T-72
T-72 | |
---|---|
[[Datei: T-72 ausgestellt im Worthington Tank Museum in Kanada | |
Allgemeine Eigenschaften | |
Besatzung | 3 (Kommandant, Fahrer, Richtschütze) |
Länge | 6,9 m |
Breite | 3,6 m |
Höhe | 2,2 m (Turm Oberseite) |
Masse | 41 Tonnen (Gefechtsgewicht: 44,5 t) |
Panzerung und Bewaffnung | |
Panzerung | Verbundpanzerung |
Hauptbewaffnung | 1 x 125 mm Glattrohrkanone vom Typ D-81TM (45 Schuss inkl. 22 im Ladekarussell) |
Sekundärbewaffnung | 1 x 7,62 mm PKT (koaxial) und
1 x 12,7 mm NSWT (Fla-MG, 300 Patronen) |
Beweglichkeit | |
Antrieb | 12 Zylinder V Mehrstoff mit mechanischem Lader 840 PS (618 kW) |
Federung | Torsionsstab |
Geschwindigkeit | 75 km/h |
Leistung/Gewicht | 18,6 PS/Tonne |
Reichweite | 450 km (600 km mit externen Tankbehältern) |
Der T-72 ist ein Kampfpanzer der Sowjetunion, der ab 1972 von der Firma Uralwagonsawod gebaut und von der Sowjetarmee in Dienst gestellt wurde.
Der T-72 ist eine vereinfachte Version des nur in sowjetischen Eliteverbänden eingeführten T-64. Er besitzt in etwa die selbe Feuerkraft, ist aber weniger mobil und weniger gepanzert als der T-64B. Der T-72 basiert auf dem T-62 und wurde als kostengünstiger für die Massenproduktion geeigneter Kampfpanzer konzipiert.
Die Produktion erfolgte in der Sowjetunion; in Polen, in der CSSR, in Jugoslawien und in Indien (Vertragsunterzeichnung 1980) wurde der Panzer in Lizenz gefertigt. Den in der CSSR und Polen nachgebauten T-72 misst man ebenso wie den älteren T-62 und T-55 wesentlich höhere Qualität zu als den sowjetischen Originalen. Insgesamt wurden rund 30.000 Stück hergestellt, von denen Russland noch rund 7.400 unterhält.
Technische Daten
Panzerung
Wanne:
Im Wesentlichen besteht die Fahrzeugwanne aus Panzerstahl. Die Wannenfront besteht aus einer Verbundpanzerung. Die setzt sich zusammen aus einer inneren 20 mm starken Schicht Stahl, einer 100 mm starken Mittelschicht aus Polyurethan sowie einer Außenschicht aus 80 mm hochfestem Stahl.
Bei den Ausführungen T-72M und T-72B wurde die Mittelschicht auf 105 mm verstärkt. Die Füllung besteht bei diesen Modellen aus GFK (Steltexolit). Ebenso wurde bei diesen Modellen die Wannenfront durch eine zusätzliche aufgeschweißte Platte aus Panzerstahl verstärkt.
Turm:
Der Turm des T-72 besteht aus gegossenem Stahl. Bei der zweiten Serienversion, dem T-72A, wurde die Panzerung an der Turmfront durch zwei aufgesetzte Taschen mit Kompositpanzerung verstärkt. Anfänglich wurde die Kompositpanzerung vom Typ Kombination-K des T-64B verwendet. Nach einigen hundert Produktionsmodellen wurde auf die Kompositpanzerung vom Typ Kvartz umgestellt. Diese besteht aus einer inneren 50 mm starken Schicht Stahl, einem 105 mm breiten Hohlraum mit einer Füllung aus Silikaten welche mit Borsilikatglas vergossen sind sowie einer 60 mm starken Außenschicht aus hochfestem Stahl. Diese Panzerung wird auch bei vielen Exportmodellen eingesetzt.
