Harvard University
Die Harvard-Universität (Harvard University) ist eine US-amerikanische Universität in Cambridge, Massachusetts (Ostküste), die 1636 gegründet wurde. Sie ist damit die älteste Hochschule der Vereinigten Staaten von Amerika.
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Präsident | Lawrence H. Summers |
Art | privat |
religiöse Zugehörigkeit | keine |
gegründet | 1636 |
Ort | Cambridge, Massachusetts, USA |
Studenten | 19.731 (2004) |
Living Alumni | ca. 270.000 (2004) |
Nobelpreise | 41 (2004) |
Beschäftige | ca. 10.000 |
jährl. Haushaltsbudget | 2,6 Mrd US-$ (2004) |
Stiftungsvermögen | 22,6 Mrd US-$ (2004) |
Campus-Umgebung | green |
Allgemeines
1636 als College gegründet, eröffnete die Institution zwei Jahre später ihren Lehrbetrieb und wurde 1639 nach dem englischen Geistlichen John Harvard aus Charlestown benannt. John Harvard vererbte der Universität nach seinem Tod 1638 seine vollständige Bibliothek und die Hälfte seines Grundbesitzes.
1780 wurde das College zur Universität. Die Harvard University verfügt über eigene Studentenwohnheime und ein Wahlsystem, durch das Studenten ihre Kurse teilweise selbst bestimmen können. Daneben existiert ein Pflichtprogramm zur Begabtenförderung. Zu den Präsidenten der Hochschule gehörte der Chemiker und Bildungspolitiker James Bryant Conant.
Außerdem studierten die Theologen Increase und Cotton Mather, die Philosophen William James, Ralph Waldo Emerson, Henry David Thoreau sowie die Schriftsteller James Russell Lowell, Robert Frost und T. S. Eliot in Harvard. Unter den zahlreichen US-Präsidenten, die die Universität besuchten, waren z. B. John Adams, John Quincy Adams, Rutherford B. Hayes, Theodore Roosevelt, Franklin D. Roosevelt, John F. Kennedy und George W. Bush.
Zur Harvard University gehören u. a. Fakultäten für Geistes- und Naturwissenschaften, Zahnmedizin, Theologie, Pädagogik, Recht und Medizin. Außerdem sind Institute angegliedert, die spezielle Studiengänge etwa für Ostasienstudien oder Russlandstudien anbieten.
Auf dem Harvard-Gelände befinden sich auch verschiedene Museen und Sammlungen, unter ihnen das Fogg Art Museum, das europäische und amerikanische Gemälde, Skulpturen und Drucke des 18. und 19. Jahrhunderts enthält.
Harvards Bibliothekssystem ist das älteste in den Vereinigten Staaten. Zusammen mit dem angegliederten Institut bildet es den größten universitären Bibliothekskomplex der Welt. Augenblicklich umfasst die Harvard-Bibliothek mehr als zwölf Millionen Bände, Manuskripte und Mikrofilme.
Zu den ausländischen Harvard-Institutionen gehört etwa die Villa I Tatti in Settignano (Italien), der ehemalige Wohnsitz des Kunstkritikers Bernard Berenson (heute ein Universitätszentrum für Studien der Renaissance).
Im Harvard-Stadion mit mehr als 38 000 Sitzplätzen finden Spiele in American Football statt. Der traditionelle Sportkonkurrent von Harvard ist die Yale University.
Die Universität gilt mit mehreren Milliarden Dollar als reichste Universität der Welt. Ihren Wohlstand verdient sie den Investmentstrategien des Jack R. Meyer, Präsident und CEO der Harvard Management Company (HMC).
Fakultäten
Am Harvard College, der ältesten Abteilung der Universität, kann man den Abschluss des Bachelor of Arts (B. A.) erhalten. Außerdem existiert eine Studieneinrichtung nur für Frauen, das Radcliffe College. Erst 1975 schaffte Harvard die Zulassungsbeschränkung für weibliche Studenten ab. Seitdem wählt eine gemeinsame Behörde die Studienwilligen aus. Die Zulassungskriterien zählen zu den härtesten der USA: Weniger als 20 Prozent der Bewerber werden angenommen.
Im ersten Jahr wohnen die Studenten in den Sälen des Harvard Yard, einem umgrenzten Gebäudekomplex des frühen 18. Jahrhunderts. In den zwölf Wohnheimen der Universität wohnen Studenten des zweiten, des vorletzten und des letzten Studienjahres. Jedes Haus wird nach einem herausragenden ehemaligen Studenten oder Verwalter benannt. Hier leben annähernd 350 Studenten und eine Gruppe von Tutoren, die Einzelunterricht erteilen. So sollen der soziale Kontakt und geistige Austausch zwischen den Studenten und dem Lehrkörper gefördert werden.
Es gibt zehn Fakultäten mit 160 verschiedenen Fachrichtungen:
Literatur
- John T. Bethell, Harvard Observed: An Illustrated History of the University in the Twentieth Century, Harvard University Press 1998
- John Trumpbour, ed., How Harvard Rules, Boston: South End Press 1989