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Viktoria von Dirksen

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Viktoria Auguste von Dirksen (* 1874, † 1946) war eine deutsche Adelige und politische Lobbyistin. Dirksen, die einen der bedeutendsten politischen Salons im Berlin der 1920er und 1930er Jahre führte ist heute vor allem als "mütterliche Freundin" und Förderin des Aufstiegs von Adolf Hitler zum Reichskanzler bekannt.

Leben und Wirken

Dirksen wurde 1874 als Tochter des Gutsbesitzers August von Laffert geboren. Nach einer ersten Ehe mit dem Adeligen Oloof Freiherr von Paleske (1862-1945) - aus der mehrere Kinder, darunter die Tochter Elisabeth von Paleske, die Gattin des Politikers und Diplomaten Werner von Rheinbaben (1878-1975), hervorgingen - heiratete sie 1918 in zweiter Ehe den Diplomaten Willibald von Dirksen (1928).

In den 1920er Jahren hielt Dirksen in ihrer Berliner Villa als Gastgeberin zahlreicher abendlicher Bankette und nachmittäglicher Teerunden, sowie als Veranstalterin eines einflussreichen politisch-gesellschaftlichen Salons "Hof". Hinzu kamen häufige "politische Cercle" (Joachim Fest) im Berliner Hotel Kaiserhof. Die illustre Liste der Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft die in ihrem Haus ein- und ausgingen umfasst dabei unter anderem solche Namen wie die Generäle von Hammerstein, von Schleicher und von Stülpnagel, den Reichspräsident von Hindenburg und seinen Sohn Oscar, den ehemaligen deutschen Kronprinzen Wilhelm, seine Gattin Cecilie und seine Brüder August Wilhelm und Eitel Friedrich, sowie Nazi-Größen wie Hermann Göring, Ritter von Epp, sowie Josef Goebbels und seine Frau Magda.

Insbesondere mit den zuletzt genannten war Dirksen auch über das "gesellschaftlich Gebotene" in engster Weise privat verbunden: So wohnte Goebbls im Jahr 1930 für zehn Tage in ihrem Haushalt und 1931 zählte sie zu den wenigen Gästen der auf nur achtzehn Personen beschränkten Hochzeitsgesellschaft des späteren Reichspropagandaministers, der über sie urteilte "Sie ist mir wie eine Mutter" (1).

Die nicht unerhebliche Rolle von Dirksen als Förderin des Aufstiegs von Hitler und seiner Partei - der sie nicht nur großzügige Spenden aus ihrer "Privatschatulle" zukommen ließ sondern auch zahlreiche Kontakten zu den mit ihr bekannten Führungspersönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft vermittelte - zukommt, zeigt sich nicht zuletzt in dem Umstand dass sie, so Werner Maser, "von informierten NS-Anhängern hinter vorgehaltener Hand als «Mutter der Revolution» tituliert" wurde (2).

Anmerkungen

[1] Elke Fröhlich (Hrsg): "Die Tagebücher von Josef Goebbels", Teil 1, Bd. 2/I (Aufzeichnungen vom Dezember 1929 bis Mai 1931), München 2005, S. 82. [2] Werner Maser: Hitler. Mythos, Legende, Wirklichkeit, München 1971, S. 311.