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Sarkasmus

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Der Sarkasmus (latinisiertes griechisches Substantiv Vorlage:Polytonisch, sarkasmós, „die Zerfleischung, der beißende Spott", von altgriechisch sarkazein, „sich das Maul zerreißen, zerfleischen, verhöhnen", von Vorlage:Polytonisch, sarx, „das [rohe] Fleisch") ist eine Redefigur, die in der antiken Rhetorik (z.B. Demosthenes, Cicero) Verwendung fand. Sarkasmus bezeichnet beißenden, bitteren und verletzenden Spott und Hohn [1].

Erscheinungsformen

Der Sarkasmus ist oft verbunden mit einer Bedeutungsumkehr der Aussage und wird oft durch einen besonderen Tonfall verdeutlicht. In Texten kann es manchmal schwierig sein, Sarkasmus zu erkennen.

Beispiel:

Lehrer: „Was hast du denn da?“
Schüler: „Ja halt so Sachen.“
Lehrer: „Also, so genau wollte ich es gar nicht wissen.“

Sarkasmus ist (im Unterschied zum Zynismus) oft eine Reaktion auf eine Verletzung durch andere, auf eigenes Unglück, auf einen Angriff oder Ausdruck von Genervtheit und Unlust Auskunft zu geben. Es ist dann ein Mittel, sich zu wehren, eine besonders beißende Form der Ironie. Zynismus ist dagegen eher ein Mittel, seine Macht bzw. Stärke zu zeigen. Sarkasmus ist die bösartige Variante des Spottes, Ironie die nette, meist unter Freunden angewandte Variante und Zynismus ist die Steigerung des Sarkasmus.

Zynisch ist es zum Beispiel, wenn der Schläger sagt: „Hat es dir gefallen? Soll ich noch mal draufhauen?“
Sarkastisch ist es, wenn der Geschlagene, anstatt zu weinen, sagt: „Natürlich! Gleich nochmal!“

Obwohl der Unterschied zwischen den Begriffen „Sarkasmus“ und „Zynismus“ sehr aussagefähig ist, verzichten viele Sprecher des Deutschen auf ihn. Die Sprecher, die diesen Bedeutungsunterschied nutzen wollen, stehen vor der kommunikativen Situation, dass ein entscheidender Aspekt ihrer Aussage wahrscheinlich missverstanden oder nicht wahrgenommen wird.

Ein gängiges Emoticon für Sarkasmus ist ^°^ , -.- , ;p oder der :ulli:-Smiley.

Sarkastischer und sardonischer Spott

Sarkastischer, beißender Spott zielt darauf ab, den so Bezeichneten emotional ernsthaft zu verletzen.

Sardonischer, höhnender Spott zielt darauf ab, den so Bezeichneten lächerlich zu machen und ihn dem Spott anderer preiszugeben, ihn jedoch nicht wirklich emotional ernsthaft zu verletzen. Dennoch muss sich derjenige, der zum sardonischen Spott greift, darüber im Klaren sein, dass seine Äußerung leicht als sarkastischer Spott missverstanden werden kann. Um sicher zu gehen, sollte also bei sardonisch gemeintem Spott eine hohe Vertrautheit zwischen dem Spötter und dem Verspotteten herrschen.

Da die Intention eines Spottes letztendlich nur der Spötter selbst kennt, ist eine Unterscheidung von außen äußerst schwierig.

Angemerkt sei, dass es auch den Fall des sardonischen Lächelns gibt. Es gilt hier als ein verbissenes Lächeln.

Fußnoten

  1. Meyers Online Lexikon - Sarkasmus [1]

Siehe auch