Schneeberg (Erzgebirge)
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Schneeberg ist eine Stadt im sächsischen Landkreis Aue-Schwarzenberg. Sie hat knapp 16.400 Einwohner und gehört zum Städtebund Silberberg.
Geografie
Schneeberg liegt an der Silberstraße im oberen Westerzgebirge. Weithin sichtbar ist die markante St. Wolfgangskirche. Der Stadtkern liegt auf dem 470 m ü. NN hohen Schneeberg, der der Stadt ihren Namen gab. Zu den umliegenden Erhebungen gehören im Osten der Gleesberg (593 m) und im Norden der Keilberg (557 m).


Geschichte


Die über 500-jährige Geschichte Schneebergs ist vor allem vom Bergbau geprägt, dem die Stadt ihre Gründung am 6. Februar 1471 verdankt. Der ursprüngliche Silberbergbau wich seit Mitte des 16. Jahrhunderts dem Abbau von Cobalt und Bismut. Mit dem Uranbergbau, der von 1946 bis 1958 andauerte, stieg die Einwohnerzahl der Stadt rasch an, sodass Schneeberg von 1952 bis 1958 den Status einer kreisfreien Stadt innehatte. Danach gehörte sie wieder zum Kreis Aue.
Eingemeindungen
- 1939 Bergstadt Neustädtel, in deren Nähe sich die beliebten Ausflugsziele Gleesberg und Filzteich befinden
- 1952 Gemeinde Griesbach (Erzgebirge), nordwestlich von Schneeberg gelegen
- 1999 Gemeinde Lindenau
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):
1 29. Oktober
2 31. August
Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die St. Wolfgangskirche ist eine der größten und architektonisch ausgereiften Kirchen der Spätgotik und ein früher Typus des reformatorischen Kirchenbaus. Im Innern befinden sich Werke von Lucas Cranach d. Ä. und der Malerfamilie Krodel, an die der Ende 2005 abgerissene Krodel-Brunnen erinnerte.
Zu den weiteren baulichen Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen das Mitte des 19. Jahrhunderts neu errichtete, neogotische Rathaus, diverse Barockbauten und bergbauliche Denkmäler.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
In Schneeberg endet die von Leipzig kommende Bundesstraße 93, die einst über die Grenze weiter nach Karlsbad führte. Außerdem führt die Bundesstraße 169 von Plauen nach Chemnitz durch die Stadt.
Von 1859 bis 1952 hatte die Stadt mit einer 5 km langen Stichstrecke nach Niederschlema einen Eisenbahnanschluss an die Bahnlinie Zwickau - Schwarzenberg/Erzgeb. - Johanngeorgenstadt - Karlsbad.
Staatliche Einrichtungen
Schneeberg ist bis 31. März 2008 Standort des Gebirgsjägerbataillons 571 und der Versorgungskompanie 370 der Bundeswehr.
Bildung
Schneeberg verfügte über ein Lyzeum, aus dem 1888 ein Gymnasium hervorgegangen ist. Weiterhin befanden sich in der Stadt eine Spitzenklöppelschule, Kunstschule, berufliches Gymnasium und Lehrerseminar. Das Schneeberger Johann-Gottfried Herder Gymnasium wurde 2004/2005 zum "besten Gymnasium Sachsens" im Rahmen einer "Capital"-Studie gekürt. Es genießt über Landesgrenzen hinweg einen hervorragenden Ruf.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 2002 - Werner Unger (* 1922), Heimatforscher
- 1992 - Walter Rau (1909-1992), Pädagoge
- 1991 - Gerhard Heilfurth (1909-2006), Volkskundler
- 1985 - Werner Kempf (1925-1999), Maler
- 1981 - Karl Schreiter (1903-2001), Feuerwehrmann
- 1965 - Artur Günther (1885-1974), Heimatforscher und Kommunalpoltiker
Söhne und Töchter der Stadt

- Hans Schenck (* um 1500-ca. 1566), Bildhauer in Berlin
- Andreas Musculus (1514-1581), Professor an der Universität Frankfurt (Oder) und Generalsuperintendent der Mark Brandenburg,
- Ambrosius Lobwasser (1515-1585), humanistischer Schriftsteller und Übersetzer
- Kaspar Eberhard (1523-1575), lutherischer Theologe und Pädagoge (1523-1575)
- Petrus Albinus (1543-1598), Rektor der Universität Wittenberg und kursächsischer Geschichtsschreiber
- Veit Hans Schnorr von Carolsfeld (1644-1715), Hammerherr und Gründer von Carlsfeld
- Karl Gottlob Hofmann (1703-1774), lutherischer Theologe und Historiker
- Gottfried Christoph Härtel (1763–1827), siehe Breitkopf & Härtel
- Carl Friedrich Döhnel (1772-1853), Mundartliterat, Rechtsanwalt und Notar
- Christian Friedrich Brendel (1776-1861), Bergingenieur
- Heinrich Stölzel (1777-1844), Musiker
- Christoph Friedrich Otto (1783–1856), Gärtner und Botaniker
- Christian Friedrich Röder (1827-1900), Schuldirektor, Dichter und Sänger des Erzgebirges
- Otto Schill (1838-1918), Jurist und Kommunalpolitker in Leipzig
- Prof. Christian Hermann Walde (1855-1906), Fachschuldirektor in Sachsen und Schlesien, Fachbuchautor
- Edwin Bauersachs (1893-1948), erzgebirgischer Mundartdicher
- Armin Günther (1924-2003), Fußballspieler SC Wismut Karl-Marx-Stadt
- Egon Günther (* 1927), deutscher Regisseur
- Enrico Kern (* 1979), deutscher Fußballspieler beim FC Hansa Rostock
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Peter Weidenhammer (um 1480–um 1540), Alchimist, führte die Blaufarbenherstellung im Erzgebirge ein
- Andreas Reinhard (1571–1613), Rechenmeister und Verfasser eines Lehrbuchs für den Mathematikunterricht
- Johann Böhme (1623-1663), Bildhauer
- Christoph Gottlieb Grundig (1707–1780), Pfarrer, Naturforscher, Schriftsteller
- Ernst August Geitner (1783–1852), Chemiker, Arzt und Erfinder des Argentan
- Julius Paufler (1834-1901), Stadtrat, Leiter der Spitzenklöppelmusterschule, königl. Klöppelschulinspektor für die sächsischen Gemeindeklöppelschulen
- Carl Schumann (1801-1849), Buchdrucker und Verleger, Bruder des Komponisten Robert Schumann
- Adam Siber (1516-1584), deutscher Humanist und Pädagoge
Partnerstädte
Schneebergs Partnerstädte sind:
Weblinks
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