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Fresko

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Kuppelfresko der WieskircheJohann Baptist Zimmermann

Freskomalerei oder Frischmalerei (it.: al fresco, "affresco" = ins Frische) ist eine Form der Wandmalerei, bei der die Farben auf den frischen Putz aufgetragen werden, wobei sie sich unlöslich mit dem Untergrund verbinden (al fresco). Das fertige Wand- oder Deckenbild wird Fresko genannt.

Das Wort Fresko kommt vom italienischen Ausdruck „dipingere al fresco“, zu deutsch „Malen ins Frische“ und meint ein auf frischen Putz aufgebrachtes Gemälde. Umgangssprachlich werden von Laien mitunter Wandmalereien, egal ob in trockener (al secco) oder feuchter (al fresco) Malweise, als Fresken bezeichnet.

Maltechnik

Bei der al fresco-Malerei werden Farbpigmente in Kalkwasser (Kalkfarben) angerührt und auf den noch frischen, also feuchten Kalkputz aufgetragen. Dabei vermengen sich die Kalkteilchen im Putz mit den Kalkteilchen in der Kalkfarbe. Beim Abbinden (Trocknen, Festwerden) entsteht eine homogene Kalkputzschicht mit eingearbeiteten Farbpigmenten. Dass der Putz feucht ist heißt nicht, dass er erst an diesem Tag angefertigt wird. Für die bedeutenden Werke der Kunstgeschichte wurde feuchter Putz fünf bis zehn Jahre lang gelagert. Frisch angerührt ist die Masse nicht brauchbar. Je länger die Ablagerungszeit ist, desto cremiger ist ihre Konsistenz.

Die Farbe kann nicht wie bei der so genannten Seccomalerei (Wandmalerei auf die trockene Wand) abblättern. Die Technik ist aufwendiger und schwieriger, da Putz und Farbe jeweils am selben Tag aufgetragen werden müssen und es keine Möglichkeit der Korrektur gibt.

Einzelne Motive des Gesamtfreskos werden jeweils an einem Tag bearbeitet, das so genannte Tagewerk (giornata). Der Putz des nächsten Tages muss ganz vorsichtig bis an den bereits eingefärbten Putz des Vortages herangebracht werden, um nicht das bestehende Werk zu zerstören. Die dadurch entstehenden Stöße zwischen den einzelnen Tagewerken sind bei Streiflicht gut zu erkennen.

Geschichte

Die erste historisch nachweisbare Freskomalerei stammt aus dem historischen Persien zur Zeit von Kyros II. In den historischen Gemäuern von Persepolis wird bildlich der Sieg über die babylonischen Truppen, die Eroberung Jerusalems und die Befreiung der versklavten und verschleppten Juden aus ihrer babylonischen Gefangenschaft dargestellt.

Beliebt war die Freskomalerei in der Antike. Gut erhaltene Beispiele finden sich in Pompeji, z.B. in der Mysterienvilla und Herculaneum.

Judaskuss von Giotto di Bondone in der Cappella degli Scrovegni

Im Mittelalter wurde seit Giotto gerne mit einer Mischtechnik von fresco und secco gearbeitet. Gut erhaltene Beispiele finden sich in der Cappella degli Scrovegni in Padua und in der Basilika San Francesco in Assisi.

In der Renaissance und im Barock wird dann fast ausschließlich wieder „al fresco“ gearbeitet. Berühmte Beispiele sind die Sixtinische Kapelle mit dem bedeutendsten Freskenzyklus des Abendlandes von Michelangelo und diejenigen von Raffael im Vatikan.


Literatur

  • Kurt Wehlte: Wandmalerei. Berlin 1938
  • Kurt Wehlte: Werkstoffe und Techniken der Malerei. Stuttgart/Ravensburg 1967
  • Silvia Spada Pintarelli, Mark E. Smith, Sivia Spada Pintarelli: Fresken in Südtirol Hirmer Verlag ISBN 3777473804