Afrodeutsche

Die Begriffe Afro-Deutsche und Schwarze Deutsche sind Eigenbezeichnungen, die in den Anfängen der sich in den 1980er Jahren formierenden Schwarzen Bewegung[1] geprägt wurden. Sie entstanden durch eine verstärkte Politisierung innerhalb der schwarzen Bevölkerung in Deutschland und damit auch dem Bestreben, sich von externen Definierungen abzugrenzen und sich selbst einen Namen zu geben. Sie lösten bis dato Bezeichnungen der Mehrheitsgesellschaft weitgehend ab.[2] [3] Deutschland hat mit 300.000 Menschen die viertgrößte schwarze Bevölkerungsgruppe Europas - hinter dem Vereinigten Königreich (2.015.400), Frankreich (1.900.000), und den Niederlanden (700.000).
Begriffsdefinition
Die Definition des Begriffes Afrodeutsch ist nicht einheitlich.[4] In dem Buch Afrika und die deutsche Sprache werden Afrodeutsche als schwarze Menschen bezeichnet, die in Deutschland leben oder zeitweise gelebt bzw. in Deutschland ihren Lebensmittelpunkt gefunden haben.[5] In den Duden wurde der Begriff erst in der 24. Ausgabe vom Juli 2006 aufgenommen[6], zuvor war er nur im Duden-Synonymwörterbuch vertreten.[7]
Berühmte Personen
Die folgende Aufzählung kann lediglich einen kleinen Einblick geben, kann nicht vollständig sein.
Historische Personen
Einer der bekanntesten Person aus der Geschichte Schwarzer Menschen in Deutschland ist Anton Wilhelm Amo (um 1700–1753). Amo wurde an der Goldküste im heutigen Ghana geboren und wuchs im Hause des Herzogs von Wolfenbüttel auf. Er promovierte 1729 in Philosophie und wurde später Staatsrat der preußischen Krone.
Literatur
- Asfa-Wossen Asserate, Schriftsteller
- May Ayim, Dichterin, Schriftstellerin
- Ekpenyong Ani, Verlegerin, Lektorin
- Jeannine Kantara, Schriftstellerin
- Michael Küppers-Adebisi, Schriftsteller
- Hans-Jürgen Massaquoi, US-amerikanischer Journalist aus Hamburg
- Olumide Popoola, Dichterin, Schriftstellerin
- Oliver George Seifert, Schriftsteller
Black / Afrodeutsche Community und Politik / Nichtregierungsorganisationen (NGO)
- Ekpenyong Ani, ADEFRA
- Adé Bantu (Ade Odukoya), Brothers Keepers Projekt u.a.
- Austen Peter Brandt, Pfarrer und Anti-Rassismus-Aktivist
- Christiane Della, ISD (Initiative Schwarze Menschen in Deutschland), Sankofa Feriendorf der ISD
- Tahir Della, Vorstand der ISD (Initiative Schwarze Menschen in Deutschland)
- Jean-Claude Diallo, "Interkultureller Rat in Deutschland", ehrenamtlicher Stadtrat in Frankfurt/M:
- Yonas Endrias, Internationale Liga für Menschenrechte, Afrika-Rat u.a.
