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Libyen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Flagge Libyens
(Details)
Amtssprache Arabisch
Hauptstadt offiziell keine, Verwaltungssitz Tripolis
Staatsform Dschamahirija (Volksherrschaft)
Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi
Staatsoberhaupt Zanati Mohamed al-Zanati
Regierungschef Shukri Mohammed Ghanem
Fläche 1.759.540 km²
Einwohnerzahl 5.631.585 (Stand Juli 2004)
Bevölkerungsdichte 3,2 Einwohner pro km²
Unabhängigkeit von Italien am 24. Dezember 1951
Währung Libyscher Dinar
Zeitzone UTC+1
Nationalhymne Allahu Akbar (Gott ist groß)
Kfz-Kennzeichen LAR
Internet-TLD .ly
Vorwahl +218
Karte Afrika, Libyen hervorgehoben
Karte von Libyen

Die Sozialistische Libysch-Arabische Volks-Dschamahirija, kurz Libyen, manchmal fälschlicherweise auch Lybien, ist ein Staat im Norden Afrikas.

Libyen liegt am Mittelmeer, und grenzt im Westen an die Maghreb-Staaten Tunesien und Algerien, im Osten an Ägypten und den Sudan und im Süden an Niger und den Tschad. Libyen gliedert sich in die traditionellen Landschaften Tripolitanien im Westen, Fessan im Süden, die Cyrenaika (Kyrene) im Osten und die Libysche Wüste auf. Nur 2,5% der Fläche sind landwirtschaftlich nutzbar. Es gibt aber bedeutende Erdgas- und Erdölvorkommen.

Der See Um el Maa in Libyen

Geschichte

Siehe: Geschichte Libyens

Libyen wurde seit Beginn der historischen Überlieferung von Berberstämmen bewohnt. Im 7. Jahrhundert v. Chr. wurde die Küste der Cyrenaika von Griechen und die Küste Tripolitaniens von Phöniziern besiedelt. Im 1. Jahrhundert v. Chr. kamen die Küsten Libyens unter die römische Herrschaft. Nach dem Untergang des Römischen Reiches wurde Libyen schon 647 von den Muslimen erobert. In der Folgezeit gehörte Tripolitanien zu Ifriqiya und wurde von den Aghlabiden, Fatimiden, Ziriden und Hafsiden beherrscht, während die Cyrenaika eher von Ägypten aus kontrolliert wurde.

Im 16. Jahrhundert versuchte Spanien die Küstenstädte Libyens zu erobern, konnte sich aber nicht gegen die mit den Osmanen verbündeten Korsaren behaupten. In der Folgezeit unterstand das Land der osmanischen Oberhoheit, die aber von den Qaramanli im 18. Jahrhundert zeitweise abgeschüttelt werden konnte. Nachdem die Osmanen 1835 das Land wieder unterworfen hatten, wurden sie 1911 von Italien vertrieben, das aber den Widerstand der Sanussiya-Bruderschaft erst 1935 brechen konnte. Nach der Befreiung durch britische Truppen im 2. Weltkrieg, erlangte Libyen unter König Idris 1951 die Unabhängigkeit. Dieser wurde aber 1969 durch Oberst Muammar al-Ghaddafi gestürzt.

Politik

Am 10. März 2004 hat Libyen in Wien das so genannte Zusatzprotokoll zum Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet. Damit gestattet die Regierung in Tripolis der Internationalen Atomenergie-Organisation umfassende Kontrollmöglichkeiten der nuklearen Anlagen des Landes.

Bevölkerung

Die Bevölkerung besteht mehrheitlich aus arabischsprachigen Berbern. Seit 1975 stieg die Bevölkerung von 2,5 Millionen auf 6 Millionen Menschen. Auf Grund der hohen Geburtenrate von 33,6 % sind heute 50 % der Bevölkerung unter 16 Jahre alt. Die Zentren der Besiedlung befinden sich aber in den Küstengegenden von Tripolitanien und der Kyrenaika. Allein in Tripolis, Banghazi und Misratah sowie den dazugehörigen Vororten leben 80 % der libyschen Bevölkerung.

Hauptsprache ist Arabisch. Daneben werden einige Berbersprachen gesprochen:

Wirtschaft

Libyen ist seit 1962 Mitglied der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC). Wegen seiner politischen Sicherheit im Gegensatz zu den Staaten im nahen Osten ist Libyen in letzter Zeit ein attraktiver Geschäftspartner für westliche Ölkonzerne geworden.