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Hohenpeißenberg

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Hohenpeißenberg ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau. Der einstige Bergbauort liegt im Pfaffenwinkel.

Geographie

Die Alpen vom Peißenberg aus

Hohenpeißenberg liegt in der Region Oberland. Es existiert nur die Gemarkung Hohenpeißenberg.

Der 988  m hohe Hohe Peißenberg wird wegen seiner überwältigenden Rundsicht vom Tourismusverband auch der „Bayerische Rigi“ genannt. Er gilt als der schönste Panoramaberg Bayerns. Deshalb hat er einen eigenständigen Namen. Frühe Beinamen waren "mons doctus" wegen der Gelehrsamkeit auf dem Hohenpeißenberg (Älteste Bergwetterstation der Welt, betreut durch die Rottenbucher Augustiner Chorherren und nach der Säkularisation (1803) durch die Pfarrer und Schullehrer. Nach dem Krieg führte der Deutsche Wetterdienst dort die Wetterbeobachtungen fort. Eine andere Bezeichnung des Hohen Peißenbergs ist "mons parnanssus". Seit der Zeit der Renaissance hat der Hohe Peißenberg eine der großen bayerischen Wallfahrten, die auch durch die Säkularisation nicht zum Erliegen kam.

Der Großteil der Einwohner befindet sich auf der Südseite des Berges, ein weiterer kleinerer Teil ist auf der Westseite (Ortsteil Hetten) und ein geringer Anteil der Einwohner ist auf der Nordseite.

Geschichte

Der Blick auf Hohenpeißenberg vom Hohen Peißenberg aus

. Blickrichtung: Nach Süden gegen die Alpen.

Der Hauptstollen in Hohenpeißenberg

1514 wurde auf dem Hohen Peißenberg eine Wallfahrtskirche erbaut. Aus der Schlosskapelle Schongau wurde eine geschnitzte Muttergottesfigur auf den Hohen Peißenberg gebracht. Diese Figur gewann schnell den Ruf eines Gnadenbildes, eine Wallfahrt entwickelte sich. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts musste deswegen eine zweite Kirche (die Wallfahrtskirche) angebaut werden, was dem Ensemble seine typische Silhouette verleiht: Vom Ort Hohenpeißenberg gesehen liegt die Kapelle links vom Kirchturm der Wallfahrtskirche, die Wallfahrtskirche selbst rechts.

Augustinerchorherren des Klosters Rottenbuch betreuten die Wallfahrt auf den Berg seit 1604 bis zur Säkularisation 1803. Während der Säkularisation wurde die Wallfahrtskirche zur Kirche der Pfarrei Hohenpeißenberg bestimmt und somit gerettet.

Im Jahr 1525 kam es auf dem Hohen Peißenberg beim Bauernaufstand zum Treueschwur der bayrischen Bauern für ihren Herzog und ihren Glauben.

Hohenpeißenberg gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Schongau des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Am 8. Mai 1837 begann der staatliche Pechkohlenbergbau im Peißenberger Raum mit dem Anschlag des Hauptstollens im Ortsteil Brandach. Um Kohle vom Unterbauschacht bis zur Kohlenwäsche am Tiefstollen in Peißenberg transportieren zu können gab es von 1898 bis 1928 eine 3,6 km lange Seilbahn. Der Abbau in der Peißenberger Mulde wurde erst 1969 bis 1971 eingestellt.

Die Augustiner führten auch erste meteorologische Entwicklungen durch. Seit 1781 bestehen praktisch ununterbrochene meteorologische Beobachtungsreihen, heute befindet sich das Meteorologische Observatorium auf dem Hohen Peißenberg.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 2.986, 1987 dann 3.231 und im Jahr 2000 3.984 Einwohner gezählt.

Politik

Bürgermeister ist Karl Graf (CSU).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 437.000 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 41.000 €.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • Schatzkammer vom Hohenpeißenberg, das höchstgelegene Museum (988 m) im Pfaffenwinkel.

Bauwerke

Die Wallfahrtskirche

Literatur

  • Max Biller: Hohenpeißenberger Heimat-Lexikon. Arbeitskreis "Ortgeschichte, 527 Seiten, erhältlich bei der Gemeindeverwaltung
  • Georg Scherzl: Haus- und Hofgeschichte Hohenpeißenberg 217 Seiten
  • Franz Hohenleitner: Kleine Ortsgeschichte von Hohenpeissenberg von 1954 mit 29 Seiten, Druck: Hans Eiband, Hohenpeißenberg
  • Max Biller & Ludwig Stippel: Bergbau und Bergbaumuseum am Hohen Peißenberg. Ein Führer durch die Geschichte des Bergbaus im Bereich des Bayerischen Rigi. 3. Auflage, 2006. Bezugsquelle: Verein "Bergbaumuseumsfreunde Peißenberg e. V."
  • Cornelia Lüdecke: 225 Jahre meteorologische Bergstation Hohenpeißenberg. Naturwissenschaftliche Rundschau 59(11), S. 602 - 604 (2006), ISSN 0028-1050