Bei den späteren Modellen T-72M und T-72M1 wurde die Panzerung an der Turmfront durch zwei aufgesetzte Taschen mit Schottpanzerung verstärkt. Diese bestehen aus einer inneren 50 mm starken Schicht Stahl, einem 100 mm breiten Hohlraum für die Schottpanzerung sowie einer 60 mm starken Außenschicht aus hochfestem Stahl. Die Schottpanzerung besteht aus einem Block von 20 Platten, welche aus Verbundmaterial bestehen. Der gesamte Block ist 1,455 m lang und wiegt 781,6 kg. Die einzelnen Platten sind wie folgt aufgebaut: 21 mm Panzerstahl, 6 mm Gummi und 3 mm Hartmetall. Zwischen jeweils zwei Verbundmaterialplatten sind Abstandshalter aus 45 mm starken Stahlstücken angeordnet. Sämtliche Elemente sind in Sandwichbauweise zusammengefügt. Der gesamte Verbundmaterialblock ist eingebettet in einer Polyurethanfüllung.
Ab dem Modell T-72B kommt weiterentwickelten Schottpanzerung zum Einsatz, welche noch klassifiziert ist. Vermutlich wurde bei dieser Schottpanzerung anstelle von Hartmettall und Panzerstahl Titanplatten und Al2O3 Keramiken verwendet.
Zusätzliche Schutzsysteme:
Ab Mitte der 1980er Jahre wurde die Standardpanzerung durch zusätzlich angebrachte Elemente aus Reaktivpanzerung ergänzt. Diese Zusatzpanzerung erhöht den Panzerschutz um 25-30%.
Der Innenraum des Panzers ist mit Kevlar-Schutzmatten ausgekleidet, die Splitter abfangen sollen. Ebenso verfügen die späteren Modelle über eine Brandunterdrückungsanlage sowie über ein rudimentäres Feuerlöschsystem.
Der Panzer verfügt über eine automatische ABC-Schutzanlage zum Schutz vor chemischen und biologischen Kampfstoffen sowie zum Schutz vor den Wirkungsfaktoren einer Kernwaffendetonation, wie z.B. Druckwelle, Sofort- und Restkernstrahlung und radioaktiver Staub. Zur Feststellung radioaktiver Strahlung und chemischer Kampfstoffe dient das Strahlungsmess- und Kampfstoffspürgerät GO-27.
Bewaffnung & Zielsysteme
Der T-72 wurde im Erstzustand mit einem optischen Zielfernrohr-Entfernungsmesser TPD-2-49 gebaut. Diese wurde dann durch einen Zielfernrohr-Entfernungsmesser TPD-K1 mit Laser ersetzt. Die umgerüsteten Panzer waren an dem abgedeckten zweiten Schacht auf der Vorderseite des Turms zu erkennen. Ab der Variante T-72A wurde die nicht mehr benötigte Öffnung weggelassen.
Die Feuerleitanlage ist ihren westlichen Gegenstücken generell unterlegen. Mit der Feuerleitanlage des T-72 ist die Treffererwartung auf Schussdistanzen größer als 1.500 m sehr gering. Treffsicheres Feuer aus der Bewegung ist nur bei Langsamfahrt (bis max. 25 km/h) auf ebenem Gelände möglich. Nachts ist der Feuerkampf aus der Bewegung überhaupt nicht möglich. Auch ist nachts, infolge der schlechten Nachtsichtgeräte, die maximale Kampfentfernung auf. 600-800 m beschränkt. Diese Mängel wurden z.T. bei den späteren Modellen T-72BM, T-72BV und T-72BU behoben.
Antrieb und Fahrsysteme
Angetrieben wird der Panzer von einem 840 PS leistenden Dieselmotor. Die Höchstgeschwindigkeit liegt auf der Straße bei 75 km/h. Zur Erhöhung der Reichweite können am Heck, wie bei russischen Panzern üblich, zwei je 200 Liter Treibstoff aufnehmende Fässer angebracht werden. Dadurch steigt die Reichweite von 450 km auf 600 km.
Der T-72 hat die Möglichkeit, nach sehr kurzer Vorbereitung eine Unterwasserfahrt durchzuführen. Hindernisse bis 4,50 m Tiefe können so kurzfristig überwunden werden. Er ist in der Lage, Gräben bis 2,80 m und Höhenhindernisse bis 0,85 m zu überqueren. Unter dem Bug befindet sich ein Grabehilfe in Wannenbreite, die abgeklappt werden kann und es der Besatzung ermöglicht, Stellungen auszuschieben. Des Weiteren können ein elektromagnetisches und ein mechanisches Minenräumgerät montiert werden. Am Heck befinden sich zwei Halterungen zum Mitführen eines Bergebalkens. Dieser ermöglicht zusammen mit zwei speziellen Seilen die Selbstbergung des Panzers. Der Panzer kann Diesel in die Abgasanlage einspritzen, um sich direkt einzunebeln.