- Adetoun Küppers-Adebisi Dipl. Wirt.Ing. und Michael Küppers-Adebisi, Projektmanagement cyberNomads - Die schwarze Deutsche Datenbank Netzwerk und Medien Kanal
- Sipua Ngnoubamdjum Black Students Organisation
- Noah Sow, der braune mob
- Senfo Tonkam, SOS - Struggle of Students
- Eleonore Wiedenroth-Coulibaly, Mitbegründerin der ISD - Initiative Schwarze Menschen in Deutschland
Wissenschaft
- Maureen Maisha Raburu Eggers, Pädagogin & Sozialpädagogin
- Grada Kilomba Ferreira, Psychologin
- Marion Kraft, Sprach- und Literaturwissenschaftlerin
- Yara-Colette Lempke Muniz de Faria, Soziologin
- Katharina Oguntoye, Historikerin und Schriftstellerin
- Peggy Piesche, Literatur- und Kulturwissenschaftlerin
- Paulette Reed-Anderson, Historikerin
- Fatima El-Tayeb, Historikerin und Drehbuch-Autorin
Sportler
- Otto Addo, Fußballspieler
- Dennis Aogo, Fußballspieler
- Stephen Arigbabu, Basketballspieler
- Gerald Asamoah, Fußballspieler
- Anthony Baffoe, Fußballspieler und Fernsehmoderator
- Sylvie Banecki, Fußballspielerin
- Collin Benjamin, Fußballspieler
- Jérôme Boateng, Fußballspieler
- Kevin-Prince Boateng, Fußballspieler
- Marius Broening, Leichtathlet
- Eve Chandraratne, Fußballspielerin
- Eric Maxim Choupo-Moting, Fußballspieler
- Jerome Crews, Leichtathlet
- Célia Okoyino da Mbabi, Fußballspielerin
- Bakary Diakite, Fußballspieler
- Chinedu Ede, Fußballspieler
- Florence Ekpo-Umoh, Leichtathletin
- Matthias Fahrig, Kunstturner
- Rodrique Funke, Trapez-Artist
- Kamghe Gaba, Deutsche Meister im 400-Meter-Lauf
- Robert Garrett, Basketballspieler
- Stefano Garris, Basketballspieler
- Filmon Ghirmai, Leichtathlet
- Ricardo Giehl, Leichtathlet
- Daniel Gordon, Fußballspieler
- Demond Greene, Basketballspieler
- William Hartwig, Fußballspieler
- Jermaine Jones, Fußballspieler
- Steffi Jones, Fußballspielerin
- Erwin Kostedde, Fußballspieler
- Moses Lamidi, Fußballspieler
- Aleixo Platini Menga, Leichtathlet
- Jacob Minah, Leichtathlet
- Norman Müller, Leichtathlet
- Misan Nikagbatse, Basketballspieler
- Roli-Ann Nikagbatse, Basketballspielerin
- Savio Nsereko, Fußballspieler
- David Odonkor, Fußballspieler
- Ademola Okulaja, Basketballspieler
- Navina Omilade, Fussballerin
- Patrick Owomoyela, Fußballspieler
- Sidney Sam, Fußballspieler
- Robin Szolkowy, Eiskunstläufer
- Assimiou Toure, Fußballspieler
- Marvin Willoughby, Basketballspieler
Medien, Film, Unterhaltung, Musik, Kunst
Journalisten, Regisseure, Autoren
- Jacqueline Boyce, Journalistin
- Sabrina Lorenz, Journalistin
- Prof. Nino Sandow, Opernsänger, Schauspieler, Regisseur
- Julien Enoka Ayemba, Filmwissenschaftler
- Anne Benza-Madingou, Drehbuch-Autorin
- Phillippa Ebéné, Drehbuch-Autorin
- John A. Kantara, Filmemacher
- Nataly Kudiabor, Produzentin
- Daniel Oeding, freier Autor, Produzent
- Branwen Okpako, Dokumentarfilmerin
- Otu Tetteh, Produzent, Regisseur
- Winta Yohannes, Regisseurin
Moderatoren
- Nadja Abd el Farrag, Fernsehmoderatorin
- Mola Adebisi, Fernsehmoderator
- Daniel Aminati, Fernsehmoderator
- Pia Ampaw, Moderatorin
- Mo Asumang, Moderatorin
- Patrice Bouédibéla, Moderator
- Yared Dibaba, Moderator (NDR), Schauspieler, Sänger, Plattdeutsch-Experte
- Milka Loff Fernandes, Moderatorin
- Pierre Geisensetter, Fernsehmoderator
- Cherno Jobatey, Politikwissenschafter und Moderator
- Andrea Kempter, Moderatorin
- Nkechi Madubuko, Fernsehmoderatorin, Journalistin, Schauspielerin
- Shary Reeves, Moderatorin und Schauspielerin
- Detlef Soost, (Spitzname: D!), Tänzer und Tanztrainer, Fernsehmoderator
Schauspieler
- Liz Baffoe, Schauspielerin
- Barbara Becker, Schauspielerin
- Karin Boyd, Schauspielerin
- Michael Breitsprecher, Schauspieler und Drehbuchautor
- Louis Brody, Schauspieler
- Carol Campbell, Schauspielerin
- Nisma Cherrat, Schauspielerin und Produzentin
