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Rosenkranz

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1. Unter Rosenkranz verstand man zuerst im wörtlichen Sinne ein Blumengebinde aus Rosen zum Schmücken der Marienstatuen bei der Marienverehrung in der katholischen Kirche.

2. Der Begriff übertrug sich dann auf eine Schnur mit Kugeln oder Perlen als Hilfsmittel beim Zählen der Gebete, wobei beim Rosenkranz auf 10 kleinere Kugeln für die Ave Marias eine größere für das Paternoster folgt. Zehn Ave Marias und ein Paternoster nennt man ein Gesätz oder Gesätzchen, auf dem Rosenkranz sind 50 kleinere Kugeln und 5 größere für 5 Gesätze, was ein Rosenkranzgebet ausmacht.

Die Verwendung einer hilfreichen Schnur hat eine lange Tradition. Auch in anderen Religionen wird eine Gebetsschnur verwandt (Lamaismus, Islam).

3. Das Rosenkranzgebet steht seit dem 16. Jahrhundert fest. Ein komplettes Rosenkranzgebet besteht aus 3 mal 50 Ave Marias, Psalter genannt, in Zehnergruppen gegliedert. Nach jeder Zehnergruppe von Ave Marias wird nach dem Wort "Jesus" ein sogenanntes "Geheimnis" eingefügt, ein Glaubenssatz, der dem Neuen Testament entstammt und das Leben Jesus und seiner Mutter Maria betrifft. Die 15 Geheimnisse sind in 3 Fünfergruppen aufgeteilt:

  • die freudenreichen Geheimnisse
  • die schmerzenreichen Geheimnisse und
  • die glorreichen Geheimnisse.

In einem Apostolischen Brief vom 16. Oktober 2002 erweiterte Papst Johannes Paul II. den "Rosenkranz der Jungfrau Maria" anlässlich der 24. Wiederkehr seiner Wahl zum Papst den Rosenkranz um

  • lichtreiche Geheimnisse.

4. Das Rosenkranzfest wird traditionell am 7. Oktober begangen, hatte doch die katholische Seestreitmacht unter Juan de Austria, dem Stiefbruder des spanischen Königs, die türkische Mittelmeerflotte am 7. Oktober 1571 im Golf von Lepanto vernichtend geschlagen, worauf 1573 von Papst Gregor XIII. dieses Fest gestiftet worden war. Nach dem Sieg über die Türken bei Peterwardein am 5. August 1716 erhob Papst Clemens XI. das Fest zu einem allgemeinen Fest der ganzen Kirche. 1937 veröffentlichte Papst Pius XI. eine Rosenkranz-Enzyklika.

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