Zum Inhalt springen

Armenien

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. Januar 2005 um 04:01 Uhr durch 80.131.103.87 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Հայաստանի Հանրապետություն
Hayastani Hanrapetut'yun
Republik Armenien
Flagge Armeniens: oben rot, dann blau und unten orange Wappen Armeniens
(Details) (Details)
Amtssprache Armenisch
Hauptstadt Eriwan
Staatsform Präsidialrepublik
Staatsoberhaupt Robert Kotscharian
Premierminister Andranik Markarjan
Fläche 29.800 km²
Einwohnerzahl 2.991.360 (Stand Juli 2004)
Bevölkerungsdichte 100 Einwohner pro km²
Unabhängigkeit von der Sowjetunion am 23. September 1991
Währung Dram
Zeitzone UTC +5
Nationalhymne Mer Hayrenik
Kfz-Kennzeichen ARM
Internet-TLD .am
Vorwahl +374
Karte Asien, Armenien hervorgehoben
Karte Armeniens mit Nachbarländern

Armenien (armen.: Հայաստան Hayastan) ist ein mehrheitlich von Armeniern bewohnter Staat im Kaukasus. Er erlangte mit Auflösung der UdSSR 1991 seine Unabhängigkeit.

Lage

Armenien liegt zwischen 38° 51' und 41° 16' nördlicher Breite sowie 43° 29' und 46° 37' östlicher Länge. Es grenzt im Westen an die Türkei, im Süden an die Aserbaidschanische Exklave Nachitschewan und an Iran, im Osten an Aserbaidschan und im Norden an Georgien.

Geographie

Armenien ist ein Gebirgsland – 90% der Fläche Armeniens liegen über 1000 m ü. M. Vom Norden her erstrecken sich die über 3000 m hohen Ausläufer des Kleinen Kaukasus. Der höchste Berg ist der erloschene Vulkan Aragac (4090 m). Zudem stellen Erdbeben noch immer eine große Gefahr dar. Der größte See Armeniens ist der östlich von Eriwan, und ca. 1900 m hoch gelegene Sewansee mit einer Fläche von 1417 km². Der längste Fluss Armeniens ist der Aras.

Bevölkerung

In Armenien ist die natürliche Bevölkerungsentwicklung rückgängig. Zwischen 1991 bis 1998 sind ca. 740.000 bis 780.000 Menschen vor allem nach Russland und in andere Staaten der GUS emigriert. Nachfolgend sind die Städte über 10.000 Einwohner aufgezählt (Stand 1. Januar 2004):

  1. Eriwan: 1.088.300
  2. Gjumri: 139.900
  3. Wanadsor: 93.600
  4. Wagarschapat: 51.100
  5. Hrasdan: 43.800
  6. Abowian: 38.800
  7. Kapan: 34.600
  8. Armawir: 28.700
  9. Gawar: 23.200
  10. Artaschat: 22.500
  11. Goris: 20.800
  12. Tscharentsawan: 19.700
  13. Ararat: 19.500
  14. Masis: 19.000
  15. Aschtarak: 18.900
  16. Sewan: 18.700
  17. Artik: 15.900
  18. Iljewan: 15.300
  19. Sisian: 15.000
  20. Alawerdi: 14.800
  21. Dilijan: 14.800
  22. Stepanawan: 13.900
  23. Spitak: 13.600
  24. Wedi: 12.200
  25. Wardenis: 11.400
  26. Martuni: 11.100
  27. Jegward: 10.800


Die armenische Sprache ist ein Teil der größeren indoeuropäischen Familie, das armenische Alphabet wurde am Anfang des 5. Jahrhunderts durch Mesrob Mashtots erstellt. Seit damals ist das Alphabet die feste Grundlage der nationalen Sprache und der Kultur geworden.

Das Konflikt um Berg-Karabach

Das Gebiet von Berg-Karabach, wo überwiegend nur Armenier leben, war vor der Sowjetunion ein Teil Armeniens. Vor dem Krieg versuchten Armenier durch Demonstrationen in Eriwan an das Oberhaupt der Sowjetunion, eine friedliche Rückgabe des Gebietes zu erreichen. Die Azeris handelten daraufhin mit Gewalt und ermordeten in einer Nacht sämtliche armenischen Familien in Baku. Aufgrund der hohen Anzahl der Ermordeten sprach man von einem zweiten Genozid an den Armeniern. Daraufhin erklärten die Armenier den Krieg gegen Azerbaidschan. Nach vier Jahren Krieg konnten die Armenier das Gebiet Berg-Karabach wieder zurückerobern und gründeten einen Staat mit der Haupstadt Stepanakert. Bis heute gilt dieser Konflikt als nicht gelöst, aber von beiden Seiten wird inzwischen an einer friedlichen Lösung gearbeitet.

Verwaltung

Armenien gliedert sich in 11 Provinzen (marzer, Singular marz):

  1. Aragatsotn
  2. Ararat
  3. Armavir
  4. Gegharkunik
  5. Kotayk
  6. Lorri
  7. Shirak
  8. Syunik
  9. Tavush
  10. Vayots Dzor
  11. Jerewan (Eriwan)

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Armeniens

Zur Diaspora siehe auch Armenier oder Armenier in Mitteleuropa


Berühmteste Armenier

http://www.haias.net/armenien.html

Literatur

  • Armenien. 5000 Jahre Kunst und Kultur, Wasmuth : Tübingen 1995, 482 S.
  • Tessa Hofmann: Annäherung an Armenien. Geschichte und Gegenwart, C.H. Beck : München 1997, 242 S.
  • Jakob Künzler: Im Lande des Blutes und der Tränen. Erlebnisse in Mesopotamien während des Weltkrieges (1914-1918) - (ZeitZeugnisse) Chronos : Zürich 1999
  • Adriano Alpago Novello: Die Armenier. Brücke zwischen Abendland und Orient, Belser Stuttgart Zürich 1986, 285 S.
  • Henri Stierlin: Von Konstantinopel bis Armenien und von Syrien bis Äthiopien, Belser : Stuttgart/Zürich 1996, 290 S.
  • Werfel, Franz: Die vierzig Tage des Musa Dagh, Fischer TB, Frankfurt 2002, 990 Seiten