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Zweifall

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Zweifall ist seit 1972 der südlichste Stadtteil von Stolberg im Kreis Aachen. Strittig ist die Herkunft des Ortsnamens Zweifall. Eine populäre Theorie besagt, dass er aus dem Zusammentreffen der Bäche Vicht und Hassel herrührt. Diese Deutung ist aber etymologisch nicht zu halten. Wahrscheinlicher ist hingegen, dass das Wort "Zweifel" namensgebend war. Das Eisenwerk, das dort aufgrund des Holzreichtums und der Bachläufe errichtet wurde, lag an der Grenze zwischen dem Jülicher- und dem Münsterland (noch heute heißt die aus dem Ort herausführende Straße "Münsterau"), sodass man "im Zweifel" war, wozu dieser neu in Entstehung begriffene Ort zu zählen war. Doch auch diese Deutung der Namensgebung ist nicht eindeutig bewiesen.

Geografie

Zweifall liegt in einem Talkessel der Vicht am Zusammenfluss am Rande des Vicht- und des Hasselbachs in der Voreifel und ist Teil des Naturparks Nordeifel. Nachbarorte sind Breinig im Westen, Vicht im Norden und Roetgen-Mulartshütte im Südwesten. Zwischen Zweifall und Vicht liegen viele Holzhandlungen und Reitwerke wie Junkershammer, Platenhammer und Neuenhammer.

Ortsteile

Finsterau ist ein südlicher Ortsteil Zweifalls in der Nähe der Stadtgrenze zu Roetgen mit westlich vorbeifließendem Vichtbach.

Sport

Aktuell spielt die erste Mannschaft des VFL Zweifall in der Kreisklasse B. Die Zweite Mannschaft spielt in der Kreisliga C. Die A-Jugend der Saison 2007/2008 schaffte in der Hinrunde den Aufstieg in die Leistungsstaffel für die Rückrunde der Saison 07/08.

Geschichte

Urkundlich wird Zweifall zum ersten Male im 13. Jahrhundert erwähnt. Ein Hüttenmeister soll dort, wo die Vicht und die Hassel zusammenfallen, sein Eisenwerk erbaut haben. Aus dem Fall der zwei Bäche könnte man den Namen Zweifall ableiten. Eine andere Meinung geht dahin, dass besagter Hüttenmeister nicht gewusst habe, zu wessen Hoheitsgebiet dieser Landstrich gehörte und dass er seinen Besitz deshalb "Zwiefall" genannt habe. Zweifall gehörte zum Herzogtum Jülich. Der Teil östlich des Hasselbaches und der Vicht war Teil des Amtes Wehrmeisterei, der andere Teil des Amtes Montjoie (Monschau). Die Ortschaft wurde 1972 in die Stadt Stolberg eingemeindet. Ehemals gehörte sie zum Amt Roetgen im Kreis Monschau.

Verkehr

AVV-Bushaltestellen befinden sich in Zweifall-Mitte und schaffen Verbindungen zu allen Nachbarorten und Stolberg und Eschweiler. Die nächste Autobahnanschlussstelle ist "Aachen-Brand" auf der A 44.

Sehenswürdigkeiten

Der Innenraum der Zweifaller Kirche.

Sehenswert sind das Karmelitinnenkloster Maria Königin aus dem Jahre 1954/55, dessen Hostienbäckerei das gesamte Bistum Aachen versorgt, sowie die evangelische Kirche aus dem Jahre 1683, wegen eines Kanzelaltar aus weißem Marmor und dunkelblau gestrichenem Holz und eines Posaunenengels auf dem Turm. Für Wanderer lohnen sich der Waldlehrpfad im Solchbachtal, der Naturlehrpfad Roggenläger und der Aussichtspunkt „Zur Fernsicht“, der einen Blick über das gesamte Tal bietet. Erwähnenswert ist im Ort das große Kreuz und der Gedenkstein für die Kriegsopfer.

Naturdenkmäler in und um Zweifall sind eine Esche auf dem evangelischen Friedhof und eine Gruppe Lagerfichten am Ufer des Hasselbachs (Im Jagen 113).

A-Jugend VfL Zweifall [1]


Literatur

  • Mätschke, Dieter, Stolberger Wanderungen. Bd. 2: Im Naturpark Nordeifel, Meyer & Meyer Verlag Aachen 1991. ISBN 3-89124-105-4
  • Zweifall – Wald- und Grenzdorf im Vichttal. Zweite erweiterte Auflage des Zweifaller Heimatbuchs von Johannes Bendel im Auftrage der Gemeinde Zweifall neu bearbeitet von Dr. Heinrich Koch unter Mitarbeit von Dr. Ella Bieroth, Günther Hörnig, Werner Kleingarn, Werner Nerlich und Max Premer. Monschau 1968.

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