Germanische Glaubens-Gemeinschaft (Géza von Neményi)
Auch nach zweimaliger Lektüre des Artikels kann ich nicht erkennen, wieso dieser Verein relevant sein soll. -- Zipferlak 16:35, 10. Jan. 2008 (CET)
Germanische Glaubens-Gemeinschaft e.V. | |
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Datei:GGG-symbol-transparent.png | |
Vereinsdaten | |
Gegründet: | 1907 (Neugründung 1991) |
Religion: | Germanisches Heidentum (Asatru) |
Vorstand: | Catrin Wildgrube (2004) |
Website: | germanische-glaubens-gemeinschaft.de |
Die Germanische Glaubens-Gemeinschaft e.V. (kurz: GGG) ist eine germanisch-heidnische religiöse Vereinigung und wurde 1907 von dem Maler und Dichter Ludwig Fahrenkrog gegründet. Ihren endgültigen Namen erhielt die Gemeinschaft 1913 . Der Verein existierte von 1924-1964 als e.V. und wurde 1991 neu gegründet. Die neue GGG verwendet als Symbol den Hammer Thors vor goldenem Sonnenkreuz auf blauem Grund. Die GGG Fahrenkrogs zeigte stattdessen das Hakenkreuz mit dem Hammer Thors, im Hintergrund einen Sonnenkranz.
Die GGG Ludwig Fahrenkrogs (1913-1964)
1913 schlossen sich die ursprünglich von Ludwig Fahrenkrog 1907 gegründete Deutsch-religiöse Gemeinschaft mit der 1907 in Wien gegründeten Wodangesellschaft, dem Urdabund, der Großen Germanenloge und der Loge des aufsteigenden Lebens zur Germanischen Glaubens-Gemeinschaft zusammen, gaben sich eine demokratische Verfassung und eine 10-Punkte-Bekenntnis. Der Verein wurde 1924 ins Vereinsregister eingetragen und 1964 aufgelöst. Im Gründungsjahr 1913 hatte die Germanische Glaubens-Gemeinschaft 80 bis 90 Mitglieder; 1914 120 bis 150 Mitglieder.[1]
Die GGG war während der Zeit des Nationalsozialismus Repressalien ausgesetzt; einige seiner Mitglieder wurden in Konzentrationslagern interniert. Der Architekt und Gründer des Harzer Bergtheaters Thale, Ernst Wachler, der Mitglied der GGG war, wurde aufgrund seiner jüdischen Herkunft von denNationalsozialisten ins Konzentrationslager gebracht, wo er umkam.
Nach dem Tode von Ludwig Fahrenkrog im Jahre 1952 wurde Ludwig Dessel neuer Vorsitzender. Der Verein wurde 1964 im Vereinsregister gelöscht, weil viele der alten Mitglieder inzwischen verstorben waren.
Neugründung 1991
1991 wurde wieder eine „Germanische Glaubens-Gemeinschaft“ gegründet. Die Vereinsunterlagen sowie das Archiv des aufgelösten Vereins wurden durch Dessel und den Freundeskreis Ludwig Fahrenkrog um 1991 an Géza von Neményi weitergegeben. "Andererseits betonte sie 1995 in einem Schreiben an den Petitionsausschuß des Abgeordnetenhauses von Berlin ausdrücklich, die 1991 in Berlin eingetragene GGG sei nicht Rechtsnachfolger der alten GGG Ludwig Fahrenkrogs, sondern habe den Zweck, den alten Vereinsnamen mit neuem Inhalt wiederaufleben zu lassen. Die neue GGG habe mit der 1964 gelöschten alten GGG nichts zu tun.Zu ihrer Tradition tut die neue GGG Widersprüchliches kund: Einerseits weist die Satzung unter § 2 aus: "Die Gemeinschaft ist ein religiöser Verein im Sinne der Verfassung Deutschlands. Sie wurde im Jahre 1907 begründet."(1) Mit der "Artgemeinschaft e. V.", die sich ebenfalls als Rechtsnachfolgerin der alten GGG Fahrenkrogs fühlt, führte die GGG gar einen Rechtsstreit zu dieser strittigen Frage, der zugunsten der GGG entschieden wurde. Andererseits betonte sie 1995 in einem Schreiben an den Petitionsausschuß des Abgeordnetenhauses von Berlin ausdrücklich, die 1991 in Berlin eingetragene GGG sei nicht Rechtsnachfolger der alten GGG Ludwig Fahrenkrogs, sondern habe den Zweck, den alten Vereinsnamen mit neuem Inhalt wiederaufleben zu lassen. Die neue GGG habe mit der 1964 gelöschten alten GGG nichts zu tun. 1997 wiederum wirbt sie in ihrem Flyer für sich als eine Gemeinschaft, "die im Jahre 1907 durch Professor Ludwig Fahrenkrog gegründet wurde".[2]
Die GGG nimmt für sich in Anspruch, im Unterschied zu anderen heidnischen Vereinigungen in Deutschland auf einer ausformulierten einheitlichen Lehre mit Priestern und Heiligtümern aufzubauen. Ihren Anhängern gilt die Edda als Sammlung heiliger, von den Göttern stammender Mythen und als wichtigste Offenbarungsquelle.
Der Verein verweigert Angaben zur Anzahl seiner Mitglieder.
Ausdrücklich distanziert sich die GGG von der namensverwandten neuheidnischen Artgemeinschaft.
Bekannte Mitglieder
- Ludwig Fahrenkrog - Maler und Dichter
- Hugo Höppener (genannt Fidus) - Maler
- Ernst Wachler - Schriftsteller, Gründer des "Harzer Bergtheaters" (1903) bei Thale
- Wilhelm Schwaner - Lehrer und Schriftsteller
- Ludwig Dessel - Schriftsetzer
Zitate
- Die deutsche Religion stellt keinen römischen Papst über den Kaiser.
- Die deutsche Religion macht das Reich nicht wehrlos durch die Lehre: „Wehret nicht dem Uebel,“ sondern sie fordert: „Wehret dem Uebel, sonst wird das Böse siegen!“
- Die deutsche Religion hat im deutschen Lande die Wurzeln ihrer Kraft [...] und entfremdet nicht die Seele diesem Boden durch den Hinweis auf ein Jenseits im Himmelreich.
- Die deutsche Religion will kein Erleiden dieses Lebens, sondern will die gute, die befreiende Tat, will die Täter, die Deutschland frei machen von Rom und Juda...“[3]
Quellen
- ↑ Uwe Puschner: Die völkische Bewegung im wilhelminischen Kaiserrreich, Darmstadt 2001, S. 387
- ↑ Artikel über die GGG in einer Broschüre der Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport, Berlin
- ↑ Fahrenkrog, Ludwig: Deutsche Religion und deutscher Staat. In: Wilhelm Schwaner (Hrsg.): Der Volkserzieher. Blatt für Familie, Schule und öffentliches Leben, 16. Jahrgang, Nr. 14, S. 110, 7. Juli 1912
Literatur
- Ludwig Fahrenkrog, Das Deutsche Buch, Leipzig 1923, Nachdruck Uwe Berg-Verlag, Toppenstedt 2007, ISBN 3-922119-33-6
- Daniel Junker, Gott in Uns! - Die Germanische Glaubens-Gemeinschaft, Verlag Daniel Junker / BoD GmbH, April 2002, ISBN 3831133808
- Sylvia Siewert, Germanische Religion und neugermanisches Heidentum, Peter Lang GmbH, Europäischer Verlag der Wissenschaften, Frankfurt ISBN 3-631-38338-X