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Kriechen-Pflaume

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Haferpflaume oder Kriechenpflaume

Haferpflaume
(Prunus domestica ssp. insititia)

Systematik
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Unterfamilie: Steinobstgewächse (Amygdaloideae)
Gattung: Prunus
Art: Pflaume (Prunus domestica)
Unterart: Haferpflaume oder Kriechenpflaume
Wissenschaftlicher Name
Prunus domestica ssp. insititia
L.

Die Kriechenpflaume (Prunus domestica ssp. insititia Syn.: Prunus insititia/insiticia) ist eine in Europa und im Kaukasus beheimatete Wildpflaumenart. Weitere deutsche Namen sind: (Eigentliche) Krieche, Kritzschken, Krellen, Weinkrieche(rle) oder Weinkrüglein, Schwein- oder Saukrieche, Cypern oder Ziper(le), Ziparte, Ziegfarze, Spilling oder Spille, Bocks- oder Geißhoden, Ren(e)klode(n), Mirabelle, Maroncken oder Malo(n)cken, Tornigel, Tarrnickel, Ross-, Scheiß-, Wein-, Haber-, Hafer-, Au(g)st- oder Katharinenpflaume, Haber-, Hafer- oder Pflaumenschlehe, Aug(u)stkirsche, Fluder, Flüder, Pfluder, Priester, Schlupfen, Schlupfer, Weinling und (besonders für die getrockneten Früchte) Prunellen, Brunellen, Brinellen, Brigniolen, Prünelle oder Brugnolen. [1]

Aussehen

Die Haferpflaume ist genügsam bei der Wahl des Standorts; aber warm und sonnig sollte er sein. Sie bildet Großsträuche oder kleine Bäume mit fein verzweigten, zuweilen etwas dornigen Zweigen. Die im April/Mai blühenden Blüten sind von weißer Farbe.

Früchte

Die runden, dunkelblauen, hell bereiften Früchte sind etwa 2,5 cm groß. Sie besitzen ein gelbes Fruchtfleisch und schmecken süßlich.

Herkunft

Herkunftsgebiete von Haferschlehen sind Südeuropa, Nordafrika, Kleinasien bis zum Kaspischen Meer. Als uralte Kulturpflanze wurde sie schon in vorgeschichtlicher Zeit kultiviert. In Mitteleuropa war sie früher weit verbreitet, geriet dann aber bei vielen Menschen in Vergessenheit, war aber nie ernstlich bedroht. In den letzten Jahren wird sie in einigen Baumschulen wieder vermehrt gezogen.