Bewaffnung
Die Hauptwaffe des T-72 ist eine 125-mm-Glattrohrkanone vom Typ D-81TM. Mit dieser Waffe sowie der entsprechenden Munition lassen sich auf eine Distanz von 1.000 m theoretisch alle bekannten Kampfpanzer zerstören. Die Munition wird automatisch geladen, der Ladeschütze entfällt somit. Der Panzer kann insgesamt 45 Schuss Munition für diese Waffe mitführen. 22 Schuss davon befinden sich im automatischen Ladekarusell. Die Munition ist unterteilt in die Kartusche für die Treibladung und das Geschoss. Die Kartusche ist eine Teilabbrandladung, von der nach dem Abschuss nur ein metallener Hülsenboden übrigbleibt. Dieser wird vom Ladeautomaten beim Nachladen durch eine Luke in der Turmhinterwand ausgeworfen. Gegenüber dem T-64 ist der Ladeautomat des T-72 um einiges zuverlässiger. Das Nachfüllen des Ladeautomates gestaltet aber immer noch schwierig und mühsam, ein Laden von Hand bei dessen Ausfall ist nahezu unmöglich. Außerdem stellt der Ladeautomat im engen Panzer eine hohe Gefährdung für den Schützen dar, vor allem in Fahrt sind viele Schützen vom Automaten erfasst und verletzt oder getötet worden.
Wie bei allen russischen Panzern ist die Munition im Fahrraum des Panzers untergebracht. Bei einer Penetration der Panzerung im Fahrraumbereich besteht dadurch die Gefahr, dass sich diese Munition entzündet und explodiert. Dies bedeutet den Tod der Besatzung sowie den Totalausfall des Panzers.
Die 125-mm-D-81TM-Kanone kann folgende Munitionssorten verschießen:
- Unterkaliberwuchtgeschosse (APFSDS): KE-Pfeilgeschoss mit Treibspiegel, V0 = 1.800 m/s.
- Hohlladungsgranaten (HEAT).
- Splitter-Spreng-Granaten (FRAG-HE): Durch Veränderung am Zünder (Detonationszeit nach Aufschlag) kann Splitter-, Spreng- oder Sprengwirkung mit Verzögerung eingestellt werden.
Der T-72 kann 44 Geschosse für die Kanone mitführen (davon 22 im Ladeautomat). Ein normaler Kampfsatz besteht aus folgenden Geschossarten:
- 15 Stück APFSDS-Geschosse vom Typ BM-42. Durchschlag 590-630mm Panzerstahl auf 2000 Metern.
- 7 Stück HEAT-Granaten vom Typ BK-29. Durchschlag 650 mm Panzerstahl
- 22 Stück FRAG-HE-Granaten vom Typ OF-26
Optional kann folgende Munition verschossen werden:
- HEAT-Granate BK-21M mit Hohlladung, ausgekleidet mit einer Uraneinlage. Durchschlag 550-750 mm Panzerstahl
- HEAT-Granate BK-27 mit Dreifach-Hohlladung. Durchschlag 700-800 mm Panzerstahl
- APFSDS-Geschoss vom Typ BM-29 und BM-32 mit DU-Penetrator. Durchschlag 700-800mm Panzerstahl auf 2000 Metern.
- Lenkwaffen AT-11, Reichweite 4.000 m, Durchschlag 700 mm Panzerstahl
Zusätzlich verfügt der T-72 über ein koaxiales 7,62-mm-MG, Typ PKT, sowie ein an der Kommandantenkuppel montiertes 12,7-mm-MG, Typ NSWT, zur Fliegerabwehr. Ab der Version T-72A wurde zusätzlich noch eine Nebelmittelwurfanlage verbaut.
