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Benutzer:Asb

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. November 2003 um 01:08 Uhr durch Asb (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

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Biographisches

Hintergrund

Studium:

  • Studierte der Informationswissenschaft, Publizistik- und Kommunikationswissenschaft sowie Politischen Wissenschaft, ausserdem ein bisschen Sinologie, Philosophie und Theaterwissenschaft. Studienabbruch.

Berufliches:

  • Berufliche Erfahrung in den Bereichen Networking, Webworking, Netzwerk- und Systemadministration, rDBMS, Abteilungs- und Teamleitung sowie Projektmanagement seit 1989.

Sonstiges:

  • Fühlt sich wohl in Microsoft Windows- Umgebungen.
  • Erste Bekanntschaft mit GNU/Linux im Jahr 1995, seitdem wachsendes Interesse an Freier Software und Open Content; nutz überwiegen Debian GNU/Linux und Red Hat Linux (das jetzige Fedora Project).
  • Wartet einige Kategorien für das deutsche Open Directory [1] seit März 2002
  • Aktuelles Projekt: Kefk Network (Portal, Home, eine komplexe deutschsprachige Website, die hierarchisch in mehrere thematische Subsites gegliedert ist; nutzt tiefe, semantische URLs (Beispiel) -- ganz im Gegensatz zu einem Wiki).


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Ein paar Anmerkungen zur Wikipedia

Wie ich an der Wikipedia arbeite

Ich will mal kurz versuchen zu notieren, wie ich derzeit an der Wikipedia arbeite.

Anlass oder Aufhänger ist meistens Neugierde, was die Wikipedia zu einem bestimmten Begriff zu sagen hat. Dabei gibt es zwei Fälle:

  • Entweder ich habe bereits eine konkrete Vorstellung über den Begriff; ich will dann sehen, ob die Wikipedia mehr weiss als ich. Wenn dann der Ansicht bin, etwas zum jeweiligen Artikel beitragen zu können und es die Zeit erlaubt, editiere ich den Artikel. Meistens muss ich dann doch etwas nachschlagen, beispielsweise eine Jahreszahl oder eine Person, und aus der beabsichtigten "kleinen Änderung" wird dann doch eine etwas aufwändigere Arbeit. Wenn ich mich kurz fassen muss, hinterlasse ich auch gelegentlich nur einen kurzen Stub-Artikel; manchmal kehre ich dann ein paar Tage später mit mehr Zeit auf die Seite zurück und ergänze ein paar Sätze, in der Regel war dann aber schon ein anderer Wikipedianer "dran".
  • In anderen Fällen habe ich keine klare Vorstellung davon, was ein Begriff bedeutet; das kommt allerdings nicht so häufig vor, und ich editiere solche Artikel i.d.R. auch nicht, selbst wenn ich den Begriff anderweitig nachgeschlagen habe. Ich bin dann allerdings auch besonders misstrauisch gegenüber den Angaben der Wikipedia. Ich nehme sie, zumindest derzeit, noch nie als einzige Informationsquelle, aber sehr gerne als Anregung oder Ergänzung. Bei relativ aktuellen Themen, insbesondere bei biographischen Angaben und Zeitgeschehen, ist die Wikipedia allerdings unschlagbar.

Was ich an der Wikipedia mag

Faszinierend an der Wikipedia finde ich beispielsweise, dass es -- zumindest derzeit -- zulässig ist, Artikel in nahezu jedem Reifegrad einzugeben und so schichtenweise zu einem brauchbaren Artikel zu gelangen.

Ebenfalls sehr beeindruckend finde ich, das ich bisher noch keine Editierkriege erlebt habe; wenn Ergänzungen oder Korrekturen zu meinen Artikeln gemacht wurden, handelte es sich bisher ausschliesslich um Ergänzungen, Rechtschreibkorrekturen oder Formatierungen.


Was ich an der Wikipedia nicht mag

Auch bei längerem Nachdenken fällt mir bisher nichts ein, was mir an der Wikipedia nicht gefällt. Nur in zwei Bereichen sehe ich Defizite:

  • Die Qualität vieler Artikel ist bisher unzureichend und unbefriedigend; das schliesst übrigens auch vieles ein, was ich selbst geschrieben habe. Ich bin aber überzeugt davon, dass ich dazu beitragen kann, Tiefe und Breite der Wikipedia zumindest in einigen Sachgebieten zu verbessern. Daher gehe ich davon aus, dass sich das durchschnittliche Niveau eines Wikipedia-Artikel durch die kollektive Arbeit von "naiv" bereits in ein oder zwei Jahren auf "informativ" gesteigert haben wird, es also eine Frage der Zeit ist, bis die Wikipedia andere Nachschlagewerke ersetzen kann (damit meine ich übriegens nicht nur Konversations- und Universallexika).
  • Die MediaWiki-Software ist alles andere als perfekt; die "Phase III" macht zwar mittlerweile ihren Job sehr anständig, aber es gäbe hier noch etliches zu verbessern. Damit meine ich einerseits Funktionalität, Stabilität und Dokumentation des Codes (Beispiele: "Breadcrubs", Voting-Funktionen für Wikipedianer zum Abstimmen über den Reifegrad eines Artikels à la Kuro5hin oder Slashdot), aber auch den Komfort für Mitarbeiter; die Software des Open Directory ist da doch schon etwas weiter. Zum MediaWiki-Code kann ich leider wenig beitragen, ich bin kein Programmierer, aber ich versuche dort, die Dokumentation zu verbessern und so mehr Usern zu ermöglichen, die MediaWiki-Software zu verwenden. Ich gehe davon aus, dass mit der Zahl der Installationen auch die Menge der Patches und Developer zunehmen wird, daher halte ich die Software-Dokumentation für sehr wichtig.