- Chantal de Freitas, Schauspielerin
- Sheri Hagen, Schauspielerin
- Ernest Allan Hausmann, Schauspieler
- Charles M. Huber, Schauspieler
- Atif Hussein, Puppenspielkünstler, künstlerischer Leiter des Puppentheaters Halle
- Aloysius Itoka, Schauspieler
- Lusako Karonga, Schauspieler
- Falilou Seck, Schauspieler
- Oona-Devi Liebich, Schauspielerin
- Rebecca Lina, Schauspielerin
- Annabelle Mandeng, Schauspielerin
- Marie Nejar (Leila Negra) Schlagersängerin und Schauspielerin
- Nikolaus Okonkwo, Schauspieler
- Tyron Ricketts, Schauspieler
- Edina Robinson, Schauspielerin
- Pierre Sanoussi-Bliss, Schauspieler
- Laura Schneider, Schauspielerin und Sängerin
- Dominique Siassia, Schauspielerin und Lehrerin des Afro-Dance
- Kati Stüdemann, Schauspielerin
- Mizrajim Komi Togbonou, Schauspieler
- Araba Walton, Schauspielerin und Sängerin
- Ron Williams, Schauspieler, Sänger, Kabarettist und Moderator
- Dennenesch Zoudé, Schauspielerin
Musiker
- Afrob, Musiker
- Kofi Ansuhenne, Musiker
- Ayo, Musikerin
- B-Tight, Musiker
- Nadja Benaissa, Sängerin
- Roberto Blanco, Musiker
- Chima, Musiker
- Samy Deluxe, Musiker
- Joy Denalane, Musikerin
- Denyo, Musiker
- DJ Desue, Musik/produzent
- Joachim Deutschland, Musiker
- D-Flame, Musiker
- Shaham Joyce, Musiker
- Harris, Musiker
- Mamadee, Musikerin
- Mark Medlock, Musiker
- Meli, Musikerin
- Billy Mo, Musiker
- Xavier Naidoo, Musiker und Produzent
- Patrice, Musiker
- Rob Pilatus, Pop-Sänger (verstorben)
- Ebony Prince, Musiker
- Gustav Sabac-el-Cher, preuß. Militärkapellmeister
- Torch, Musiker
- Jessica Wahls, Sängerin
- Ricarda Wältken (Ricky), Sängerin
- Liane (Lee) Wiegelmann, Sängerin
Künstler
- Christiane Della, Kunstpädagogin, Mitglied der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland
- Stephen Lawson, Bildhauer und Steinmetz
Opfer rassistischer Gewalt
- Bayume Mohamed Husen, ehemaliger Askari in Deutsch-Ostafrika, Opfer des Holocausts
- Alberto Adriano, Mordopfer
- eine Vielzahl von Schwarzen Menschen wurde und wird Opfer rassistischer Gewalt, strukturell, psychisch, physisch (bis zur Ermordung) Alberto Adriano steht hier als ein Beispiel für viele
Weitere bekannte Afro-Deutsche
- Fasia Jansen, Liedermacherin und Friedensaktivistin, Trägerin des Bundesverdienstordens, Überlebende des Nationalsozialismus
- Theodor Wonja Michael, Schauspieler, Überlebender des Nationalsozialismus
- Hilarius Gilges, Schauspieler, Opfer des Nationalsozialismus
Siehe auch
- Afroamerikaner
- Afro-Lateinamerikaner
- Afrobrasilianer
- Afrokanadier
- Afrokolumbianer
- Deutschamerikaner
- Farbe bekennen
- Brothers Keepers
Quelle
- ↑ Bundeszentrale für politische Bildung Eleonore Wiedenroth-Coulibaly/Sascha Zinflou: Schwarze Organisierung in Deutschland
- ↑ Oguntoye, K.; Opitz (Ayim), M.; Schultz, D. (Hrsg.): Farbe Bekennen. Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte. Berlin 1986
- ↑ Bundeszentrale für politische Bildung Nana Odoi: Die Farbe der Gerechtigkeit ist weiß Institutioneller Rassismus im deutschen Strafrechtssystem
- ↑ die tageszeitung (7.12.2001) Wir sind stolz, Deutsche zu sein
- ↑ Vgl. Susan Arndt und Antje Hornscheidt (Hrsg.): Afrika und die deutsche Sprache (siehe Literatur)
- ↑ Duden 101 ausgewählte Neuwörter aus „Duden – Die deutsche Rechtschreibung” (24. Auflage)
- ↑ Duden-Newsletterarchiv Newsletter vom 29.10.2004
Literatur
- ADB & cyberNomads (Hrsg.): TheBlackBook. Deutschlands Häutungen. IKO Verlag, Frankfurt am Main & London 2004, ISBN 3-8893-9745-X
- Susan Arndt (Hrsg.): AfrikaBilder. Studien zu Rassismus in Deutschland. Unrast-Verlag, Münster 2004, ISBN 3-89771-407-8
- Susan Arndt und Antje Hornscheidt (Hrsg.): Afrika und die deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk. ISBN 978-3897714243
- Burchard Brentjes: Der erste afrikanische Student in Halle.
