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Nesterow

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Vorlage:Infobox Ort in der Kaliningrader Oblast

Nesterow (russisch Нестеров, deutsch bis 1938 Stallupönen, 1938 bis 1945 Ebenrode, litauisch Stalupėnai, polnisch Stołupiany) ist eine Stadt mit 5.000 Einwohnern, Rajonszentrum des Rajons Nesterow, (2004) im Osten der Oblast Kaliningrad, Russland im nördlichen Teil Ostpreußens. Der deutsch-litauische Name leitet sich von prußisch „stalet, stalas“ (stehen) und litauisch „upe“ (Fluss) ab und bezeichnet eine Siedlung am Fluss.

Verkehr

In Nesterow befindet sich der russisch-litauische Grenzbahnhof der Korridorstrecke durch Litauen an der Hauptbahnlinie KaliningradMoskau. Von hier aus zweigt eine (mittlerweile nicht mehr befahrene) Eisenbahnstrecke nach Tschistye Prudy (Tollmingkehmen) ab. Durch Nesterow führt die Hauptstraße Kaliningrad-Moskau.

Geschichte

Historisches Stadtwappen
Stallupönen um 1900

Das heutige Nesterow wurde in alten Akten des Hauptamtes Insterburg erstmals 1539 als „Stallupe“ bezeichnet und hatte den Rang eines Marktfleckens. Anläßlich eines Besuches des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. im Jahr 1721 trug der Ort die Bitte um Verleihung des Stadtrechts vor, der am 22. Juni 1722 Genüge getan wurde. Im Juni 1812 zogen die Truppen Napoleons auf ihrem Marsch nach Russland durch Stallupönen und richteten große Schäden an. Als nach den Befreiungskriegen in Preußen 1815 eine Verwaltungsreform durchgeführt wurde, erhielt Stallupönen den Status einer Kreisstadt für den gleichnamigen Kreis. 1880 lebten 3.997 und 1910 5.646 Menschen in Stallupönen. Im Ersten Weltkrieg kam es zum Gefecht bei Stallupönen. Die Stadt wurde erneut schwer zerstört, als sie 1914 und 1915 von russischen Truppen besetzt wurde. Im Zuge der Germanisierung deutscher Städtenamen durch die Nationalsozialisten wurde Stallupönen in Ebenrode umbenannt. Im Jahre 1939 hatte die Stadt 6.644 Einwohner. Am 13. Januar 1945 wurde Ebenrode/Stallupönen von der Roten Armee eingenommen und am 7. April 1946 dem sowjetischen Oblast Kaliningrad zugeordnet. Die Stadt erhielt den Namen Nesterow nach einem 1944 in Ostpreußen gefallenen sowjetischen Obristen.

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Rudolf Grenz: Der Kreis Stallupönen (Ebenrode). Dokumentation eines ostpreußischen Grenzkreises. Zusammengestellt und erarbeitet im Auftrag der Kreisgemeinschaft Stallupönen (Ebenrode), 1. Auflage, Marburg/Lahn 1970
  • Rudolf Grenz: Die Geschichte des Kreises Stallupönen/Ebenrode in Ostpreußen. Dokumentation eines ostpreußischen Grenzkreises. Zusammengestellt und erarbeitet im Auftrag der Kreisgemeinschaft Stallupönen (Ebenrode), 2. verbesserte und erweiterte Auflage, Marburg/Lahn 1981