Ferdinand Deppe
sprachlich schwach, inhaltlich offenbar wenig quellengestützt: Was sammelte Deppe denn nun? - Am besten wohl fr zur Überarbeitung heranziehen. --Xocolatl 01:50, 3. Jan. 2008 (CET)

Ferdinand Deppe (* 1794 in Berlin; † 1861 ebenda) war ein deutscher Kunstgärtner, Naturforscher, Sammler und Maler. Er ist der Entdecker des Krausschwanzmoho und des nach ihm benannten Glücksklee in Mexiko. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Deppe“.
Leben
Nachdem er als Soldat an Schlachten in den Jahren 1813 bis 1815 teilgenommen hatte, erhielt er 1815 für seinen Einsatz das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Um seine Ausbildung fortzusetzen, arbeitete er in den Gärten von Grätz (Graz), Wien Cassel (Kassel) und München, um anschliessend seine gärtnerische Tätigkeit in Berlin fortzuführen.
Personen und Reiseziele
Die Expedition nach Mittelamerika bestand aus Sebastian Albert Graf von Sack, dem Mitarbeiter des Zoologischen Museums Berlin Häberlein, der vorab nach Kolumbien reiste, und Deppe. Graf von Sack beabsichtigte bis Oktober 1825 in Mexiko (Stadt) zu bleiben und von dort aus Guatemala, Nicaragua (Cartegena) und ab dem ersten Quartal 1826 Kolumbien, Chile und Peru zu erforschen.
Albert Graf von Sack, königlich preußischer Kammerherr, Orientforscher und Naturforscher stellte Wasserproben von seiner Orientreise (1818-1819) Heinrich Ficinus zur Analyse zur Verfügung und förderte dadurch dessen Tätigkeit. Aufgrund der u. a. dadurch erworbenenen Reputation konnte er beeinflussen, dass Deppe der Expedition nach Mexiko angehörte. Die Expedition sollte die Bundesstaaten Veracruz, Puebla, México, Oaxaca, Guanajuato und Michoacán wissenschaftlich durchreisen und über die Lebensweise der Einwohner und über die Fauna und Flora berichten. Deppe sammelte naturhistorische Funde für das Museum für Naturkunde (Berlin).
Auf der Rückreise führte Deppe wissenschaftliche Sammlungen in Kalifornien (Korbsammlung) und Hawaii durch.
Expedition in Mexiko
Nach einer Vorbereitungszeit von vier Jahren brachen der Graf von Sack und Deppe im Oktober 1824 von England über Jamaica nach Mexiko auf und trafen Mitte November 1824 in Alvarado, (Mexiko), ein. Deppes Forschungsreise begann Mitte Dezember 1824 und endete mit der Verschiffung des Grossteils der Sammlung nach Deutschland und seiner Abreise aus Mexiko im März/April 1827 und seiner Weiterreise nach Kalifornien. Von 1828 bis einschliesslich 1830 erforschte er mit Christian Julius Wilhelm Schiede erneut Mexiko.
Unter anderem beschrieb Diederich Franz Leonhard von Schlechtendal Pflanzen aus den Sammlungen von Christian Julius Wilhelm Schiede und Ferdinand Deppe aus Mexiko zwischen 1824 und 1829.
Deppe verfasste Reiseberichte wovon der Letzte im Januar 1827 bei Martin Lichtenstein in Berlin eintraf.
Anfangs unterstützte ihn ein Schweizer den er in Mexiko kennengelernt hatte und später der Sohn von William Bullock. Der Zusammenfassung ist zu entnehmen das er bereits in der Umgebung von Cerro de San Martin den ersten Verlust von Funden beklagte.
Entdeckungen
Kurz vor Ende der Expedition entdeckte er zwischen dem 1. und 3. September 1826 zwischen Tehucan und Teotepec unbekannte Arten von Solanum und Kakteen.
Sammlung
Die von der Expedition zusammengetragenen Sammlungsstücke befinden sich im Museum für Naturkunde (Berlin) und wurden frühzeitig u.a. von William Swainson, Johann Georg Wagler, Charles Lucien Bonaparte, John Gould, Heinrich Gustav Reichenbach, Hermann Schlegel und Philip Lutley Sclater gesichtet.
Expedition in Kalifornien
Internationale Bedeutung hat seine 1836 zusammengetragene Sammlung von Korbarbeiten der in Kalifornien lebenden Indianer, die sich im Ethnologischem Museum befindet.
Expedition in Hawaii
1837 sammelte Deppe drei Exemplare des Krausschwanzmoho in den Hügeln auf der Insel Oʻahu. Dies war der letzte Nachweis des von John Gould im Jahre 1860 erstmals wissenschaftlich beschriebenen Vogels.
Der Maler
1832 setzte er seine 1828 entstandene Skizze der San Gabriel Mission (Kalifornien) in ein Ölgemälde auf Leinwand um. Es ist das erste Gemälde, das von den zahlreichen kalifornischen Missionen entstand. Es befindet sich im Bestand der Santa Barbara Mission Archive Library.
Sonstiges
Mindestens seine Forschungstätigkeit in Mexiko wurde durch den Grafen Sack finanziert.
Sein älterer Bruder Wilhelm Deppe war im Berliner Museum für Naturkunde Berlin als Registrar tätig .
Literatur
- Alexander von Humboldt: Versuch über den politischen Zustand des Königreichs Neuspanien. Tübingen: Cotta, 1809-1814. Auch möglicherweise in: Gesammelte Werke, Band II, S. 170ff.
- C. N. Roding (Hrsg.): Columbus-Amerikanische Miscellen, Erster Band, Hamburg 1826, Neuester Reisebericht aus Mexico. Nach den Mitteilungen des Herrn Professor Lichtenstein zu Berlin (Martin Lichtenstein), S. 280-318
- Erwin Stresemann: Ferdinand Deepe's travels in Mexico, 1824-1829, The Condor (1954), S. 86-92
- Ulf Bankmann: Zwischen Pazifik und Lietzensee - Ferdinand Deppe, Gärtner und Sammler für die Berliner Museen, Mitteilung des Vereins für die Geschichte Berlins, 1995 (1999), 4, S. 566-579
Weblinks
- http://books.google.com/books?id=EW5smd8RW44C&pg=PA280&dq=%22graf+von+sack%22&hl=de#PPA280,M1
- Lexikon deutschsprachiger Biologen
- http://www.smb.spk-berlin.de/mv/indianer/kalifornien/kalifornien2.htm
- Autoreneintrag für Ferdinand Deppe beim IPNI
- http://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/org/umwelt/natur/gruenanlagen-lietzenseepark-index.html
Personendaten | |
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NAME | Deppe, Ferdinand |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Gärtner, Naturforscher, Sammler und Finder des Krausschwanzmoho und Maler |
GEBURTSDATUM | 1794 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 1861 |
STERBEORT | Berlin |