Jerf el Ahmar
Jerf el Ahmar / Jerf el Aḫhmar / Jerf el Achmar ist die Bezeichnung einer prähistorischen Stätte in Syrien am linken Ufer des mittleren Euphrats und weist Besiedlungsspuren auf, die bis in das Ende des 10. Jahrtausends v. Chr. reichen.
Jerf el Ahmar liegt auf zwei Erdhügeln, die durch ein kleines Wadi voneinander getrennt sind. In der zuerst besiedelten „Ost-Anhöhe“ liegen neun Dörfer. Während der fünften Besiedlung der „Ost-Anhöhe“ wurden in der „West-Anhöhe“ fünf Dorfebenen ausgegraben. Fünf Jahrhundert wurde Jerf el Ahmar durch die Mureybet-Kultur geprägt (PPNA). Die letzte Besiedlung beider Hügel lässt einen Übergang zur PPNB-Kultur erkennen.
Die Bewohner von Jerf el Ahmar planten selbst die Struktur ihrer Dörfer sowie der Kommunalbauten. Später wurden Bauten für Versammlungen errichtet. Auf kleinen Steinen wurden Botschaften in Bilderschrift geschrieben. Erste Übergänge zur Landwirtschaft sind erkennbar.
Jerf el Ahmar zeigt typische Zeichen der Mureybet-Kultur: Architektur, Werkzeuge, Waffen aus Feuerstein sowie einige Steingegenstände. Nach Zerstörung der Dörfer wurden diese immer wieder neu errichtet. Jede Ausgrabungsschicht zeigt zuerst eine eigenständige Entwicklung, die jedoch ab dem 8. Jahrtausend v. Chr. einer einheitlichen Struktur weicht.
Literatur
J. Cauvin: The birth of the Gods and the origins of agriculture, Cambridge 2000