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Glycerin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Strukturformel
Allgemeines
Name Glycerin v1.1
Summenformel C3H8O3
Andere Namen Glycerol
Kurzbeschreibung 'Farblose ölig-süßliche Flüssigkeit'
CAS-Nummer 000056-81-5
Sicherheitshinweise
R- und S-Sätze Mit Absatz zwischen R und S
Handhabung Schutzmaßnahmen: Handschuhe, Atemschutz o. ä.
Lagerung Temperaturbereich, Belüftet, trocken o. ä.
MAK Maximale Arbeitsplatzkonzentration ml/m3
LD50 (Ratte) x mg/kg
LD50 (Kaninchen) x mg/kg
Physikalische Eigenschaften
Aggregatzustand flüssig
Farbe farblos
Dichte 1,26 g/cm³
Molmasse 92,09 g/mol
Schmelzpunkt 17,9 °C
Siedepunkt 290 °C (unter Zersetzung)
Dampfdruck 1,3 mbar bei 20 °C
Weitere Eigenschaften
Löslichkeit in g/l LM (angeben welches!) (bei xx in °C)
bei mehreren Zeilenumbruch!
Gut löslich in Wasser und Alkoholen
Schlecht löslich in hydrophoben Lösungsmitteln
Unlöslich in Lösungsmittel
Kristall
Kristallstruktur Gittertyp angeben
Thermodynamik
ΔfH0g in kJ/mol
ΔfH0l in kJ/mol
ΔfH0s in kJ/mol
S0g, 1 bar in J/(mol · K)
S0l, 1 bar in J/(mol · K)
S0s in J/(mol · K)
Analytik
Klassische Verfahren Kurzbeschreibung Nachweisreaktionen (auch der einzelnen Ionen!)

SI-Einheiten wurden wo möglich verwendet. Wenn nicht anders vermerkt wurden Normbedingungen benutzt.

Glycerin (auch Glyzerin oder Glycerol) ist ein dreiwertiger Alkohol.

Der IUPAC-Name von Glycerin ist Propan-1,2,3-triol. Die |Summenformel ist CH2OH-CHOH-CH2OH. Glycerin ist bei Raumtemperatur eine farb- und geruchlose, viskose und hygroskopische Flüssigkeit, die süßlich schmeckt. Seine Viskosität und der süße Geschmack führten auch zu seinem Namen, der von gr. glykýs = süß und lat. cera = Wachs herrührt.

    OH  OH  OH
    |   |   |
H - C — C — C - H
    |   |   |
    H   H   H


Glycerin ist eine sehr vielseitig verwendbare Substanz. Unter anderem ist es in Hautcremes enthalten, kann als Frostschutzmittel, Schmierstoff und Weichmacher verwendet werden und wird bei der Herstellung von Kunststoffen, Farbstoffen sowie Zahnpasta benötigt.

Glycerin wird in der Medizin als Medikament zur Behandlung des Hirnödems eingesetzt. (Tablette oder Infusion beispielsweise Glycerosteril), In Form glycerinhaltiger Zäpfchen dient es als osmotisches Laxans im Enddarm; zusätzlich weicht es den Stuhl als Flüssigkeit selber auf.

Als Lebensmittelzusatzstoff trägt es die Bezeichnung E 422.

Glycerin steckt als Grundgerüst in vielen Fetten (Triglyzeride). In diesem Fall ist das Glycerin dreifach mit Fettsäuren verestert.

Bei der Reaktion mit konzentrierter Salpetersäure und konzentrierter Schwefelsäure entsteht Nitroglycerin, ein hochexplosiver Sprengstoff, der zu Dynamit weiterverarbeitet werden kann.

In Wasserpfeifentabak wird Glycerin als Feuchthaltemittel verwendet. Es ist wahrscheinlich für eine stärkere Rauchentwicklung verantwortlich. Bisher wurde behauptet, dass sich das Glycerin beim Rauchen zu H20 und CO2 zersetzt und daher keine gesundheitsbedenklichen Nebenwirkungen mit sich bringen sollte. Jedoch zersetzt sich Glycerin bei Erhitzung unter Sauerstoffmangel zu einem in Wasser wenig löslichem Aldehyd, Acrolein. Dieser steht schwer in Verdacht der Krebsförderung. Auf entsprechende Studien wartet man bislang vergeblich.