerüstet. [36] Desweiteren besitzt das Heer 100 Al-Fahd Infantry fighting vehicle, und 200 Al-Faris, in Saudi-Arabien von der Abdallah Al Faris Company for Heavy Industries hergestellte Schützenpanzer für Heer und Nationalgarde.[37] [38]
Im August 2007 wurde dem türkischen Rüstungskonzern FNSS der Auftrag erteilt an 300 der 1750 M113 der Saudischen Streitkräfte eine Kampfwertsteigerung durchzuführen. Der Auftrag hat für die türkische Rüstungsindustrie einen Wert von über 200 Millionen US Dollar.[39]
Im Oktober 2007 wurden 180 Kampfpanzer des Types T-90 aus Russland bestellt.
Struktur
Die Landstreitkräfte sind wie folgt struktuiert (Stand 2005):
- 6 Panzerbrigaden
- 8 mechanisierte Brigaden (davon 3 Nationalgarde)
- 1 königliche Infanteriebrigade
- 6 Infanteriebrigaden (mit Nationalgarde)
- 1 Luftlandebrigade / Special Forces
- 19-21 Infanteriebataillone (mit Nationalgarde)
- 2 Marineinfanterie-Bataillone [40]
Marine
Die Saudische Marine (Royal Saudi Naval Forces (RSNF)) wurde 1974 gegründet. Der erste Golfkrieg unter König Fahd war der Anlass dazu die Marine aufzurüsten, dies geschah vor allem mit Hilfe Frankreichs und der USA. Inzwischen verfügt das Königreich neben Israel über die stärkste Marine der Region, in ihr dienen insgesamt 15.500 Soldaten.
Die Saudi-Arabische Marine besitzt:
- 3 Fregatten (ähnlich zu Typ franz. F 3000 S II, III: 1-7.6 OTO-Breda)
- 4 Fregatten (Typ franz. F 2000 S. Modernisierung 1997 - 2000)
- 4 Korvetten (Typ Masch, Tacoma) bilden die größten Einheiten und erlauben eine weitreichende Einsatzfähigkeit.
- 9 Lenkflugkörperschnellboote
- 7 Minenboote
Am 14 Juni 2000 kaufte die RSNF das Verwaltungssystem C3 (Command, Control, and Communications) aus US Produktion, die kosten hierfür betrugen 257 Millionen US Dollar.[41] Drei Fregatten der Saudischen Marine (Al Riyad Klasse) sind mit schweren Luftabwehrsystemen bestückt, zur Bewaffnung gehören Raketen wie Crotale SAMs, Exocet-Flugkörper gegen Seeziele (SSM), zwei 20 mm Geschütze und ein 100 mm Geschütz. Desweiteren VLS-Zellen für Aster 15 SAMs. Die Fregatten verfügen über Stealth Fähigkeit.[42]
Zudem sind die Fregatten ausgerüstet um einen 10 t Helikopter (z. B. NH90) im Hangar aufnehmen zu können. Die Schiffe der RSNF sind mit AGM-84 Harpoon Seezielflugkörpern mit einer Reichweite von bis zu 220 km, mit Sea Eagles mit einer Reichweite von 110 km, und mit Automatischen MK2 Anti-Schiffsmaschinengewehren mit einer Reichweite von 185km ausgestattet.[43] Zurzeit laufen Verhandlungen mit Großbritannien über den Kauf von Zerstörern der Daring-Klasse.[44]
Luftstreitkräfte



Die saudischen Luftstreitkräfte (engl.: Royal Saudi Air Force (RSAF), arabisch: (al-Kuwwat al-Jawwiya as-Sa'udiya) verfügen nach der israelischen Luftwaffe über die zweitstärkste Luftwaffe im Nahen Osten. Sie wurden 1950 gegründet und mit Hilfe der US Streitkräfte Ausgebildet. Sie besitzt mit Turaif, Guraiet und Tabuk Stützpunkte in der Nähe zu Israel, mit Riad, Dhahran und Hafar al Batin in der Nähe zum Irak und Kuwait und mit Khamis Mushait einen Stützpunkt in der nähe zum Jemen.[45]
Das Rückgrat der RSAF ist heute der F-15(darunter einige F15E) und der Panavia Tornado. Die Luftwaffe ist dazu in der Lage, das eigene Territorium, die angrenzenden Binnenmeere, den arabischen Golf und das Rote Meer vollständig zu überwachen. Für die Logistik benutzt die RSAF unter anderem die C-130. Eine Unterabteilung der RSAF ist die "RSADF" (Royal Saudi Air Defence Force), eine Luftabwehreinheit.
