Namenszusatz
Namenszusätze sind vor oder hinter dem Namen einer Person, einer geographischen Bezeichnung oder einer Sache vermerkte Beifügungen.
Beispiele
Personen
Ursprüngliche Herkunftsbezeichnungen
Adelige, aber auch nichtadelige Personen können im Nachnamen einen Namenszusatz haben, der auf eine geographische Herkunft verweist. Am gängigsten ist das Pronomen von, im Norddeutschen oder Niederländischen auch van.
Diese Zusätze werden in der alphabetischen Auflistung in der Regel nicht berücksichtigt. Ursula von der Leyen erscheint dann als Leyen, Ursula von der. Landschaftlich oder national kann es Abweichungen davon geben, so betrachtet man in Belgien den gesamten Nachnamen als eine Einheit, die mit einem Großbuchstaben begonnen wird: Ursula Von der Leyen, mit der Auflistungsform: Von der Leyen, Ursula.
Berufstitel
Einem Personennamen nachfolgende Namenszusätze (Mandatskürzel) werden direkt vor oder hinter den Namen geschrieben:
Deutschland
- Guido Westerwelle MdB – Namenszusatz steht für Mitglied des (Deutschen) Bundestages
- Sylvia Löhrmann MdL – Mitglied des Landtages
- Heiko Hecht MdHB - Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft
Österreich
- Abg.z.NR Werner Amon - Namenszusatz steht für "Abgeordneter zum Nationalrat"
- LR Mag. Hannes Bodner - Namenszusatz LR steht für "Landesrat" - Mitglied einer Landesregierung
- LAbg. Dr. Klaus Madritsch - Namenszusatz steht für "Landtagsabgeordneter"
Sowohl in Österreich als auch in Deutschland stehen Ordenszugehörigkeiten hinter dem Namen:
- Franz von Hummelauer SJ – Societas Jesu, also Mitglied des Jesuitenordens
Ebenfalls werden von den Handwerkskammern Meistertitel vergeben, diese werden nach erfolgreicher Meisterprüfung vor den Handwerkskammern Handwerkern verliehen.
- Tischlermeister Max Mustermann
Der Meistertitel ist ein echter Titel (im Gegensatz z.B. zum Dipl. Ing). Es gibt dazu das Kürzel "me." (für Meister aller unterschiedlichen Gewerke bzw. für „Meister im Handwerk“), welches vor dem Namen geführt werden darf. [1]
Akademische Grade
Akademische Grade und Berufsbezeichnungen:
- Hans Hansen, B.Sc. - Bachelor of Science
- Franz Kraxlhuber, M.A. – Magister Artium oder Master of Arts
- Dipl.-Ing. Katharina Sander - Diplomingenieurin (oder auch: DI Katharina Sander)
- Dr. Hans Mustermann - Doktor
- Mustermann, LL.M. - ursprünglich Legum Magister, heute häufiger bekannt als Master of Laws
"Professor" ist dagegen kein akademischer Grad, sondern eine Amtsbezeichnung. Aus Gründen des Respektes wird auf eine Abkürzung oft verzichtet. So ergibt sich z. B. Professor Dr. Musterfrau - Professor. Auch der dem Professor untergeordnete Privatdozent, kurz PD oder Priv.-Doz. ist kein akademischer Grad. Die Bezeichnung fällt weg, wenn ein Ruf zum Professor angenommen worden ist.
Im Commonwealth ist es üblich, dass Personen mit bestimmten Verdienstorden ein Kürzel (post-nominals) als Namenszusatz tragen:
- Stephen Hendry, MBE - Member of the British Empire
- Charles Chaplin, KBE - Knight Commander
Städte
Städte können sich einen Namenszusatz verleihen bzw. verleihen lassen. Dies sind vor allem Orte mit Heilbädern, die den Zusatz Bad tragen, aber auch Hansestädte.
Zusätzlich tragen Städte auch Namenzusätze die zur Unterscheidung mit namensgleichen Städten auf die geographische Lage hindeuten, z. B. Frankfurt am Main und Frankfurt (Oder).
Andere Städte tragen Zusätze die auf historische Gegebenheiten oder Personen hindeuten, die dort gelebt haben, z. B. die Lutherstadt Wittenberg.
Geografische Bezeichnungen
In vielen Sprachen wird dem Namen von geografischen Bezeichnungen das Wort für Berg, Fluss, Stadt, See und so weiter vorangestellt oder angehängt:
In einigen Ländern ist es üblich, an Orte zur Unterscheidung den Namen des Bundesstaates, der Provinz, der Präfektur oder dergleichen anzuhängen:
Siehe auch
Anrede, Adelsprädikat, Adelstitel, Vorname, Nachname, Titel, Nichtakademischer Titel, Namensrecht, Liste akademischer Grade (Deutschland)