Stadtblatt
Bitte Relevanz überprüfen. Auflage 2008 muss wohl ein Tippfehler sein. --RedMill ∇∠ 12:44, 7. Jan. 2008 (CET)
Das Stadtblatt ist eine Wochenzeitung aus Winterthur in der Schweiz.
Die kleine Zeitung entstand aus der Arbeiterbewegung und kämpfte gegen das freisinnige Neue Winterthurer Tagblatt und den demokratischen Landboten.
Heute wird die Zeitung von der Stadtblatt Verlags AG herausgegeben und wird als «reflektierende Wochenzeitung mit einem linksliberalen Kurs» jeden Sonntag in alle Haushalte verteilt. Es handelt sich um die einzige Gratis-Sonntagszeitung der Deutschschweiz und die einzige Sonntagszeitung, welche sich auf das Lokalgeschehen beschränkt. Durch die Umstellung von der abonnierten Wochen- zur frei zugestellten Sonntagszeitung verzehnfachte sich die Auflage bei einer Verdoppelung des Budgets.[1]
Geschichte
Im Jahr 1897 wurde im Arbeiterviertel Töss eine dreimal wöchentlich erscheinende linke Wochenzeitung unter dem Namen «Anzeiger von Töss» lanciert. Später firmierte sie als «Winterthurer Bezirksanzeiger und Anzeiger von Töss». 1903 kauften die beiden Sozialdemokraten Walter & Gremminger den Bezirksanzeiger und schlossen mit der Arbeiterunion einen Vertrag ab, der die Zeitung zum sozialdemokratischen Parteiblatt machte. Ab 1. Oktober hiess die Zeitung «Winterthurer Arbeiterzeitung» (ab 1970 abgekürzt «Winterthurer AZ») und wechselte im Laufe des Jahres 1904 auf tägliches Erscheinen. Ab 1914 übernahm die AZ den überregionalen Teil vom Zürcher Volksrecht.
1970 bis 1972 bilden die Zeitungen «Freie Aargauer» (Aarau), «Thurgauer AZ» (Arbon), «AZ Abendzeitung» (Basel), «Freie Innerschweiz» (Luzern), «Das Volk» (Olten), «Volksstimme» (St. Gallen), «Schaffhauser AZ», «Oberländer AZ» (Wetzikon), «Volksrecht» (neu «Zürcher AZ») und «Winterthurer AZ» einen Verbund mit einem gemeinsamen nationalen Mantel. Darauf produziert für ein Jahr die Zürcher AZ den gemeinsamen Mantelteil. Nach deren Einstellung ist die sozialdemokratische AZ aus Kostengründen gezwungen, für die In- und Auslandseiten mit dem freisinnigen Badener Tagblatt zu kooperieren. Dies ist sehr umstritten, blieb jedoch bis 1988 der Fall.
Die AZ erschien ab 1988 zusammen mit der «Ostschweizer AZ» (St. Gallen), der «Schaffhauser AZ», der Berner Tagwacht und dem «Volksrecht» (später «DAZ», Zürich) in einem Kopfblattsystem mit gemeinsamen Mantelseiten. Diese sind nun aber nicht mehr sozialdemokratisch oder gewerkschaftlich, sondern linksgrün. So erfolt die Ablösung von der Parteipresse. Nachdem einige dieser Partnerzeitungen ihr Erscheinen einstellen mussten, wandelte sich die sozialdemokratische Tageszeitung per 1997 zur dreimal wöchentliche erscheinenden «reflektierenden Wochenzeitung mit einem linksliberalen Kurs» unter dem Namen Stadtblatt. Bis 2007 erschien das Stadtblatt als Abonnentenzeitung, seit 2008 als werbefinanzierte Sonntagszeitung, die in alle Haushalte verteilt wird. Durch den Wechsel von der donnerstäglichen zur sonntägliche Erscheinungsweise hat das Stadtblatt den Status als amtliches Publikationsorgan verloren.[2]
Auflage
1950 5000 1960 4000 2007 4400 2008 46000
Siehe auch
Quellen
- 100 Jahre Stadtblatt
- Neue Zürcher Zeitung, 7. Januar 2008, S. 27.