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Männerbewegung in Deutschland

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Die Männerbewegung ist eine soziale Bewegung, die sich seit den 1960er Jahren als Gegenpol und ergänzend zur modernen Frauenbewegung entwickelt hat. Wie letztere strebt sie eine grundsätzliche Veränderung der traditionellen Geschlechterrollen in der Gesellschaft an, sucht nach neuen Lebensmodellen und einem verbesserten Verhältnis zwischen den Geschlechtern. Erklärtes Ziel ist die Emanzipation des Mannes aus gesellschaftlichen Zwängen.

Noch bis Mitte der 1980er Jahre setzten sich nur wenige heterosexuelle Männer mit den Zwängen der traditionellen Männerrolle und deren gesellschaftlichen Ursachen auseinander und suchten nach Alternativen dazu. "Die daraus entstandene "Bewegung der Männer" ist nicht eine große gesellschaftspolitische Bewegung, sondern ein Sammelsurium verschiedener Aktivitäten und Bewegungen von Männern mit dem Ziel, Antworten auf die Herausforderungen eines gewandelten Geschlechterverhältnisses zu finden." (Hans-Joachim Lenz)


Tendenzen innerhalb der Männerbewegung

Der Schweizer Geschlechter- und Männerforscher Detlef Ax unterscheidet folgende vier grundlegenden Ansätze:

  • Antisexistischer/profeministischer Ansatz: Die Grundforderung ist die Abschaffung des Patriarchats als Grundpfeiler der Unterdrückung von Frauen und Männern. Die Vertreter dieses Ansatzes orientieren sich an Frauen und der Frauenbewegung und versuchen, so genannt weibliche Eigenschaften für sich zu übernehmen.
  • Kritischer Ansatz: Die Vertreter des kritischen Ansatzes versuchen, ein neues Geschlechterverhältnis zu schaffen. Im täglichen Leben übersetzt sich dies primär in der Teilung von Erwerbs-, Haus- und Erziehungsarbeit.
  • Mythopoetischer Ansatz: Es wird versucht, ein männliches Selbstbewusstsein aufzubauen, das Mannsein und die Vaterschaft aktiv und stolz zu leben. Dabei wird auf Archetypen, Mythen und Märchen (vgl. Robert Blys Buch "Eisenhans" ISBN 3426840170) zurückgegriffen.
  • Maskulistischer/Väterrechtlicher Ansatz: Väterrechtler/Maskulisten kämpfen für ein neues Sorgerecht, ein positives männliches Selbstbewusstsein und lehnen feministische Positionen prinzipiell ab.

Diese Ansätze positionieren sich (von oben nach unten) gegenüber dem laufenden Gleichstellungsprozess von sehr kooperativ über eher kooperativ und eher konfrontativ bis sehr konfrontativ.

Zentrale Themen der Männerbewegung

  • Männlichkeit / Rolle von Männern in der Gesellschaft
  • Gewalt an Männern / Opfererfahrungen von Männern
  • Gewalt von Männern, Aggression von Männern
  • Vaterschaft / Vaterrolle / Sorgerecht / Scheidungsrecht
  • Wehr- und Dienstpflicht
  • männerspezifische Gesundheitsthemen

Literatur

Vertiefende Texte und Literaturangaben sind auf der Homepage des iamug zu finden.


Siehe auch: Feminismus, Maskulismus, MRT-Struktur