Siehe auch

Quellen

  1. Heinrich Marzell/Heinz Paul, Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen III, Stuttgart/Wiesbaden 1977 (Köln 2000, Nachdruck), p. 1117ff.; siehe dort auch weitere, mundartliche und ältere Bezeichnungen. Marzells Quellen: Kritzschken, Maroncken, Maloncken, Malocken, Brinellen, Brigniolen  P. Noel Chomel, Die wahren Mittel, Länder und Staaten glücklich ... zu machen oder Großes und Vollständiges Oeconomisch- u. Physicalisches Lexikon VII, Leipzig 1750–’57, p. 689f.; Krellen, Aug(u)stkirsche  Friedrich Holl, Wörterbuch deutscher Planzennamen, Erfurt 1833, p. 281; Weinkrieche  J./W. Grimm, Deutsches Wörterbuch XIV,I,1, 1955, p. 953 &c.; Weinkriecherle, Schweinkriechen, Prunellen, Brunellen, Katharinenpflaume, Pflaumenschlehe, Priester  P. A. Nemnich, Allgemeines Polyglotten-Lexikon der Naturgeschichte II, Hamburg/Halle (Leipzig) 1794, p. 1072 &c.; Weinkrüglein  Friedr. Emmert/Gottfr. v. Segnitz, Flora von Schweinfurt, Schweinfurt 1852, p. 137; Saukrieche  Heinrich L. Werneck, Die Formenkreise der bodenständigen Pflaumen in Oberösterreich. Ihre Bedeutung f. d. Systematik u. d. Wirtschaft d. Gegenwart in: Mitteil. aus Obst- u. Gartenbau 8, Klosterneuburg 1958, p. 64; Cypern  Johann Leonhard Frisch, Teutsch-lateinisches Wörter-Buch I, Berlin 1741, p. 179a; Ziper, Ziperle, Ziparte  J./W. Grimm, Deutsches Wörterbuch XV, 1956, p. 1542 &c.; Ziegfarze, Prünelle  Gustav Hegi, Illustrierte Flora von Mitteleuropa IV,2, München 1906–’31, p. 1108/1011; Spille, Spilling  J./W. Grimm, Deutsches Wörterbuch X,I, 1905, p. 2485/2487 &c.; Bockshoden  Conrad Gesner, Horti germaniae in: Valerius Cordus, Annotationes in Pedacii Dioscoridis ..., Argentorati 1561, 274r &c.; Geißhoden  Petrus Hotton, Thesaurus phytologicus, das ist: Neu-eröffneter und reichlich versehener Kräuterschatz ..., Nürnberg 1738, p. 827; Reneklode  Der große Duden. Rechtschreibung der deutschen Sprache und der Fremdwörter, 16. Aufl. 1967 &c.; Renkloden  Johannes Leunis, Synopsis der Pflanzenkunde, 2. Aufl. hrsg. von: A. B. Frank, Hannover 1877, p. 421; Mirabelle  Hugo Schulz/Otto Basler, Deutsches Fremdwörterbuch II, Straßburg/Berlin 1941, p. 119 &c.; Brugnolen  Der Große Brockhaus. Handbuch des Wissens in 20 Bänden XIV, 15. Aufl. Leipzig 1933, p. 460; Tornigel  Josua Maaler (Pictorius), Die Teutsch spraach, Tiguri 1561, 404v &c.; Tar(r)nickel   Casparus Schwenckfelt, Stirpium et fossilium Silesiae catalogus, Lipsiae 1600, p. 327 &c.; Rosspflaume  J./W. Grimm, Deutsches Wörterbuch VIII, 1893, p. 1273 &c.; Scheißpflaume  J./W. Grimm, Deutsches Wörterbuch VIII, 1893, p. 2471 &c.; Weinpflaume  J./W. Grimm, Deutsches Wörterbuch XIV,I,1, 1955, p. 972f. &c.; Haberpflaume, Austpflaumen  Johann Christian Buxbaum, Enumeratio plantarum accuratior in agro Hallensi locisque vicinis crescentium ..., Halae Magdeb. 1721, p. 271f.; Augstpflaumen  Christ. Friedrich Reuß, Dictionarium botanicum, oder botanisches, lateinisches und deutsches Handwörterbuch I, Leipzig 1781, p. 287; Kriechenpflaume  Wilhelm Meigen, Die Deutschen Pflanzennamen, Berlin 1898, p. 62; Haberschlehe  Jacobus Theodorus Tabernaemontanus/Nicol. Braun, Neuw Kreuterbuch. Das ander Theyl, Frankfurt a. M. 1591, p. 698 &c.; Fluder, Pfluder   Johann Siegmund Popowitsch, Versuch einer Vereinigung der Mundarten von Teutschland als eine Einleitung zu einem vollständigen teutschen Wörterbuch, Wien 1780, p. 294; Flüder  J./W. Grimm, Deutsches Wörterbuch III, 1862, p. 1837 &c.; Schlupfen  Johann Matthäus Bechstein, Forstbotanik oder vollständige Naturgeschichte der deutschen Holzgewächse und einiger fremden, 2. Aufl. Erfurt 1815, p. 667; Schlupfer  Johann Metzger, Landwirthschaftliche Planzenkunde II, Heidelberg 1841, p. 782; Weinling  J./W. Grimm, Deutsches Wörterbuch XIV,I,1, 1955, p. 964 &c.