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Peripherer Venenkatheter

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Venenverweilkanüle, offen und geschlossen

Die Venenverweilkanüle, der Venenverweilkatheter (je nach Hersteller auch Viggo oder Braunüle) ist eine besondere Form der Kanüle.

Sie dient der Flüssigkeitsergänzung oder der intravenösen Applikation von Medikamenten, ohne den Patienten mehrmals mit Einstichen zu belasten. Eine derartige Kanüle kann im allgemeinen mehrere Tage verwendet werden.

Das Legen einer Venenverweilkanüle ist in der Regel Ärzten vorbehalten, allerdings kann diese Maßnahme auch durch vom Arzt delegiertes Fachpersonal durchgeführt werden (zum Beispiel Krankenschwester/-pfleger, Rettungssanitäter/-assistent).

Funktionsweise

Der Venenverweilkatheter besteht aus einer Stahlkanüle (Stahl-Mandrin) und einer diese umgebende Kunststoffkanüle. Zunächst wird eine geeignete Vene durch die Haut punktiert und der Venenverweilkatheter vorsichtig ein kurzes Stück in das Gefäßlumen vorgeschoben. Danach wird die Stahlkanüle ein wenig zurückgezogen. Dadurch kann der Verweilkatheter jetzt in das Blutgefäß vorgeschoben werden ohne die Gefäßwand zu verletzen. Die Stahlkanüle kann nun entfernt werden, so daß nur noch die Kunstoffkanüle im Gefäßlumen liegt. Geeignete Venen sind in der Regel die Venen des Unterarms, des Handrückens und der Ellenbeuge (peripherer Venenzugang), jedoch ist auch die Punktion zentraler Venen (Vena jugularis) möglich.

Eine Blutentnahme ist, insbesondere aus bereits länger liegenden Verweilkathetern, nicht immer möglich, obwohl sich gleichzeitig problemlos Flüssigkeit intravenös injizieren läßt. Blutuntersuchungen können möglicherweise durch geronnene Blutbestandteile oder Verdünnungseffekte bei vorher laufenden Infusionen verfälscht werden. Bei einer Blutentnahme direkt nach Anlage einer Verweilkanüle besteht dieses Problem jedoch nicht.

Die Venenverweilkanülen sind farblich kodiert; es gibt sie ebenso wie die Kanülen in mehreren Größen. Ihr Durchmesser wird in Gauge angegeben. Je nach Durchmesser hat die entsprechende Kunstoffkanüle innerhalb des Körpers eine unterschiedliche Länge (25 mm, 33 mm bzw. 45 mm). Sollte ein Zugang für einen kurzen Zeitraum nicht benötigt werden, wird dieser in der Regel durch einen passenden Kunststoff-Mandrin verschlossen, der das Lumen der Kanüle ausfüllt und somit einer Blutgerinnung in der Kanüle vorbeugt.


Siehe auch