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Rudolph Moshammer

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Rudolph Moshammer (* wahrscheinlich 27. September 1940 in München; † 14. Januar 2005 in Grünwald bei München [ermordet]) war ein deutscher Modemacher.

Moshammer war eine schillernde, exzentrische Persönlichkeit und trat neben seinem Hauptberuf als Modemacher häufig in der Öffentlichkeit auf. Er spielte auch in einigen Filmen, wie beispielsweise in mehreren Tatort-Folgen, mit. Mit der Band Münchner Zwietracht und dem Titel Teilt Freud und Leid trat er 2001 bei der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest an.

Leben

Moshammer machte zunächst eine Ausbildung als Einzelhandelskaufmann und begann in den 1960er Jahren Mode zu entwerfen. Existenzgrundlage Moshammers war die 1968 gegründete Boutique Carnaval de Venise in der Münchner Nobelmeile Maximilianstraße 14. Das Modegeschäft führte Moshammer mit seiner Mutter Else Moshammer, mit der ihn ein ungewöhnlich enges Verhältnis verband, bis zu ihrem Tode im Jahre 1993. Moshammer machte sich mit seinem Geschäft schnell einen Namen. Zu seinen Kunden zählten insbesondere die Münchner Schickeria und die deutsche High Society. Auch internationale Prominenz, wie der gegenwärtige Gouverneur von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger, ließen sich bei ihm einkleiden.

Als Wohltäter war Moshammer in München allgemein bekannt. Unter anderem gründete er die "Licht für Obdachlose-Stiftung". Er übernahm auch eine aktive Patenschaft für ein Suchtentwöhnungszentrum für Alkoholkranke. Im Jahr 2000 wurde ihm für sein Engagement der Martinsmantel der Radioredaktion des Sankt Michaelsbundes verliehen. Für das Jahr 2005 war der Bau eines Heims für 60 Obdachlose geplant.

Rudolph Moshammer zeigte sich fast immer mit seiner Yorkshire-Hündin Daisy in der Öffentlichkeit, der er ein Buch und eine eigene Website widmete. Sie galt als Moshammers Markenzeichen und war seine ständige Begleiterin. Nach Daisy, deren korrekter Zuchtname Irina de Pittacus lautet, benannte Moshammer eine Pflegeserie für Hunde. Darüber hinaus entwarf er Hundekollektionen, die insbesondere bei reichen Kunden aus dem arabischen Raum gut ankamen. Über sein Privatleben ließ das Münchner Original wenig verlauten. Er galt als homosexuell. Zu seinen Erkennungszeichen gehörten auch seine aufwändige Frisur mit zwei Stirnlocken im Stil des Bayernkönigs Ludwig II. sowie seine drei Rolls Royce inklusive Chauffeur.

Am Morgen des 14. Januar 2005 wurde Moshammer gegen 9 Uhr von seinem Chauffeur in seiner Villa in Grünwald tot aufgefunden. Die Obduktion ergab, dass er in der Nacht zum 14. Januar offensichtlich mit einem aus der Wand gerissenen Telefonkabel erdrosselt wurde. Einbruchsspuren konnten bislang nicht ausgemacht werden. Ebensowenig weiß man von geraubten Wertgegenständen, weshalb ein Raubmord seitens der Polizei ausgeschlossen wird. Eine Beziehungstat wird daher in Erwägung gezogen. Die Polizei versucht nun, Moshammers letzte Stunden zu rekonstruieren. Er wurde zuletzt am Vorabend gegen 23:30 Uhr am Steuer seines Rolls Royce in Begleitung eines jungen Mannes mit weißer Wollmütze gesehen, nachdem er gemeinsam mit einer Bekannten ein italienisches Restaurant in Grünwald besucht hatte. Am Sonntag den 16. Januar 2005 gestand ein 25 Jähriger Iraker den Mord an Rudolph Moshammer. Dieser hatte ihn am Bahnhof für sexuelle Tätigkeiten 2000€ In Aussicht gestellt, diese Allerdings nicht bezahlt woraufhin der Mann Moshammer ermordete.

In der Münchner Bevölkerung löste der Tod allgemeine Bestürzung aus. Wohnhaus und Geschäft waren den ganzen Tag von Menschen belagert. Vor seinem Münchner Ladengeschäft legten Trauernde zahlreiche Blumen nieder und zündeten Kerzen an. In Anbetracht seines sozialen und finanziellen Engagements für Obdachlose trauerten auch zahlreiche obdachlose Münchner um den engagierten Rudolph Moshammer.

Am 15. Januar 2005 gegen 22 Uhr nahm die Polizei einen 25-jährigen Mann irakischer Herkunft fest, der bald darauf die Tat gestand. Es hatten sich DNS-Spuren des polizeibekannten Mannes in Moshammers Wohnung gefunden.

Werke

Rudolph Moshammer gab insgesamt sechs Bücher heraus, von denen sogar einige Bestseller wurden:

Diskographie

Rudolph Moshammer nahm auch einige Singles mit der Gruppe Münchner Zwietracht auf:

  • Moos Hamma (2000)
  • Teilt Freud und Leid (2001)

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