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Maurice Trintignant

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Maurice Trintignant (* 30. Oktober 1917 in Ste.-Cecile-les-Vignes, Dep. Vaucluse) ist ein ehemaliger französischer Rennfahrer.

Trintignant, der Sohn eines Weinbauern, hatte eine fast 30 Jahre lange Rennfahrerkarriere, die in den Vorkriegsjahren begann und sich bis in die 1960er-Jahre erstreckte.

Trintignant begann als Mechaniker für seine älteren Brüder. Der Rennfahrertod von Louis Trintignant 1933 war ein Schock für ihn, nichtsdestotrotz begann er beim GP von Pau 1938 auf Bugatti selbst mit dem Automobilsport und konnte schon 1939 kleinere Rennen gewinnen.

Nach dem Krieg kehrte er mit seinem Bugatti, den er in einer Scheune versteckt hatte, beim Rennen im Bois de Boulogne 1945 auf die Rennstrecke zurück. Offenbar war der Wagen aber nicht gut gelagert, Rattenexkremente (französisch "les petoules") im Tank führten zu seinem Ausscheiden und Jean-Pierre Wimille verpasste ihm daraufhin den Spitznamen "Le Petoulet", den er humorvoll trug.

Weiter Nachkriegsrennen auf Amilcar und Delage folgten, bevor er beim GP der Schweiz 1948 einen schweren Unfall erlitt und ins Koma fiel. Der schon totgesagte Trintignant kehrte zurück und bestritt ab 1949 wieder Rennen.

In der Formel-1-Saison 1950 und 1951 bestritt er erfolglos Rennen auf Simca-Gordini, es folgte Auftritte in einem privaten Ferrari. In den Saisonen 1952 und 1953 stellten sich erste Erfolge ein, zwei fünfte Plätze ließen Ferrari aufhorchen und er bekam einen Werksvertrag für 1954 und 1955. Beim GP von Monaco 1955 konnte er einen großen Sieg feiern, auch zwei zweite Plätze (Belgien 1954 und Argentinien 1955) stehen auf seiner Erfolgsbilanz. Darüber gewann er 1954 das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gemeinsam mit José Froilán González.

1956 fuhr er für Vanwall, aber als das große Vorkriegsteam Bugatti 1956 ein Comeback in die Formel 1 wagte, wurde Trintigant freigestellt und durfte für sein Vorkriegsteam starten. Nach nur einem Rennen GP von Frankreich 1956 - Trintigant war nach erfolglosem Rennverlauf ausgeschieden - warf man das Handtuch, und der Franzose kehrte zu Vanwall zurück.

1957 fuhr er sporadisch für Ferrari, und 1958 fuhr Rob Walkers Cooper-Privatteam, wo er seinen zweiten Formel-1-Erfolg feiern konnte, erneut in Monaco. Von gelegentlichen Auftritten auf BRM und Aston Martin abgesehen, blieb er bis Ende der Saison 1961 bei Cooper und erreichte drei weitere Podestplätze in Formel-1-Weltmeisterschaftsläufen.

1962 sah man ihn in einem Lotus, und bei BRM klang seine lange Karriere aus, ein fünfter Platz beim GP von Deutschland 1964 war sein letztes erfolgreiches Ergebnis.

Nach der Rennfahrerlaufbahn wurde er Weinbauer in Vergèze (Departement Gard) und später auch Bürgermeister dieser Gemeinde. Einer seiner Weine ist noch heute als "Le Petoulet" bekannt.

Maurice Trintignant ist der Onkel des Schauspielers Jean-Louis Trintignant und der Großonkel von Marie Trintignant, die ebenfalls Schauspielerin war und aufgrund ihrer Ermordung 2003 in die Schlagzeilen geriet.