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Alva Myrdal

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Alva Myrdal, geb. Reimer (* 31. Januar 1902 in Uppsala; † 1. Februar 1986) war eine schwedische Soziologin, Politikerin und Friedensnobelpreisträgerin.

Leben

Myrdal stammte aus einem sehr sozialdemokratischen Elternhaus. Sofort nach dem Abitur immatrikulierte sie sich an der Universität Stockholm für die Fächer Philosophie, Psychologie und Sozialwissenschaften. Diese Fächer belegte sie auch in Uppsala, London, Leipzig und Genf.

1924 heiratete sie den Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler Gunnar Myrdal. Mit ihm hatte sie einen Sohn; den späteren Schriftsteller Jan Myrdal.

In den Jahren 1936 bis 1948 leitete sie das von ihr gegründete Sozialpädagogische Seminar in Stockholm. Zu dieser Zeit war sie schon weit über die Landesgrenzen als Sozialreformerin bekannt geworden. Einige ihrer Ideen wurde von der schwedischen Arbeiterpartei (ab 1932 war sie mit ihrem Ehemann Gunnar Myrdal Mitglied) verwirklicht.

Zwischen 1945 und 1947 gab Myrdal das mehrsprachige Flüchtlingsmagazin Via Suecia heraus und in den Jahren 1946 bis 1948 war sie die Herausgeberin der Zeitschrift Round table on social problems.

Nach Kriegsende war Myrdal auch maßgeblich an der Gestaltung des schwedischen Wohlfahrtsstaates mitbeteiligt. Auch vertrat sie ihr Land bei internationalen Konferenzen: ILO-Konferenz 1945 in Paris und 1947 in Genf, UNESCO-Konferenz 1946 in Paris und 1956 in New Delhi u.a.

Von 1951 bis 1955 war Myrdal leitetende Angestellte des UNESCO und wurde 1956 als Botschafterin ihres Landes nach Indien und Ceylon entsandt. 1961 wurde sie ins schwedische Außenministerium berufen und ab 1962 als Abgeordnete ins schwedische Parlement gewählt.

Im Alter von 84 Jahren starb Alva Myrdal am 1. Februar 1986 in Stockholm.

Sie sprach mehrere Sprachen, doch ihre Bücher und Reden wurden alle in Englisch veröffentlicht.

Auszeichnungen

Werke

  • Crisis in the population problem (1934)
  • The game of disarmament (1976)
  • The missing father (1936)
  • Post war planning (1976)

Literatur

  • Heike Brandt; Und Aufgeben ist des Menschen nicht würdig, in Charlotte Kerner; Nicht nur Madame Curie - Frauen, die den Nobelpreis bekamen, Belz Verlag Weinheim und Basel 1999, ISBN 3-407-80862-3