Die RSAF bestellte verschiedene Waffen in den neunziger Jahren, einschließlich, Sea Eagle-Anti-Schiffsraketen sowie Lasersysteme zur Steuerung von Raketen und Freifallbomben. Insgesamt dienen 34.000 Soldaten in den Luftstreitkräften und Luftabwehrstreitkräften. In ihrem Besitz befinden sich insgesamt 725 Kampfflugzeuge und Kampfhubschrauber und 42 Transportflugzeuge. Die RSAF Verfügt über Apache AH-64 D Kampfhubschrauber. Die über die Streitkräfte verteilten Abwehrraketen belaufen sich auf 3.050, darunter die MIM-104 Patriot und das MLRS, desweiteren verschiedene Russische, Pakistanische[36] und Chinesische Mittelstreckenraketen wie z.B die CSS 2 Mittelstreckenrakete mit einer Reichweite von 2650km[46] oder die Ghauri II (Pakistan) mit einer Reichweite von 2300km. Die Saudischen Streitkräfte signalisierten Interesse an der sich noch in der Entwicklung befindenden Langstreckenrakete Ghauri III mit einer Reichweite von 4000km und an der Dong-Feng 4 mit einer Reichweite von 4760km.
1998 kaufte die Saudische Luftwaffe das "Peace-Shield" (Friedensschild) System vom Amerikanischen Rüstungshersteller Raytheon, das System erlaubt der RSAF die Verwaltung ihrer Luft und Boden gestützten Ressourcen. Es enthält ein Zentrales Kommando Zentrum (Central Command Operations Center), regionale Zentren, weiträumiges Radar, und eine Reihe von Synchronisierungsprojektoren. Das Primär ziel des Systemes ist es die Effizienz der Luftwaffe (inkl. der Luftabwehr) zu erhöhen. 2002 wurde das System generalüberholt und mit weiteren 17 Radarstationen ausgebaut. 2003 wurde das HSN (High-Speed Network / Höchstgeschwindigkeitsnetzwerk) eingeführt und das System weiter verbessert so das es die neuesten und schnellsten Netzwerkprotokolle (IEEE 802, Q/p Virtual LAN (VLAN), Quality of Service (QoS) standards usw.) unterstützt.[47]
Zur Luftüberwachung wird unter anderem das Airborne Warning and Control System (AWACS) vom US Unternehmen Boeing eingesetzt.
Am 18. August 2006 hat die saudische Luftwaffe einen Vorvertrag für den Kauf von 72 Eurofighter Typhoon unterzeichnet.[48] Der Preis für die 72 Maschinen betrage 6,39 Millarden Euro. Analysten gehen davon aus, dass einschließlich der Waffen sowie Wartung und Training der Gesamtauftrag ein Volumen von etwa 20 Millarden Euro hat. [49]
Desweiteren wurde der Storm Shadow (Marschflugkörper) bestellt[50], die genaue Anzahl steht noch nicht fest. Der Marschflugkörper wurde bereits an den Tornado Modellen der Saudischen Luftwaffe getestet. [51]
Im April 2007 wurde bekannt gegeben das die RSAF mit verbesserten Versionen der F16 ausgestattet werden soll, auch das AWACS System der RSAF soll aktualisiert werden. Die bitte Israels diesen Handel nicht durchzuführen wurde seitens der USA abgelehnt.[52]
Im Oktober 2007 bestellte die RSAF 150 Kampfschubschrauber des Types Mil Mi-24 aus Russland.
Am 6 Januar 2008 bestätigte EADS die Auslieferung von von drei A330 MRTT Tankflugzeugen an die RSAF.[53]
Das LANTIRN an den F-15 der RSAF wird aufgerüstet und mit dem neuen Sniper XR (AN/AAQ-33 SNIPER Advanced Targeting Pods) von Lockheed-Martin aus den USA ersetzt. Die kosten hierfür betragen 220 Millionen US Dollar.[54]
Am 14 Januar 2008 wurde endgültig bekannt gegeben das die RSAF 900 Nachrüstsätze Präzisionsgelenkte Munition vom Typ Joint Direct Attack Munition aus den USA, Primär von Boing bestellt hat. Dies wurde zwischen der Saudischen Regierung und der US Regierung beschlossen. Die kosten für die Waffen betragen 120 Millionen US Dollar. Allerdings benötigt die Transaktion einer Zustimmung des US Kongress, ob der Kongress das Vorhaben der US Regierung billigen wird, ist noch unklar. Die Abgeordneten haben 30 Tage Zeit, um die angestrebten Waffenlieferungen zu blockieren. Als das Vorhaben im vergangenen Jahr bekannt wurde, hatten sich mehrere Abgeordnete aus Sorge um die Sicherheit Israels dagegen ausgesprochen. [55]
Nationalgarde
Die Nationalgarde unterstützt im Inland die Polizei z.B beim durchsetzen des in Saudi Arabien geltenden Versammlungsverbots, schützt die königliche Familie, wird zum Anti-Terror-Schutz eingesetzt und schützt die heiligen Städte Mekka und Medina. Sie umfasst zur Zeit rund 125.000 Mann, eine Unterabteilung von ihr stellt die Leibwache für die Königlichen Familienmitglieder. Die Nationalgarde besitzt über 1200 Light Armored Vehicle-25 und c.a 1000 M706
Saudi Special Emergency Forces
Sind eine 1972 mit Hilfe des GIGN und des FBI gegründete Anti-Terror Einheit. Derzeit besitzt sie offiziell 13 Operationsbasen im Lande. Sie hat bisher über 200 erfolgreiche Operationen durchgeführt.[56] Die letzte bekannte Operation wurde am 23.06.2006 in Riad durchgeführt, dabei wurden sechs Terroristen, die der Al Kaida angehörten, getötet.[57]
Aufgrund der hohen Anzahl terroristischer Angriffe in Saudi-Arabien wurde die Einheit in Vergangenheit immer wieder vergrößert und verbessert.
