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Robert M. Pirsig

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Robert Maynard Pirsig (* 6. November 1928) ist ein US-amerikanischer Autor und Philosoph. Sein erstes, teilweise autobiographisches Werk "Zen und die Kunst, ein Motorrad zu warten" wurde 1974 völlig unerwartet zum internationalen Bestseller, nachdem es zuvor von 121 Verlagen abgelehnt worden war.

Werke

  • Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten - Ein Versuch über Werte (Zen and the Art of Motorcycle Maintenance: An Inquiry into Values) (1974)
  • Lila oder Ein Versuch über Moral (Lila: An Inquiry into Morals) (1991)
  • Lila's Child: An Inquiry Into Quality (2003)

Biographie

Pirsig fällt früh in seiner Kindheit als außergewöhnlich intelligent auf und studiert schon mit 14 Jahren Biochemie an der University of Minnesota. Drei Jahre später wird er aufgrund schlechter Noten der Universität verwiesen, dies ist als erstes Zeichen seiner Schizophrenie interpretiert worden.

Er reist einige Zeit (bis 1946) mit dem Rucksack durch Montana, tritt in die Armee ein, wird nach Korea versetzt und sammelt dort Eindrücke, die ihn beeinflussen. 1949 wird er aus der Armee entlassen und geht zurück nach Minnesota, um Philosophie zu studieren und erlangt den Titel eines BA. 1951 reist er nach Benares (Indien) und studiert dort kurze Zeit orientalische Philosophie.

1953 bis 1956 schlägt er sich mit verschiedenen Tätigkeiten durch, überwiegend mit dem Schreiben von technischen Handbüchern und Bedienungsanleitungen. In dieser Zeit heiratet er Nancy Ann James. 1956 wird sein Sohn Chris geboren.

1957 und 1958 studiert er wieder bis zum MA Journalismus und wird dann am Bozeman State College in Minnesota Lehrer für Rhetorik und Schriftstellerei. 1958 wird sein zweiter Sohn Theodore geboren.

In dieser Zeit experimentiert er mit Peyote. 1960 zieht er nach Chicago, um mehr zu studieren und gleichzeitig zu lehren. Er zeigt ein für seine Umwelt unverständliches Verhalten. 1961 besucht er ein Seminar über die Philosophie des alten Griechenlands und reagiert heftig. Ende des Jahres '61 schließlich verfällt er in eine psychotische Episode die bis zu einer (für ihn persönlich traumatischen) Elektrokrampftherapie akut bleibt.

Bis zum Jahr 1968 erholt er sich. Ein Freund (Verne Duisenberry vom Englischinstitut der Universität in Montana) stirbt 1966.

Vom 8. Juli 1968 bis zum 24. Juli 1968 macht er schließlich zusammen mit Chris und zwei Freunden, John und Silvia Sutherland, die Motorradreise, die die spätere Rahmenhandlung von Zen und die Kunst, ein Motorrad zu warten bildet.

Bis 1973 schreibt er an diesem Buch, das sofort nach der Veröffentlichung 1974 populär wird und seinen Autor schließlich weit über die Grenzen seines Landes hinaus berühmt macht. 1978 läßt er sich scheiden, heiratet seine zweite Frau und segelt über den Atlantik nach England, um dort einige Zeit zu leben. 1979 wird Chris auf offener Straße bei einem Überfall erstochen.

1981 wird seine Tochter Nell geboren. Bis 1991 arbeitet er an seinem zweiten Buch, "Lila".

Zen und die Kunst, ein Motorrad zu warten - ein Versuch über Werte

"Zen und die Kunst, ein Motorrad zu warten" ist ein teilweise autobiographisches Werk. Vor dem Hintergrund einer Motoradtour erzählt Pirsig seine persönliche Lebensgeschichte, die sich insbesondere um seine psychotische Episode und die anschließende Zwangstherapie dreht.

Darüber hinaus schafft Pirsig in dem Buch aber eine eigene philisophische Richtung, die "Metaphysik der Qualität" (engl. Abk. MOQ) und kritisiert den Mangel an "Qualität" jeglicher Art in der heutigen Gesellschaft. Er bringt Elemente seiner Philosophie mit denen fernöstlicher Philosophien zur Deckung.

Das Buch ist in Form eines Romans geschrieben und daher recht zugänglich. Es erlangte nach seiner Veröffentlichung 1974 große Popularität (vor allem im Zusammenhang mit der Gegenkultur). Aus einer Reihe von Gründen ist es bis heute populär geblieben: So bietet es beispielsweise eine gute Einführung in die Geschichte und Methodik der Philosophie. Es ist eine Antwort auf technikfeindliche Bewegungen und darüber hinaus ein sehr skeptisches Buch, das unter anderem unsere Sprache, unser Bildungssystem und die wissenschaftliche Methode in Frage stellt.