Einsatz
Der T-72 kam bei verschiedenen kriegerischen Auseinandersetzungen zum Einsatz: Libanonkrieg, 1. Afghanistankrieg, bei den Golfkriegen, bei den Tschetschenienkriegen, im Irakkrieg sowie bei Konflikten auf dem Balkan und dem afrikanischen Kontinent. Dabei hat er sich nirgends besonders ausgezeichnet. Die zum Teil hohen Verluste bei den Konflikten im Nahen Osten, dem Kaukasus sowie in Afrika resultierten vielfach aus dem schlechten Ausbildungsstand der Besatzungen sowie der mangelhaften Taktik. Insbesondere die fehlende Luftunterstützung sowie die mangelhafte Aufklärung wirkten sich oft verheerend aus. Auch muss erwähnt werden, dass bei zahlreichen Konflikten oft kampfwertgeminderte Exportvarianten des T-72 verwendet wurden, die im Vergleich zu sowjetischen Standardmodellen eine schwächere Panzerung sowie veraltete Feuerleitanlagen aufwiesen. Ebenso weisen die in der Sowjetunion produzierten T-72 zum Teil erhebliche Produktionsmängel auf. Bei sachgemäßem Einsatz (panzergünstiges Gelände, Infanterie- und Artillerieunterstützung) sowie kompetenter Truppenführung ist der T-72 heute noch ein solider Kampfpanzer.
Varianten
Varianten T-72 und T-72A (Export):
- T-72 Ural (Objekt 172M): Erste Serienversion ab 1974, mit 125-mm 2A26 Glattrohrkanone und Ladeautomat. Mit gegossenem Turm. Später nachgerüstet mit TPDK-1 Entfernungsmesser und Zusatzpanzerung auf dem Dach.
- T-72K: Führungspanzer mit zusätzlicher Navigations- und Kommunikationsausrüstung sowie einem 10-m Antennenmast.
- T-72A (Objekt 174): Vereinfachte Exportversion ab 1975. Nicht mit dem späteren T-72A der Sowjetarmee zu verwechseln.
Varianten T-72A, T-72G und T-72M:
- T-72A (Objekt 176): Zweite Serienversion ab 1979. Mit TPDK-1 Entfernungsmesser für den Richtschützen sowie 2A46M Glattrohrkanone. Feuerleitsystem mit Laser-Distanzmesser. Mit zusätzlichen Seitenschürzen, zusätzlicher Kompositpanzerung an Turmfront, 902B Nebelwerfer am Turm sowie weiteren Detailverbesserungen.
- T-72V: Vorläufer des T-72AV mit optischem Entfernungsmesser sowie Panzerkacheln aus Reaktivpanzerung vom Typ Kontakt-1.
- T-72AV: Verbesserter T-72A mit 227 Panzerkacheln aus Reaktivpanzerung vom Typ Kontakt-1.
- T-72G (Objekt 172M-E): Russische Exportversion des T-72A, von Polen und der CSSR als T-72M nachgebaut.
- T-72GM: Vereinfachte Exportversion des T-72M1 für die DDR. Einsatz in der NVA.
- T-72AK (Objekt 176K): Führungspanzer des T-72A mit zusätzlicher Navigations- und Kommunikationsausrüstung.
- T-72AKV: Führungspanzer des T-72AV mit zusätzlicher Navigations- und Kommunikationsausrüstung.
- T-72M (Objekt 172M-E2): Verbesserte Exportversion des T-72A mit neuer Schottpanzerung an der Turmfront. Mit älterem TPN-1-49-23 Nachtsichtgerät. Ab 1980 u.a. für Polen, die DDR und der CSSR hergestellt. Mit TPDK-1 Laser-Entfernungsmesser, größerem Munitionsvorrat sowie weiteren Detailverbesserungen.
- T-72MK: Exportversion des T-72AK. Mit TNA-3 Navigationsanlage und R-130M Funkausrüstung.
- T-72M1 (Objekt 172M-E5): Verbesserter T-72A/T-72M ab 1982. Mit modifiziertem Turm mit Schottpanzerung und zusätzlicher 16-mm-Panzerplatte auf Wannenbug.
- T-72M1K: Führungspanzer des T-72M1 mit zusätzlicher Kommunikationsausrüstung
- T-72M1V: Variante des T-72M1 mit Reaktivpanzerung vom Typ Kontakt-1.
- T-72M1M (Objekt 172M-E8): Nachrüstprogramm für den T-72M1, vorgestellt 2002. Mit neuem Feuerleitsystem Nakidka sowie V-92S2 Dieselmotor mit 1.000 PS. Mit neuer 125-mm 2A46M-2 Kanone und Lenkwaffen AT-11. Ausgerüstet mit Reaktivpanzerung der dritten Generation vom Typ Relikt sowie dem Arena Lenkwaffen-Abwehrsystem.
