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Cholesterin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Cholesterin ist eine Kohlenstoffverbindung, die den Fetten zugerechnet wird.

Cholesterin ist ein tierisches Fett. In Pflanzenölen kommt es nicht vor.

Beim Menschen wird Cholesterin zum Teil selber in der Leber produziert (ca. 700 mg/Tag), zum Teil mit der Nahrung aufgenommen.

Funktion

Cholesterin ist ein wichtiger Bestandteil aller Zellmembranen und stellt den Ausgangsstoff für die Bildung von Gallensäuren, Hormonen und Vitamin D dar, ist also in richtigen Mengen ein unverzichtbarer Grundbaustein für den ganzen Körper.

Blutspiegel

Cholesterin ist im Blut nicht löslich und braucht daher eine wasserlösliche Hülle aus Fett und Eiweiß, genannt Lipoprotein.

Das "gute" und das "schlechte" Cholesterin

Das HDL-Cholesterin (High Density Lipoprotein) ist das "gute" Cholesterin, weil es einen Schutzfaktor gegen Gefäßverkalkungen und somit gegen den Herzinfarkt darstellt. Es transportiert das Cholesterin von den Gefäßen weg zur Leber zurück.

Da das Cholesterin ein lebendswichtiger Stoff ist, hängt die Höhe des Cholesterinspiegels im Wesentlichen nicht von der Nahrungszufuhr ab, der Großteil wird synthetisiert. Es kommt in den Organen in bedeutenden Mengen vor im Herzen zu 10%, im Gehirn bis zu 20%.

Das "böse", weil gefäßschädigende Cholesterin, nennt sich LDL-Cholesterin (Low Density Lipoprotein).

Das Gesamt-Cholesterin im Blut sollte kleiner als 200 mg/100 ml, das HDL sollte größer als 35 mg HDL und das LDL sollte kleiner als 120 mg sein.

Das zu hohe Cholesterin im Blut ist (bei Männern) ein wesentlicher Risikofaktor für den Herzinfarkt, den Schlaganfall und andere Durchblutungsstörungen.

Das American National Heart, Lung and Blood-Institute führte Metastudien zum gesundheitlichen Nutzen der Cholesterinsenkung durch. 19 Studien wurden analysiert. Untersucht wurden 650 000 Menschen und 70 000 Todesfälle:Geringer Cholesterinspiegel gehen nicht mit einer allgemeinen Erhöhung der Lebenserwartung einher, sondern beziehen sich nur auf Herz-Kreislauferkrankungen, sie erhöhen das Risiko von Schlaganfällen und das Krebsrisko. Durch eine Veringerung senkt sich auch der Serotonin-spiegel ab und führt zu schlechter Stimmung u.U. sogar bis zum Selbstmord.

Der Einluß der Nahrungsfette auf den Cholesterinspiegel ist bei sehr vielen Menschen sehr gering. So hat die ein prospektive Studie, die Verbundstudie Ernährungserhebung und Riskikofakoren Analytik (VERA, von 1985-1988 mit 25.000 Teilnehmern) ergeben, daß auch bei verschiedenen Mengen von gesättigten, aber auch ungesättigten Fettsäuren sowohl die HDL-, als auch die LDL-Werte sich, wenn überhaubt, nur minimal änderten.

Es gibt erbliche Störungen des Cholesterinstoffwechsels (familiäre Hypercholesterinämie), die unabhängig von der Nahrungsaufnahme zu stark erhöhten Cholesterinwerten im Blut führen. Träger dieser Erbfaktoren sind durch Herzinfarkte und andere Gefäßkrankheiten schon in jüngeren Jahren betroffen. Diese erblichen Formen des hohen Cholesterinspiegels sind zumindest in der reinerbigen Forme eher selten.

Links


Quellen

  • zur unabh. des Cholsterins von d. Nahrung

M.Kohlmeier et al.: Verbreitung von klinisch-chemischen Risikoindikatoren in der BRD. VERA-Schriftenreihe BAND VII. Niderkleen 1993

  • zum Einfluß des Cholsterins auf die Gesamtsterblichkeit

U.Ravnskov: Cholesterin lowering trials in coronary heart disease: frequency of citation and outcome. British Mediacl Journal 1993/305/S.15