Wie wird sich die Wikipedia entwickeln?

Meine Hemmschwelle, in einem Wiki zu editieren, ist verhältnismässig gering, vielleicht, weil ich schon länger damit konfrontiert bin und auch selbst eines als persönlichen Kontakt- und Informationsmanager auf meinen Rechnern zu laufen habe. Ausserdem bin ich von der Idee des kollektiven Wissen-Schaffens überzeugt und glaube, dass dieser Prozess nur dann funktioniert, wenn ich selbst dazu möglichst viele Krümelchen beitrage. Natürlich werde ich immer wieder mit Fragen konfrontiert, die wahrscheinlich auch andere Wikipedianer kennen; warum ich zum Beispiel meine, etwas zum Weltwissen beitragen zu können; die Antwort darauf ist eigentlich ganz einfach: Ich kann viele Wissens-Partikelchen zur Wikipedia beisteuern, ebenso wie dies jeder durchschnittlich gebildete Bundesbürger ebenfalls tun kann; nur tun es viele bisher nicht, weil sie sich nicht trauen. Aber: Das Ganze ist mehr als die Summe der Teile. Daher glaube ich, dass nicht nur Genies und wissenschaftliche Korpyphäen an Enzyklopädien schreiben dürfen...

Interessant ist auch die Beobachtung, dass viele Menschen gar nicht das Bedürfnis haben, ihr Wissen der Welt mitzuteilen, meist aus der falschen Vorstellung, selbst zu wenig zu wissen; das kann ich nicht nachvollziehen, da die Wikipedia bisher noch nicht einmal die ganze Breite des normalen Abiturwissens abbildet. Daher sollte jeder Abiturient oder Berufsschüler derzeit in der Lage sein, signifikante Wissenspartikel beizutragen, von Studierenden, praktizierenden Wissenschaftlern oder sich privat weiterbildenden Mitmenschen einmal ganz abgesehen. Villeicht werde ich in den nächsten Jahren in vielen weiteren Gesprächen diese Hemmungen besser verstehen.

Ich gehe davon aus, dass es noch etliche Jahre dauern wird, bis die deutsche Wikipedia quantitativ und qualitativ konkurrieren kann mit einer Encarta oder einem Brockhaus, ich halte es aber für machbar.

Von der quantitativen Seite her sollte es kein Problem sein, bis etwa 2006 im Bereich von einer halben Million Artikel anzukommen. Das exponentielle Wachstum der Anfangszeit wird sich m.E. selbst befruchten, mehr Leser zur Wikipedia führen, ein verstärktes Medieninteresse hervorrufen und die Menge der Zitierungen erhöhen. Durch die Übernahme und Bearbeitung von Material aus freien Quellen (z.B. Meyers Konversationslexikon von 1888/89 oder andersprachigen Wikipedias) sollte sich diese Wachstumsrate für eine gewisse Zeit stabilisieren. Das Wachstum wird dann ab einer bestimmten Artikelmenge stagnieren, das wird vielleich 2008 passieren. Das durchschnittliche Niveau eines Artikels dürfte dann etwa im Bereich eines mehrbändigen Universallexikons (Meyer, Brockhaus) liegen.

Die qualitative Komponente halte ich für weitaus kritischer; ich gehe davon aus, dass die deutschen Wikipedianer zumindest noch zwei Jahre lang vollauf damit beschäftigt sein werden, Texte zu generieren, um die Wikipedia in der Breite wachsen zu lassen. Irgendwann, so um 2007 herum, wird es schwieriger und anspruchsvoller werden, noch zur Wikipedia beizutragen. Dann lautet die Herausforderung, den Brockhaus oder die Britannica in der Tiefe -- nicht nur in der schieren Masse -- zu knacken. Und da sehe ich ein qualitatives Problem, weil es dann gar nicht mehr so viele qualifizierte Mitarbeiter geben wird, die komplexe Sachveralte einerseits verstehen und andererseits auch anschaulich und verständlich kommunizieren können.

Ich hoffe aber, dass der kollektive Wissen-Schaffensprozess der Wikipedia bis dahin ebenfalls an Reife gewonnen haben wird und geeignete Werkzeuge geschaffen worden sein werden, um entsprechende Artikel gemeinsam und konsensfähig zu erstellen. Die derzeitige Wikipedia-Software reicht dafür aber noch nicht aus. Beispielsweise wird man dann IMHO Tools brauchen, um Diskussionen threaded mit einem ganz bestimmten Seitenkontext zu verknüpfen, globale Diskussionsseiten zu einem Artikel werden dann vermutlich keinen Sinn mehr machen.

Notizen