Benutzer:Josef Zauner/Entwurf3
Lassnitzbach (Mur)
Lassnitzbach | ||
Daten | ||
Lage | In der Obersteiermark, Österreich, bei Murau | |
Flusssystem | Mur | |
Quelle | den Lassnitzbach bilden zwei Quellflüsse, der Priewaldbach (rechter Quellfluss) und der Auenbach (auch Grattingerbach genannt). Der Priewaldbach entspringt in den Metnitzer Bergen beim Priewaldkreuz zwischen Kuhalm und Mittagskogel, der Auenbach am Fuß der Ackerlhöhe und der Frauenalm südlich von Murau | |
Quellhöhe | Höhenangabe ist keine Zahl | |
Mündung | In der Ortschaft Laßnitzbach ca. 2 km östlich von Murau in die Mur | |
Mündungshöhe | Höhenangabe ist keine Zahl | |
Höhenunterschied | Ab dem Zusammenfluss der Quellflüsse 170 m, ab der Quelle des Priewaldbaches 520 m
Bitte Sohlgefälle manuell eingeben, da im Höhenunterschied auch Buchstaben enthalten sind. | |
Länge | Längenangabe ist keine Zahl | |
Einzugsgebiet | Einzugsgebiet ist keine Zahl | |
Linke Nebenflüsse | linker Quellfluss (Auenbach): Grattringerbach, Grenzbach, Draxlbach | |
Rechte Nebenflüsse | rechter Quellfluss (Priewaldbach): Roßbach, Talbach, Zanitzbergbach | |
Gemeinden | Metnitz, Laßnitz bei Murau | |
Einwohner im Einzugsgebiet | ca. 100 |
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Der Lassnitzbach ist ein Nebenfluss der Mur in der Obersteiermark in Österreich.
Geographie
Der Lassnitzbach fließt in den Gurktaler Alpen von den Metnitzer Bergen nach Norden zur Mur. Der Bach wird auch „Laßnitz“ genannt. Sein Lauf liegt in der Gemeinde Laßnitz bei Murau im Bezirk Murau.
Er entsteht aus zwei Quellflüssen: dem Priewaldbach aus Südosten und dem Auenbach (auch Grattingerbach genannt) aus Südwesten.
Diese Quellflüsse bilden die Grenze zwischen den österreichischen Bundesländern Steiermark und Kärnten. Der Priewaldbach ist in seinem gesamten Lauf Grenzbach, der Auenbach ab der Einmündung des Grenzbaches. Die Bäche bilden ein Dreieck, mit welchem das Gebiet des Landes Kärnten (Gemeinde Metnitz) vom Süden aus über den Kamm der Gurktaler Alpen in das Murtal reicht.

Am Lassnitzbach und seinen Quellflüssen liegen die Ortschaften Kärntnerisch Laßnitz und Steirisch Laßnitz. Die Siedlungsgebiete (Katastralgemeinden) entlang des Baches werden Laßnitz-Lambrecht (östlich) und Laßnitz-Murau (westlich) genannt. Die Ortschaft St. Egidi nördlich der Mündung des Lassnitzbaches in die Mur wurde früher „St. Egidi-Laßnitz“ genannt.[1]
Der Name „Laßnitzdorf“ wurde bis ins 20. Jahrhundert für die (durch die Landesgrenze getrennten) Ortschaften Steirisch Laßnitz und Kärntnerisch Laßnitz verwendet.[1]
Als Ortschaft „Laßnitzbach“ werden die Häuser am Übergang des Lassnitzbach-Tales in das Murtal bezeichnet.[2]
Westlich des Lassnitzbaches liegt die Murauer Frauenalm (1583 m Seehöhe), auf der ein Erholungs- und Wintersportgebiet liegt.
Über Laßnitz-Lamprecht führt entlang des Talbaches östlich und vorbei am Weyrerteich die Straßenverbindung von Murau über St. Lambrecht zum Neumarkter und zum Perchauer Sattel.