- beiträge zur feministischen theorie und praxis: band 27 Geteilter Feminismus - Rassismus - Antisemitismus - Fremdenhass, Eigenverlag, 1992
- Marion Kraft, Rukhsana Shamin Ashraf-Khan (Hg) Schwarze Frauen der Welt, Orlanda Frauenverlag 1994, ISBN 3-929823-07-1
- Yara-Colette Lempke Muniz de Faria: Zwischen Fürsorge und Ausgrenzung, Metropol 2002, ISBN 3-932482-75-1
- Katharina Oguntoye, May Ayim, Dagmar Schultz (Hg.): Farbe bekennen- Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte, Orlanda Frauenverlag 1986, ISBN 3-922166-21-0
- Katharina Oguntoye: Eine Afro-deutsche Geschichte - zur Lebensituation von Afrikanern und Afro-Deutschen in Deutschland von 1884 bis 1950, Hoho Verlag Christine Hoffmann 1997, ISBN 3-929120-08-9
- Ulrich van der Heyden, Joachim Zeller: Kolonialmetropole Berlin - eine Spurensuche, Berlin Edition 2002, ISBN 3-8148-0092-3
- Peggy Piesche, Michael Küppers, Ani Ekpenyong (Hrsg.): May Ayim Award – Erster internationaler schwarzer deutscher Literaturpreis 2004. Orlanda Frauenverlag, 2005, ISBN 3-936937-21-4
- Fatima El-Tayeb: Schwarze Deutsche - Der Diskurs um "Rasse" und nationale Identität 1890 - 1933, Campus 2001, ISBN 3-593-36725-4
- Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V. (Hg): Sichtbar anders aus dem Leben afrodeutscher Kinder und Jugendlicher, Brandes & Aspel, 2005, ISBN 3-86099-821-8
- Oluminde Popoola, Beldan Sezen (Hg): Talking Home - Heimat aus unserer eigenen Feder, blue moon press 1999, ISBN 90-9012447-0
- Gorch Pieken, Cornelie Kruse: Preußisches Liebesglück. Eine deutsche Familie aus Afrika, Propyläen Verlag, ISBN 3-549-07337-2
(Auto)Biographien
- May Ayim: Grenzenlos und unverschämt., Orlanda Frauenverlag 1997, ISBN 3-9298-2345-4
- Charles M. Huber: Ein Niederbayer im Senegal - Mein Leben zwischen zwei Welten, Fischer 2005, ISBN 3-596-16271-8
- Hans-Jürgen Massaquoi: Hänschen Klein, ging allein … Scherz Verlag, Bern 2004, ISBN 3-502-10460-3
- Thomas Usleber: Die Farben unter meiner Haut Brandes & Apsel Verlag, 2002, ISBN 3-86099-488-3
Englische, amerikanische Literatur
- Blackshire-Belay, Carol Aisha (Hrsg.): The African-German experience: critical essays. Praeger, New York 1996, ISBN 0-275-95079-4.
- Tina M. Campt: Other Germans: Black Germans and the Politics of Race, Gender, and Memory in the Third Reich. University of Michigan Press, 2004, ISBN 0-472-11360-7 (google.com).