Verweise
Interne Verweise
Weblinks
- Die Encyclopedia Britannica über die Sicherheitspolitik Saudi-Arabiens (engl.)
- GlobalSecurity.com über die saudische Sicherheitspolitik (engl.)
- Studie des CSIS zur sicherheitspolitischen Bedeutung Saudi-Arabiens (PDF; engl.)
Einzelnachweise
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- ↑ http://www.abendblatt.de/daten/2006/06/13/573000.html Kosten fürs Militär brechen alle Rekorde
- ↑ http://www.globalsecurity.org/military/world/spending.html Globalsecurity
- ↑ http://lcweb2.loc.gov/frd/cs/profiles/Saudi_Arabia.pdf
- ↑ "Foreign Military Sales, Foreign Military Construction Sales and Military Assistance Facts as of September 2007," Published by Deputy for Operations and Administration, Business Operations/Comptroller, DSCA, Department of Defense
- ↑ http://www.nato.int/docu/pr/2006/p06-159.pdf
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- ↑ http://www.globalsecurity.org/military/world/gulf/rsmoda.htm Globalsecurity: Minister of Defense and Aviation (MODA)
- ↑ http://www.shura.gov.sa/EnglishSite/Elaw/BASLW.htm
- ↑ http://www.heise.de/tp/r4/artikel/18/18357/1.html TP: Saudi-Arabien – ein Königreich in der Krise
- ↑ http://www.focus.de/politik/ausland/nahost/saudi-arabien_aid_145515.html Focus Online: Saudi-Arabien, Kein Händedruck mit Israelis
- ↑ Quelle: Jewish Virtual Library. Zugriff am 28. November 2007.
- ↑ http://www.polixea-portal.de/index.php/Lexikon/Detail/id/161980/name/Saudi-arabische+Friedensinitiative Polixea Portal:Saudi-arabische Friedensinitiative
- ↑ Zu Schmidts Haltung vgl. Mainhardt Graf von Nayhauss: Helmut Schmidt. Mensch und Macher, Bergisch Gladbach 1988, S. 395 u. 401ff.; zum Vorstoss von Strauss Frankfurter Rundschau 21.2. u. 26.2.1985.
- ↑ http://www.sipri.org/contents/armstrad/index.html SIPRI (Stockholm International Peace Research Institute) Arms Transfer Project, 2006.
- ↑ Quelle: Jewish Virtual Library. Zugriff am 28. November 2007.
- ↑ welt.de: Saudi-Arabien bekommt neue Waffen aus den USA
- ↑ Spiegel.de: Bushs Nahost-Rüstungsdeal empört Bundesregierung
- ↑ N24:Prunk und Pferde, aber kein Bett für Bush vor 23 Uhr
- ↑ iht.com:Israel says U.S. aid to Saudi military is understandable
- ↑ [http://www.bpb.de/publikationen/WRMCK2,4,0,Iran_und_die_arabische_Welt.html Spiegel.de: Bundeszentrale für Politische Bildung: Saudi-Arabien und Iran
- ↑ http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,2372759,00.html Deutsche Welle: Iran und Saudi-Arabien: Einig in zentralen Fragen der Region
- ↑ http://www.ftd.de/politik/international/:Irans%20Pr%E4sident%20Mekka/293687.html
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- ↑ http://cns.miis.edu/research/wmdme/saudi.htm CNS:Saudi-Arabia
- ↑ Globalsecurity: Royal Saudi Airforce (RSAF)
- ↑ Handelsblatt.com: Eurofighter bangt um Saudi-Auftrag
- ↑ Financial Times Deutschland: Saudis bestellen 72 Eurofighter
- ↑ Evidence Grows Of Rumored Saudi-MBDA Deal, DefenseNews.com
- ↑ Flightglobal.com:Storm Shadow cruise missile tested for Royal Saudi Air Force Tornadoes
- ↑ haaretz: Gates says Washington to sell smart bombs to Saudi Arabia
- ↑ defenseindustrydaily.com: Saudis Confirm A330 MRTT Tanker Buy
- ↑ defenseindustrydaily.com: Saudis Seek Sniper ATP Supplementation for F-15S
- ↑ http://www.ftd.de/politik/international/:Bush%20Saudis%20Iran/303523.html FTD]
- ↑ kjaleehtimes.com: Saudi Special Emergency Forces are bane of terrorists
- ↑ Spiegel Online: Sicherheitskräfte töten islamistische Terroristen