Durch das Tal des Auenbaches führ eine Straße nach Metnitz.
Geologie
Der Lassnitzbach fließt in sehr alten Gesteinen in den Alpen:
Sein Lauf liegt im Norden der Zone des „Murauer und Gurktaler Paläozoikums“,das aus alt-paläozoischen, ca. 540 bis 300 Millionen Jahre alten teilweise vulkanischen Gesteinen entstanden ist. Es handelt sich um eine Gebirgszone, die in der Gebirgsbildung nicht stark umgeformt (nur schwach metamorph überprägt) wurde, sodass eine weitgehend vollständige Schichtfolge vom Ordovizium bis in das Oberkarbon rekonstruiert werden kann.[3] Charakteristisch sind die „Schichten von Kher“[4], diese Gesteine werden dem Ordovizium bis Silur zugeordnet. Das Gebiet gehört zum oberostalpinen Deckenstockwerk der Alpen. Kurz vor der Einmündung in die Mur liegt ein schmaler Streifen aus Murauer Kalk (altpaläozoischer Bänderkalk), der dem Devon zugeordnet ist und ein weiterer Streifen aus Quarzit (Semmeringquarzit) aus dem Perm bis Skyth.[5]
Namen
Der Name „Lassnitz“ wird unterschiedlich geschrieben. Die amtliche österreichische Karte verwendet 2007 die Variante „Lassnitz-“ für den Bach, während die Ortschaften als „Laßnitz-“ geschrieben werden.[6] Ältere Landkarten verwenden „Lasnitz“.[7] [8]
Der Name wird mit betontem, langem „a“ ausgesprochen, das zweifache „ss“ in manchen Schreibungen ist kein Hinweis auf einen kurz ausgesprochenen Vokal.
Der Name „Laßnitz“ wird nicht nur für den Fluss, sondern auch für dessen Einzugsgebiet und die dort liegende Gemeinde Laßnitz bei Murau verwendet.
Der Name „Laßnitz“ wird aus dem slawischen „Lieznica“ abgeleitet und mit „Waldbach“ übersetzt. In der Sprachwissenschaft wird für Laßnitz (aus dem Jahr 890: Luonzniza) auch *loNč'nica „Wiesenbach“ diskutiert[9], als weitere Möglichkeit (aus dem Jahr 1345: Lesniz, Laßnitz bei Murau oder im Jahr 1080 im Paltental Laznich) *laz'nica „Gereutbach“.[10]
Andere Flüsse und Ortschaften mit dem Namen „Laßnitz“ liegen in der West- und der Oststeiermark und in Osttirol.
Geschichte
Das Einzugsgebiet des Lassnitzbaches gehörte bis in das 19. Jahrhundert zu den Besitzungen der Fürstenfamilie Schwarzenberg im Bezirk Murau.[7]

Literatur
Christian Bestandmann: Kärnterisch Laßnitz. Geschichte eines Dorfes und seiner Umgebung. Eigenverlag Metnitz 2007. Keine ISBN.
Referenzen
- ↑ a b Generalkarte von Mitteleuropa 1:200.000. Blatt 32-47 Klagenfurt.
- ↑ Österreichische Karte 1:50.000. Blatt 159 Murau. Herausgegeben vom Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (Landesaufnahme) in Wien. Aufgenommen 1969, einzelne Nachträge 1971.
- ↑ Hans Georg Krenmayr, Albert Daurer (Redaktion): Rocky Austria. Eine bunte Erdgeschichte von Österreich. Geologische Bundesanstalt, Wien 1999. ISBN 3-85316-006-9. Seite 23.
- ↑ benannt nach einer früheren Gemeinde bei Stift Rein bei Graz (2007: Gemeinde Eisbach, westlich von Gratwein). Siehe H. Flügel: Das tektonische Gefüge von Kher bei Rein. Beiträge zur Kenntnis des Grazer Paläozoikums I. Mitteilungen der Geologischen Gesellschaft in Wien, 45. Band 1952. Seite 147-163. Wien 1954, zum scan.
- ↑ Helmut W. Flügel, F. Neubauer: Geologie der österreichischen Bundesländer in kurzgefassten Einzeldarstellungen. Steiermark. Geologische Karte der Steiermark 1:200.000 mit Erläuterungen. Geologische Bundesanstalt, „Bundesländerserie“ . Wien 1984. ISBN 3-900312-12-5. Seiten 49, 55-58.
- ↑ Österreichische Karte 1:50.000. Blatt 159 Murau. Herausgegeben vom Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (Landesaufnahme) in Wien. Ausgabe der Austrian Map im Internet des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen. Abgefragt 10. Jänner 2007.
- ↑ a b Erläuterungen zur Karte: Mappa Dynastiarum Schwarzenbergicarum in Styria superiore sitarum Murau, Frauenburg et Reiffenstein bonorumque his incorporatorum (Murauer Landgerichts-, Straßen- und Wegemappe, 1769/1772). Original im Schwarzenbergischen Archiv Murau Plan Nr. 82a. In: Archiv Verlag, Steiermark Edition Blatt STE 01010.
- ↑ Georg Matthäus Vischer: Styriae Ducatus Fertilissimi Nova Geographica Descriptio. 1678. Original („Fertilissima“, erste Ausgabe dieses Kartenwerkes) im Landesarchiv Graz. Abgedruckt mit Erläuterungen in: Archiv Verlag. Steiermark Edition Blatt STE 01004.
- ↑ Wilhelm Brandenstein: Die Berg- und Flurnamen in der Granatspitzgruppe. In: Zeitschrift für Ortsnamenforschung. Nr. 4 (1928), Seiten 155‑165 (164). Zitiert nach: Fritz Freiherr Lochner von Hüttenbach: Wilhelm Brandenstein. Kleine namenkundliche Arbeiten. Akademische Druck‑ und Verlagsanstalt. Graz 1978. ISBN 3-201-01038-3. Seiten 41‑52, hier: Seite 51 mit dem Lokativ lonce „bei der feuchten Wiese“.
- ↑ Manfred Trummer: Slawische Steiermark = Leicht erweiterte Fassung des gleichnamigen Vortrags am Symposium „Fremd sein – beinander bleiben. Die slowenische Volksgruppe in Österreich“ im Rahmen der „Slowenischen Tage“ an der Karl-Franzens-Universität in Graz, 25.–28. März 1996. Aus: Christian Stenner (Hg.): Slowenische Steiermark. Verdrängte Minderheit in Österreichs Südosten. Böhlau Verlag, Wien-Köln-Weimar 1997, Seiten 15-34. ISBN 3-205-98690-3.
Kategorie:Fluss in der Steiermark