Variante T-72B:
- T-72B Rogatka (Objekt 184): Dritte Serienversion ab 1985. Mit neu konstruiertem Turm mit Kompositpanzerung und zusätzlicher 30 mm starker Panzerplatte am Wannenbug. Mit zusätzlicher Schutzschicht gegen Neutronenwaffen. In der NATO trägt dieses Modell den Spitznamen Dolly Parton.
- T-72BK (Objekt 184K): Führungspanzer des T-72B mit zusätzlicher Navigations- und Kommunikationsausrüstung.

- T-72B1 (Objekt 184-1): T-72B mit 227 Panzerkacheln aus Reaktivpanzerung vom Typ Kontakt-1 sowie Lenkwaffen AT-11.
- T-72B1V: Wie T-72B1 aber mit zusätzlicher Reaktivpanzerung am Turm.
- T-72BR: (Objekt 184M) Wie T-72B1 aber nur 155 Panzerkacheln aus Reaktivpanzerung vom Typ Kontakt-1.
- T-72BM (Objekt 187): Vierte Serienversion ab 1988. Mit verstärkter Kompositpanzerung an der Turmfront sowie Reaktivpanzerung vom Typ Kontakt-5. In der NATO auch als SMT M1990 bezeichnet. Mit Lenkwaffen AT-11.
- T-72BM1: Version des T-72BM vorgestellt 2006. Mit IR-Tarnfolie Nakidka und neuer 125-mm 2A46M-5-Kanone. Mit neuem V-92S2 Dieselmotor mit 1.000 PS. Reaktivpanzerung der dritten Generation vom Typ Relikt.
- T-72BV (Objekt 187M): Version des T-72B mit verstärkter Frontpanzerung sowie modifizierter reaktiver ERA Panzerung vom Typ Kontakt-5.
- T-72BU (Objekt 188): Modifizierter T-72BM / T-72BV ab 1993. Mit moderner 1A45 Irtysh Feuerleitanlage, Sensoren und Elektronik. Mit Reaktivpanzerung der dritten Generation vom Typ Kontakt-5. Nach dem katastrophalen Abschneiden des T-72 im 2. Golfkrieg wurde der Panzer aus Marketinggründen in T-90 umbenannt.
Varianten T-72S (Export):
- T-72S Shilden: Ab 1987 Exportversion des T-72B1 mit neuem Motor und geänderter Federung. Mit 155 Panzerkacheln aus Reaktivpanzerung vom Typ Kontakt-1 sowie 1K13-49 Tag/Nacht-Zielperiskop für Lenkwaffen AT-11.
- T-72SK: Führungspanzer des T-72S mit Navigationsanlage und umfangreicherer Funkausrüstung.
- T-72S1: Exportversion des T-72B1V mit veränderter Reaktivpanzerung sowie verschiedenen Detailverbesserungen..
- T-72S1K: Führungspanzer des T-72S1 mit Navigationsanlage und umfangreicherer Funkausrüstung.
Varianten außerhalb der Sowjetunion:
- T-72AM Banan: Verbesserte T-72A-Variante für den Export der ukrainischen Firma KMDB. Mit verbessertem Motorenpaket sowie Reaktivpanzerung der zweiten Generation.
- T-72MP: Modernisierte Variante der ukrainischen Firma KMDB. Mit verbessertem Motorenpaket, westlicher Elektronik, neuer Turmpanzerung sowie neuer Reaktivpanzerung.
- T-72AG: Modernisierte Variante der ukrainischen Firma KMDB. Mit verbessertem Motorenpaket mit 1.200 PS Leistung und neuer 125-mm-KBA1 Kanone. Feuerleitcomputer, Elektronik und Optiken stammen aus dem T-80UD. Exportiert nach Algerien
- T-72-120: Modernisierte Variante der ukrainischen Firma KMDB. Mit 120-mm-Glattrohrkanone zum Verschuss von NATO-Munition. Munitionsbunker und Ladeautomat im Turmheck.
- T-72 Moderna: Modernisierte Variante aus der Slowakei mit komplett neuer Elektronik, Feuerleitanlage und Navigationsausrüstung. Verbesserter Panzerschutz durch Einlagen aus Keramik und Kevlar sowie moderner Reaktivpanzerung. Mit zusätzlich zwei 20-mm KAA-001 Kanonen an den Turmseiten.
- T-72M1CZ: Tschechoslowakische/Slowakischer Lizenzfertigung des T-72M.
- T-72M2CZ: Tschechoslowakische Lizenzfertigung des T-72M1.
