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Stierstadt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde

Stierstadt ist einer von vier Stadtteilen der Stadt Oberursel (Taunus). Stierstadt befindet sich südlich der Oberurseler Kernstadt.

Geschichte

Religionen

  • 1348: Bau der St. Sebastianskapelle.
  • 1918: Gründung einer eigenen katholischen Pfarrei.

Sport

Der FV Stierstadt (Fußball) spielt in der Saison 2007/2008 in der Kreisliga A Hochtaunus (8.Liga).

Die Tischtennis-Mannschaft des TV 1891 Stierstadt spielt in der Saison 2007/2008 in der Kreisliga. Die Schülermannschaft spielt in der Bezirksoberliga und die Jugendmannschaft in der Bezirksliga. Die Tischtennisabteilung feierte im Jahr 2006 ihr 40-jähriges Bestehen.

Städtepartnerschaft

Seit 1971 besteht eine Partnerschaft mit Ursem (seit 1979 Teil der Gemeinde Wester-Koggenland, seit 1. Januar 2007 Koggenland) in den Niederlanden.

Seit 2895. Urüsbekuistanesienland.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Katholische Kirche St. Sebastian, Oberursel-Stierstadt

Stierstadt liegt auf altem Kulturboden. Das bezeugt ein Urnenfund (1956) mit Knochenasche aus der Hallstattzeit (um 800 v. Chr.) und eine Römerstraße zum Kastell „Kleiner Feldberg“. Beurkundet ist eine Schenkung an das Kloster Lorsch vom 26.04.791. 1972 wird der Ort zu Oberursel eingemeindet. Bevor 1348 eine St. Sebastian-Kapelle mit Turm erbaut wurde, gingen die Stierstädter nach Oberursel zur Messe. Am 01.07.1898 wurde eine Pfarrvikarie eingerichtet. Ab 1918 ist St. Sebastian eine eigene Pfarrei. Auf den Grundmauern der Kapelle von 1348 wurde 1670 „ein Kirchlein“ errichtet, das 1933 zwei Seitenschiffe erhielt. Nach Plänen von Bernhard Weber (Sohn des bedeutenden Frankfurter Kirchenbaumeisters Martin Weber) entstand ab April 1969 neben dem denkmalgeschützten Turm eine neue Kirche, die am 04.07.1971 eingeweiht wurde. Sie bietet ca. 500 Gläubigen Platz. Um den von Taufbecken und Osterkerze, Ambo und Tabernakel diagonal flankierten Altar (aus Basaltlavastein) versammelt sich die Gemeinde zum Gottesdienst. Das Besonderer der Kirche ist ein expressionistisches Raumgefüge, das in der lichttechnisch und baulichen Überhöhung des Altars mündet, der als gestaltender Mittelpunkt den T-förmigen Kirchenraum bestimmt. Die Ziegelsteine der Wände und des Fußbodens, das helle Fichtenholz der Bänke und der Deckenverkleidung und die ornamentale Farbverglasung des großen Ostfensters ergeben einen hellen, farbigen Innenraum. Der Kirchenraum ist geschmückt durch einen in Lehm gravierten und als Fries in die Innenwände eingefügten Kreuzweg, ein filigranes Altarkreuz, eine Mariakönigin mit Kind und eine spätgotische Kreuzigungsgruppe in der Seitenkapelle. Neben diesen Figuren wurden aus der alten Kirche vier Statuen übernommen, die in der Eingangshalle aufgestellt sind: die hl. Ursula, der hl. Sebastian (vermutlich aus der Riemenschneiderschule), die hl. Barbara und die hl. Maria. Ebenfalls übernommen wurden zwei Fenster in Glasmalerei (Guter Hirt, Maria Magdalena), der alte Taufstein als Altarstein, ein Vierzehnheiligen-Schrein und Glasmalereien (St. Sebastian und Johannes d. Täufer). Im Turm mit einem Rundfenster (Hl. Dreifaltigkeit) hängen drei Bronze-Glocken: Sebastiansglocke (1953, 824 kg, fis’), Marienglocke (1776, 293 kg, h’), Josefsglocke (1953, 192 kg, d’’). Im Schatten der angeblich 1000-jährigen Linde findet sich auf dem Kirchhof ein Kriegerdenkmal von 1871, eine 1958 von heimgekehrten Soldaten erbaute Grotte mit holzgeschnitzter Marienstatue, das Sandsteinkreuz des alten Friedhofs und ein begehbares Labyrinth zur Erinnerung an den Weltjugendtag 2005. [2]

"Schloss Sanssouris"

siehe Hauptartikel: Eremitenpresse

Das "Schloss" ist eine kleine Fachwerkscheune am Stierstädter Bahndamm in der ein 1949 gegründeter Verlag beheimatet war. Scherzhaft wurde das Gebäude "Schloss Sanssouris" (übersetzt: ohne Mäuse) genannt, was durchaus auch zweideutig zu verstehen ist und eine Anspielung auf die miserable finanzielle Situation des "Schlossherrn" war.[3]

Regelmäßige Veranstaltungen

Am Pfingstwochenende lädt die hiesige Freiwillige Feuerwehr zu ihrem Tag der Offenen Tür ein, was sich seit Jahren als Tradition in der Stadt entwickelt hat und dadurch zur festen Kultur Stierstadts wurde.

Am zweiten Juliwochenende findet auf dem Festplatz an der Platanenstraße die Stierstädter Kerb statt. Höhepunkt ist der Frühschoppen am Kerbemontag, der weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt ist.

Am ersten Augustwochenende findet das Hintergassenfest statt. Höhepunkt des Hintergassenfests ist der "Hausschlappenweitwurf-Wettbewerb", bei dem verschiedene Stierstädter 3er Teams gegeneinander antreten, um zu ermitteln, wer ein Paar zusammengestecke Hausschuhe am weitesten durch die Beine nach hinten werfen kann. Teile der Einnahmen, die beim Hintergassenfest erzielt werden, werden von der IG Hintergasse an Wohltätige Organisationen im Umkreis weitergeleitet.

Am zweiten Adventswochenende findet seit einigen Jahren der Stierstädter Weihnachtsmarkt statt. Seit 2005 ist er im alten Ortskern in der Gartenstraße zu finden. In den früheren Jahren waren die Stände immer im unteren Teil der Taunusstraße (Stierstadter Hauptstraße) aufgestellt worden.


Quellen

  1. http://www8.informatik.uni-erlangen.de/cgi-bin/stoyan/urkunde/NO=3371/BASE=Lorsch Urkunde 3371 aus dem Lorschen Kodex
  2. Kirchenführer: Kirchen im Hochtaunuskreis, Hrsg. Hochtaunuskreis - Kreisausschuss 2006
  3. http://www.oberursel.info/de/stadtinfo/orschel/stadtteile/stierstadt/ Daten zur Geschichte von Stierstadt