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Heinz Keßler

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Heinz Keßler (* 26. Januar 1920 in Lauban) war Armeegeneral, Minister für Nationale Verteidigung und Abgeordneter der Volkskammer der DDR.

Keßler diente im Zweiten Weltkrieg als Soldat der deutschen Wehrmacht. Nach Beginn des Ostfeldzugs lief er zur Sowjetarmee über und engagierte sich für den antifaschistischen Widerstand. Nach dem Krieg trat er der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) bei. 1946 war Keßler einer der Gründungsmitglieder der Freien Deutschen Jugend. Im gleichen Jahr wurde er ein Mitglied des Zentralkomitees (ZK) der SED.

Nachdem Keßler schon in der Zeit von 1957 bis 1967 als Stellvertreter des Verteidigungsministers fungierte, übernahm er am 3. Dezember 1985 dessen Amt in Nachfolge von Heinz Hoffmann. 1986 wurde er Mitglied des Politbüros des ZK. 1990 wurde Keßler aus der in PDS ungenannten SED ausgeschlossen.

Genau wie die restliche Staatsführung der DDR leugnete Keßler stets den Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze. Nach dem Fall der Berliner Mauer musste er sich zusammen mit ehemaligen Parteiführern und den anderen Mitgliedern des Nationalen Verteidigungsrates wegen des Befehls vor Gericht verantworten. Am 16. September 1993 wurde er deswegen zu einer siebeneinhalbjährigen Gefängnisstrafe verurteilt.