- T-72M3CZ: Verbesserte Version mit neuer Elektronik, Feuerleitanlage und Navigationsausrüstung. Erhöhter Panzerschutz durch Einlagen aus Keramik und Kevlar.
- T-72M4CZ: Verbesserte Version des T-72M3CZ. Mit Galileo Avionica TURMS-T Feuerleitanlage. Mit verbessertem Dieselmotor sowie neuem Getriebe und geänderter Federung.
- PT-91 Twardy: Polnischer Nachbau des T-72M1 mit polnischer Reaktivpanzerung vom Typ ERAWA, neuer Elektronik sowie verbessertem Motor und Getriebe.
- T-72MJ: Jugoslawische Version des T-72M. Mit verschiedenen Detailverbesserungen. Vorgänger des M-84.
- M-84: ex. Jugoslawischer Nachbau des T-72A. Mit komplett neuer Elektronik, Sensoren, sowie neuer SUV-84 Feuerleitanlage.
- M-84A: Modifizierter M-84 mit V-46TK Dieselmotor mit 1.000 PS, Produktion heute nur noch in Kroatien.
- M-84A ERA: Modifizierter M-84A mit Reaktivpanzerung vom Typ Kontakt-1.
- M-84AB: Exportversion des M-84A für Kuwait. Untervarianten sind der M-84ABK und M-84ABN.
- M-92 Vihor: Modifizierter M-84A mit komplett neuer Elektronik, Feuerleitanlage und Navigationsausrüstung, einziger Prototyp verblieb in Kroatien, Basis für Degman.
- M-84AB1: Serbisch/Russische Variante des T-72M1 mit TShU1-7 Shtora-1 Lenkwaffen-Abwehrystem. Mit neuer Feuerleitanlage und Lenkwaffen AT-11.
- M-84A4 Snajper: Kroatisches Upgrade mit neuer Feuerleitanlage/Nachtkampffähigkeit.
- M-84D, aktuelles Upgrade der kroatischen Armee, bis auf alten M-84-Turm identisch mit Degman.
- M-95 Degman: Kroatischer Nachbau des T-72A mit völlig neuem Turm (Mehrschichtpanzerung), 120-mm- oder 125-mm-Glattrohrkanone, Lenkwaffen AT-11, Reaktivpanzerung und neuer Kommando- und Feuerleitelektronik.
- Tank EX: Indischer Kampfpanzer, basierend auf dem T-72. Mit völlig neuem Turm, 120-mm-Glattrohrkanone und neuer Elektronik. Die hochwertige Verbundpanzerung stammt vom Arjun Kampfpanzer.
- TR-125: Nachrüstsatz aus Rumänien, zum Nachrüsten des T-55 auf den T-72M-Standard.
- Asad Babil (Löwe von Babylon): Irakischer Nachbau des T-72M1. Mit verbesserter 5-Schicht-Schottpanzerung an der Turmfront sowie 2A46M Glattrohrkanone. Mit SUV-84 Feuerleitanlage sowie verbesserter Elektronik. Einsatz mit der Republikanischen Garde.
Benutzer



Algerien - 500 T-72A. Werden z.T. auf den Stand des T-72AG nachgerüstet.
Angola - 22 T-72M1 im Jahr 1999 in Weißrussland gekauft.
Armenien - 160
Aserbaidschan - 180 im Jahr 2003 beschafft.
Bulgarien - 430 T-72M1 und T-72A im 2003 beschafft.
Kuba - Rund 50 T-72A.
Tschechien - 543 übernommen im Jahr 1993. Zur Zeit noch 181 T-72 im Einsatz.
Deutsche Demokratische Republik – Die T-72G, T-72GM und T-72GM1 sowie 162 T-72B wurden nach 1989 verkauft oder verschrottet.
Äthiopien - 50 T-72A in Jemen beschafft.
Finnland – Finnland beschaffte sich in den 1980er Jahren 70 T-72M1 in der Sowjetunion. Weitere 97 T-72GM wurden aus Beständen der der ex-DDR übernommen. Mittlerweile wurde der größte Teil der T-72 Flotte verschrottet oder verkauft.
Georgien - 100 (Т-72B1, Т-72M und Т-72AM).
Ungarn - 238
Indien – 1.700 T-72M1
Iran - 480 T-72M1 und T-72S im Jahr 2002 beschafft (200 im Jahr 1995 und 120 im Jahr 2000).
