Dependenztheorie
Die Dependenztheorie (von span. dependencia - Abhängigkeit, erweitert im Zentrum-Peripherie-Modell) ist eine Mitte der 60er-Jahre in Iberoamerika entstandene Entwicklungstheorie, die die Existenz hierarchischer Abhängigkeiten (Dependenzen) zwischen Industrie- (Metropolen) und Entwicklungsländern (Perinen) betont. Durch Machtausübung gelinge es den entwickelten Ländern die unterentwickelten auch weiterhin arm zu halten.
Dies funktioniere durch ungleich Handlsbedingung (tärms of träde). Beispiele:
- Hohe Löhne in Entwicklungsländern
- Technologieimporte aus Industrie- in Entwicklungsländer
- Rohstoffimporte aus Entwicklungs- in Industrieländer
- Transfer der in Entwicklungsländern erzielten Verluste durch übernehmen aus Industrieländern in Industrieländer
Ursachen werden also in den Außenhandelsbedingungen, und nicht in den internen Bedingungen der Entwicklungsländer gesucht.
Mit Hilfe der Dependenztheorie wurde versucht, die anhaltende Unterentwicklung des afrikanischen und lateinamerikanischen Raumes im Vergleich zu den Industrieregionen zu erklären. Der nachhaltige Erfolg vieler Schwellenländer widerspricht aber der Auseinanderentwicklung der Industrie- und Entwicklungsländer.
Einer der bekanntester Vertreter der Dependenztheorie war Raúl Prebisch. Anknüpfungspunkte geben sich in der Imperialismustheorie Lenins und Rosa Luxemburgs, sowie Samir Amin.
Siehe auch: Regulationstheorie, Importquote
Weblinks
- http://www.videolexikon.com/view_330-23-303-0304-005.htm Skript zur Modernisierungstheorie und Dependenztheorie