Burchards Fliegenblume
Burchards Fliegenblume | ||||||||||||
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Caralluma burchardii burchardii | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Caralluma burchardii | ||||||||||||
N. E. Brown |
Burchards Fliegenblume (Caralluma burchardii; span. Chumberillo de lobo) ist eine Art der Gattung Caralluma aus der Unterfamilie der Seidenpflanzengewächse (Asclepiadoideae), die der Familie Hundsgiftgewächse (Apocynaceae) zugerechnet wird. Die Nominatunterart ist ein Kanaren-Endemit. Die zweite Unterart kommt in Marokko vor
Merkmale
Die Pflanzen bestehen aus kaum verzweigten, aufrechten Stämmchen mit unterirdischen Ausläufern. Sie bilden Haufen bis 60 cm Durchmesser. Die Stämmchen sind unregelmäßig gegliedert und grün bis hellgrau, selten auch rötlich-gefleckt. Sie sind ca. 15 bis 50 cm lang und messen bis 2,5 cm im Durchmesser. Der Querschnitt ist vierkantig, auch vierrippig mit nach unten zeigenden Höckern auf den Kanten. Die Stämmchen wachsen nach der Blütenbildung überwiegend in der Dicke. Die Blättchen sind sehr klein (ca. 1,5 mm) und nach unten gebogen. Sie erscheinen nur an den ganz jungen Trieben. Der Blütenstand weist drei bis 9 Blüten auf. Die dunkelbraunrote Blüte misst 13 bis 16 mm im Durchmesser und ist flach oder wirkt durch leicht nach vorne gebogene Kronenzipfel leicht glockig. Die Kronenzipfel sind tief eingeschnitten, zugespitzt, bis 4 mm lang und an der Basis bis etwa 3,5 mm breit. Sie sind meist dicht mit weichen, weisslichen Haaren besetzt. Die Ränder sind leicht nach aussen gebogen. Die Nebenkrone ist intensiv gelb gefärbt. Die grünen oder auch purpur gestreiften Früchte sind sich gegenüberstehende, hornförmige Balgfrüchte, die jeweils 7-8 cm lang werden. Die Samen weisen an einem Ende ein Büschel weißer Härchen auf.
Vorkommen
Die (Nominatunter-)Art ist auf die großen Kanarischen Inseln Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote sowie die kanarischen Inselchen Lobos und Graciosa beschränkt. Die Unterart C. burchardi ssp. maura (Maire) kommt Marokko vor. Auf den Kanaren kommt sie im Sukkulentenbusch vor. Sie unterscheiden sich geringfügig in der Färbung der Blüte und dem Aufbau der Nebenkrone.
Systematik
Zur Nominatunterart werden heute auch die Varietäten C. burchardii var. purpurascens und Caralluma burchardii var. sventenii gerechnet. Caralluma burchardii ssp. maura beinhaltet auch die "Formen" Caralluma burchardii fa. grandiflora, Caralluma burchardii fa. sordida und Caralluma burchardii fa. viridis. Die Art ist nach Oscar Burchard (1863-1949), einem deutschen Botaniker benannt, der lange Zeit auf Teneriffa lebte.
Literatur
- Focke Albers & Ulli Meve (Hrsg.): Sukkulenten-Lexikon Band 3 Asclepiadaceae (Seidenpflanzengewächse). 322 S., Ulmer, Stuttgart 2002 ISBN-13: 9783800139828.
- Peter Schönfelder und Ingrid Schönfelder: Die Kosmos Kanarenflora. 2. Aufl., 319 S., Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co KG Stuttgart ISBN 978-3-440-10750-8