Irak – Ursprünglich hatte der Irak 1.000 T-72 im Bestand. Nach den beiden Golfkriegen verfügte der Irak noch über 375 Fahrzeuge. Von der neuen irakischen Armee wurden 100 T-72A und T-72M1 übernommen.
Israel - Bei Gefechten mit Syrien erbeutet und danach getestet und analysiert. Anzahl und Typ unbekannt.
Jemen - 39 T-72A.
Jugoslawien - 70 T-72M. Nach dem Zerfall von Jugoslawien an die Nachfolgestaaten übergeben. (siehe auch M-84).
Kasachstan - 650 T-72B, T-72B1 und T-72BM
Kirgisistan - 210 T-72A und T-72B
Kroatien - 3 (siehe auch M-84).
Libyen - 150 T-72M1V im Jahr 2003 beschafft.
Malaysia - 48 PT-91 plus 14 Unterstützungsfahrzeuge.
Marokko - 150
Nordmazedonien - 31 T-72GM der ex-DDR.
Myanmar - 139 T-72S
Vietnam - 120~150 im Jahr 2005 von Polen beschafft.
Nordkorea – Eine unbekannte Anzahl von T-72S wurde während den 1990er Jahre beschafft.
Polen - 644 T-72M1,135 T-72M1Z und 98 PT-91. Ein Teil der T-72M1 werden auf den Stand des PT-91 nachgerüstet.
Russland – 2.144 T-72 im aktiven Dienst sowie weitere 7.000 Fahrzeuge eingelagert.
Rumänien – 30-40 T-72M1 und T-72A sowie 3 TR-125.
Serbien - 15 im aktiven Dienst sowie weitere 50 in Reserve.
Serbien und Montenegro - Anzahl und Typ unbekannt. Nach dem Zerfall von Jugoslawien an die Nachfolgestaaten übergeben.
Slowakei - 272 T-72M und T-72M1.
Südafrika – Bei Gefechten mit Angola erbeutet. Anzahl und Typ unbekannt.
Syrien - 1.600 T-72A, T-72M und T-72S. Die T-72M sollen auf den Standard des T-72M1M nachgerüstet werden.
Tadschikistan - 44 T-72B (nur noch 33 im Einsatz).
- Vorlage:CZS – In den Jahren 1981-1990 produzierte die Tschechoslowakei über 1.700 T-72 von denen 815 Fahrzeuge an die tschechoslowakische Armee gingen. Ab 1991 an die Nachfolgestaaten übergeben.
Turkmenistan - 702 T-72A und T-72M. 500 Stk. sollen auf den Stand des T-72AG umgerüstet werden.
Ukraine – 1.180 T-72, T-72MP, T-72AG, T-72B sowie weitere Modelle.
Usbekistan - 70 T-72M1 und T-72B.
Vereinigte Staaten - Bei ehem. WAPA-Staaten zu Testzwecken beschafft.
Belarus – 1.465 T-72B und T-72M.
Quellen
- Rolf Hilmes Kampfpanzer: Technologie heute und morgen, Report Verlag
- Zaloga, Steven J (1993) T-72 Main Battle Tank 1974-93, Osprey Publishing.
- Hull, Andrew W; Markov, David R. and Zaloga, Steven J. Soviet/Russian Armor and Artillery Design Practices: 1945 to Present. Darlington Productions, Darlington.
Bildergalerie
-
T-72
-
T-72
-
T-72 Fahrschulversion
-
T-72 Fahrschulversion
-
T-72 im Gelände
-
Polnischer T-72M1
-
T-72 der irakischen 9. Panzerdivision im Mai 2006
-
irakischer T-72
Siehe auch
Weblinks
- T-72 auf der Offizielle Seite des Entwicklers Uralwagonsawod
- Private, deutschsprachige Seite über den T-72
- Ausführliche Beschreibung des T-72/90 und dessen Unterarten auf www.kampfpanzer.de (deutsch/englisch)
- Beschussversuche mit T-72 Teil 1 (deutsch)
- Beschussversuche mit T-72 Teil 2 (deutsch)
- Beschussversuche mit T-72 Teil 3 (deutsch)
- Mechanische Borduhr des T-72 Panzers mit 5 Tage Werk, Kaliber Molnija 57128
- Übersicht russisch / sowjetische Kampfpanzer bei DTIG.org (deutsch)
- Datenblatt mit Durchschlagsleistung