- Firpo W. Carr: Germany's Black Holocaust, 1890-1945. ScholarTechnological Institute of Research, 2003, ISBN 0-9631293-4-1.
- Heike Fehrenbach: The miracle years: a cultural history of West Germany, 1949-1968. Hrsg.: Hanna Schissler. Princeton University Press, Princeton, N.J 2001, ISBN 0-691-05820-2, S. 164 ff.
- Fehrenbach, Heide: Race after Hitler : Black Occupation Children in Postwar Germany and America. Princeton University Press, Princeton, N.J 2005, ISBN 0691119066.
- Grimm, Reinhold und Hermand, Jost (ed.): Blacks and German culture: essays. Published for Monatshefte by University of Wisconsin Press, Madison 1986, ISBN 0-299-97017-5 (englisch).
- Hopkins Jr., Leroy T. (ed.): Who is a German?: historical and modern perspectives on Africans in Germany. American Institute for Contemporary German Studies, the Johns Hopkins University, Washington, D.C 1999, ISBN 0-941441-38-5 (englisch).
- Friedman, Ina R.: The other victims: first-person stories of non-Jews persecuted by the Nazis. Houghton Mifflin, 1990, ISBN 0395745152, S. 91–94 (google.com).
- Höhn, Maria: GIs and Fräuleins: the German-American encounter in 1950s West Germany. University of North Carolina Press, Chapel Hill 2002, ISBN 0-8078-2706-1 (google.com).
- Lemke Muniz de Faria, Yara-Colette: Children Of World War II: the hidden enemy legacy. Hrsg.: Kjersti Ericsson, Eva Simonsen. Berg Publishers, Oxford, UK 2005, ISBN 1845202074, Black German 'Occupation' Children: Objects of Study in the Continuity of German Race Anthropology, S. 249 (englisch).
- Lusane, Clarence: Hitler's black victims: the historical experiences of Afro-Germans, European Blacks, Africans, and African Americans in the Nazi era. Routledge, New York 2003, ISBN 0-415-93295-5 (englisch, google.com).
- Mazon, Patricia; Steingrover, Reinhild: Not So Plain as Black and White: Afro-German Culture and History, 1890-2000. University of Rochester Press, 2005, ISBN 1580461832.
- Opitz, May; Oguntoye, Katharina; Schultz, Dagmar, Vorwort v. Audre Lorde, Übersetzung v. Anne V. Adams: Showing our colors: Afro-German women speak out. University of Massachusetts Press, Amherst 1992, ISBN 0-87023-760-8 (englisch, google.com).
Filme
- "Afrodeutsch"
Ein zehn Minuten langes Statement gegen rechte Gewalt. "Afrodeutsch" möchte Menschen aufrütteln und sie ermutigen, nicht still zu halten und zu schweigen, wenn in Deutschland Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe diskriminiert werden. Mit Tyron Ricketts, Regie: Ayassi, www.afro-deutsch.de
- "Die dunklen Deutschen - "Mischlinge" oder Die Grenzen der Kinderliebe"
Doku., 48 min., Dokumentation zu Anfang der 1960er Jahre gedreht über den Umgang der Deutschen - 15 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges - mit den schwarzen "Besatzungskindern" und exemplarisch an den Lebenswegen von zwei Afrodeutschen vergegenwärtigt.
- "1921: Die schwarze Schmach am Rhein - Das Schicksal der Schwarzen Besatzungskinder nach dem ersten Weltkrieg"
Doku., D 1991, ca. 10-15 min.
- " "Du hast mich nie gesucht, Dad!" - Besatzungskinder heute"
Doku., 1997, 42 min., Eine afrodeutsche Frau (Jacqueline Boyce) macht sich auf die Suche nach ihrem Vater.
- "Blues in schwarzweiß" - Vier schwarze deutsche Leben
Doku., D 1998, 30 min., Von John A. Kantara Ein Porträt vier ganz unterschiedlicher afrodeutscher Frauen und Männer.
- "Und wir waren Deutsche" - Vom Überleben des Hans-Jürgen Massaquoi und Ralph Giordano.
