Funkmeldeempfänger

Ein Funkmeldeempfänger (Abkürzung FME; weitere Bezeichnungen: Pager, Pieper, Piepser) ist ein kleiner tragbarer Funk-Empfänger, der im Rahmen des Funkrufdienstes üblicherweise zur Alarmierungszwecken sowie zur Nachrichtenübermittlung an Personen eingesetzt wird.
Entsprechend der Bauart des Senders gibt es digitale und analoge Empfänger.
Funktionsweise
Ein FME empfängt dauernd auf einer bestimmten Frequenz, und wird beim Empfang eines in jedem Gerät festgelegten Code aktiviert. Dieser Code wird in der Regel als 5-Ton-Folge übertragen. Diese 5-Ton-Folge orientiert sich ebenfalls am ZVEI-Standard. Die Auswertung erfolgt über einen im FME eingebauten EEPROM. Wird die richtige 5-Ton-Folge empfangen, gibt der Empfänger je nach Bauart zur Signalisierung einen Alarmton ab (daher auch der Name Piepser) oder aktiviert einen Vibrationsalarm und zeigt gegebenenfalls eine empfangene Meldung an oder gibt eine empfangene Nachricht über einen Lautsprecher wieder. Eine Antwort des Benachrichtigten ist nicht möglich. Zur Übermittlung wird im Allgemeinen im digitalen Funknetz das POCSAG-Protokoll bzw. im analogen Funknetz der ZVEI- Standard verwendet.
Während die Sender in öffentlichen Netzen, sowohl die Kennung als auch die Nachricht an einen bestimmten Empfänger sendet, werden in manchen Netzen nur die Kennung an ein bestimmten Empfänger geschickt. Die Nachricht selbst können dann theoretisch alle bekommen. Die Kennung schaltet im zweiten Fall nur den Empfangsteil des FME ein, so dass praktisch auch nur der bestimmte Empfänger oder Empfängergruppe diese Nachricht erhält. Mit freigeschalteten FME hört man dann jede Nachricht im Empfangsbereich des Senders mit. Die zweite Art wird beispielsweise bei den Feuerwehren in Niederösterreich und anderen Bundesländern zur Alarmierung verwendet.
Nutzung
Weit verbreitet sind Funkmeldeempfänger mit Signalfunktion bei Hilfsorganisationen (BOS, Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) wie beispielsweise der Feuerwehr, um die Mitglieder über einen Einsatz zu informieren. Sie dienen also der Alarmierung.
Pager mit Nachrichtenübermittlung hingegen werden eher in Firmen eingesetzt, um wichtige Personen beispielsweise zum telefonischen Rückruf unter der übermittelten Telefonnummer zu veranlassen.
Für Pager unterschiedlicher Hersteller existieren verschiedene Funkrufnetze mit jeweils einer eigenen Frequenz. In Deutschland gab beispielsweise Chekker, Cityruf, Scall, Telmi, Skyper oder Quix. In den 1990er Jahren hat die zunehmende Verbreitung von Mobiltelefonen jedoch einen Großteil der Anbieter verdrängt. e*cityruf und e*skyper sind die einzigen Anbieter die noch am Markt sind.
In Österreich besteht kein öffentliches Pagernetz mehr. Das Netz der Telekom wurde Ende 2002 eingestellt, da die GSM Netze flächendeckend wurden. Allerdings brachte dies einige Hilfsorganisationen, wie Bergrettung in Bedrängnis, da diese oft eine Alarmierung über dieses Pagernetz durchführten. In entlegensten Gebieten, wo die Pager funktionierten, arbeiten die Handys trotz allem noch nicht in dieser Qualität. Die so genannten Funklöcher der Handys sind immer noch größer.
Siehe auch: Alarmierungssysteme der Feuerwehr, Portal Feuerwehr, Themenliste Feuerwehr