Doku., D 1999, 30 min., Eine Dokumentation von John A. Kantara
- "Dreckfresser"
Doku., D 2000, 75 min., Eine Dokumentation von Branwen Okpako über den Lebensweg von Sam Meffire. Der Polizeischüler, dessen Konterfei unter der Überschrift "Ein Sachse" in einer von der neugewählten Landesregierung initiierten bundesweiten Medien- und Imagekampagne, unmittelbar nach den Anschlägen in Rostock und Hoyerswerda, berühmt wurde und aufzeigt, wie Instrumentalisierung funktioniert.
- "Pagen in der Traumfabrik - Schwarze Komparsen im Deutschen Spielfilm von 1919 - 1945"
Doku., D 2001, 45 min., Von Annette von Wangenheim, Histor. Fachberatung: Paulette Reed-Anderson. Eine Dokumentation über die zugewiesene Rolle von schwarzen Menschen im deutschen Film und die anschließende Instrumentalisierung der Stereotypisierung, insbesondere ab 1933, zur Glorifizierung des deutschen Geltungsanspruchs auf Weltmachtgröße.
- "James - genannt Negerhansi"
Doku., D 2001, 45 min., Von Hilde Bechert Dokumentation über James, geboren 1946 und aufgewachsen in einer Pflegefamilie in Bayern. Beschreibung der Stationen und Erlebnisse seines Lebensweges.
- "Black Deutschland"
Doku., D 2006, 55 min., Von Oliver Hardt
"Black Deutschland" ist eine intime Studie über das Denken und Fühlen einer gar nicht so kleinen Minderheit, über schwarze Deutsche und Schwarze in Deutschland.
VINCENT: Als ich nach Deutschland kam und deutsch lernte, da hieß es, Neger bedeutet schwarze Person. Das war soweit ok. Ich habe im Wörterbuch nachgeschaut und tatsächlich bedeutete Neger schwarze Person. Aber wenn du dann auf der Strasse hörst: Nee, das mach ich nicht für dich, ich bin doch nicht dein Neger, dann fängst du an nachzudenken.
Mit Darius James, Sam Meffire, Vincent Mewanu, Tyron Ricketts, Noah Sow, Michael Basden, Ayana Jackson, Bernie Wilmot u.a.
- "Yes I am!"
Doku., D 2006, 104 min., Von Sven Halfar
D-Flame, Mamadee und Adé begegneten sich zum ersten Mal, nachdem der Schwarze Alberto Adriano in einem Dessauer Park von drei Jugendlichen erschlagen wurde. Über zwanzig der bekanntesten afrodeutschen Musiker schlossen sich daraufhin zu dem Bandprojekt "Brothers Keepers" zusammen, spielten die Maxi Adriano (Letzte Warnung) und das Album Lightkultur ein, an dem sich auch das weibliche Pendant "Sisters Keepers" beteiligte. Sie zogen durch ostdeutsche Schulen, um selbst mit den Kids zu sprechen.
Vor diesem Hintergrund entstand der Dokumentarfilm Yes I Am! von Filmemacher Sven Halfar, der die drei Musiker Adé, D-Flame und Mamadee eindrucksvoll und einfühlsam portraitiert. Anhand der persönlichen Lebensgeschichten der Protagonisten erzählt der Film von den Schwierigkeiten, eine afrodeutsche Identität zu entwickeln und der Problematik der Integration in die deutsche Gesellschaft.
Yes I Am! verbindet die Geschichte von D-Flame, Mamadee und Adé mit der Geschichte von Brothers Keepers. Er erzählt von der Macht der Musik und davon, wie gut es tut, gemeinsam die Stimme zu erheben. Eine Geschichte vom Erwachsenwerden unter erschwerten Bedingungen: geprägt vom Hin und Hergerissensein zwischen den Kulturen, von Ausgrenzung und Aggressionen. Ein Film über den langen Weg nach Hause.
Weblinks
- Ein Forum für Afrodeutsche Familien
- ISD e.V. Initiative Schwarze Menschen in Deutschland
- Adefra e.V. Schwarze deutsche Frauen und Schwarze Frauen in Deutschland
- der braune mob - Schwarze Deutsche in Medien und Öffentlichkeit
- Katharina Oguntoye. Afrikanische Zuwanderung nach Deutschland zwischen 1884 und 1945. Vom 23.4.2005